Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neu Tiffany
Vom Netzwerk:
musste er sie schon gesehen haben. Von irgendwoher beobachtete er die Vorgänge im Saal. Vielleicht war das auffallende grüne Kleid nun doch ihr Unbehagen wert. „Bitte richten Sie Lord Sin aus, dass ich mich darauf freue, sein heutiger Ehrengast zu sein.“
    Die Dame in dem lila Kleid räusperte sich missbilligend. „Ich muss Ihnen allerdings sagen, dass Fotografieren während seines Auftritts nicht gestattet ist.“
    In diesem Augenblick wurde die Beleuchtung gedimmt, und Lord Sins Assistentin und seine Gäste gingen ins Theater. Sunny riet Walt, sich irgendwo aufzustellen und so viel wie möglich von Lord Sins Auftritt zu filmen. „Mach ein paar gute Großaufnahmen von seinem Gesicht“, bat sie.
    Ihr Ticket in der Hand, betrat Sunny den Saal und riss verblüfft die Augen auf. Es war, als hätte sie den Palast eines Wüstenscheichs betreten. Die Bühne wurde von einem roten Samtvorhang verdeckt, über dem eine Art Nachthimmel zu erkennen war, an dem Tausende von hellen Sternen glitzerten. Während das Orchester „Some Enchanted Evening“ spielte, nahm Sunny ihren Ehrenplatz an einem runden Tischchen ein, auf dem gerade genug Platz für ihre Tasche und eine dicke Kerze war. Dass diese nicht echt war, erschien Sunny irgendwie passend.
    Als die letzten Töne des Stückes verklangen, teilte sich der Vorhang, und ein Mann mit einem Mikrofon in der einen Hand und einer Rose in der anderen erschien. „Guten Abend, Ladys und Gentlemen. Ich bin Ryan Malone und möchte Sie im Namen des Kulturausschusses und unseres Förderers, Lord Sin, herzlich willkommen heißen.“
    Vom Augenblick an, als Ryan Malone erschien, konnte Sunny keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Ihr Herz machte einen Sprung, der Atem stockte ihr. Der Mann sah fantastisch aus. In seinem schwarzen Smoking und dem gestärkten weißen Hemd darunter wirkte er groß, stark und finster – wie der Inbegriff des attraktiven Bösewichts einer Seifenoper.
    Nachdem der begeisterte Applaus, der seinen Worten folgte, sich gelegt hatte, sagte er: „Wir hoffen, heute Nacht genügend Geld zusammenzubekommen, um dieses Gebäude in ein staatliches Theater zu verwandeln. Sollten Sie es also bisher noch nicht getan haben, suchen Sie doch bitte beim Hinausgehen einen unserer Stände auf und kaufen Ihrer Dame eine Rose.“ Er lachte kurz, bevor er lächelnd schloss: „Natürlich wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie den Stiel der Rose in einen ansehnlichen Scheck für unseren Kulturausschuss einwickeln würden.“
    Ryan Malone war Sunny so nahe, dass sie ihn fast hätte berühren können. Er schaute sie nie direkt an. Was vielleicht auch besser war, denn sie stand innerlich in Flammen. Es hatte schon einige Männer in ihrem Leben gegeben, aber es war bisher nichts Weltbewegendes dabei gewesen. Nicht einmal ansatzweise. Doch auf diesen Mann reagierte sie so heftig, dass sie nicht einmal hörte, was er sagte. Ganz unvermittelt beugte er sich vor, überreichte ihr die Rose, die er in der Hand hielt, und zog sich augenzwinkernd hinter dem Samtvorhang zurück. Die Lichter auf der Bühne gingen aus, und Sunny Clary saß erschüttert in der Dunkelheit. Ryan Malone wusste, wie er eine Frau bezaubern konnte, und das war ihm gelungen, ohne auch nur ein einziges persönliches Wort zu ihr gesagt zu haben.
    Ein Stück Papier war um den Stiel der Rose gewickelt; ein Scheck vermutlich. Ein guter Gag, dachte Sunny. Malone schien den anderen Gästen mit gutem Beispiel vorangehen zu wollen. Offenbar war Lord Sin nicht der einzige Showman heute Abend. Und wenn er auch nur halb so sexy wie Malone war, begann sie langsam zu verstehen, was den Reiz des Strippers ausmachte.
    Als Nächstes spielte eine Rockgruppe, darauf folgte ein Modern Dance Ballett und schließlich eine Eigenkomposition der Symphoniker, die heute Abend ihre Dienste zur Verfügung stellten. Als die Musik verklang, hatte Sunny sich wieder so weit gefasst, dass sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. Sie würde den Scheck dem Ausschuss übergeben und die Rose Walt für seine Frau. Und dann war sie bereit für den letzten großen Auftritt von Lord Sin …
    Wieder erloschen die Lichter auf der Bühne und das Orchester begann eine sehnsüchtige, einfühlsame Melodie zu spielen. Der Vorhang hob sich und enthüllte die Konturen einer orientalischen Stadt im Hintergrund. Das Bühnenbild stellte nun den Balkon eines Palasts in Bagdad dar. Sterne funkelten in der Ferne, und Wolken zogen am Nachthimmel entlang. Sunny

Weitere Kostenlose Bücher