TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
thronte der Liebesgott Amor mit gespanntem Bogen, und alle Paare hofften, dass seine Pfeile auch sie treffen würden.
Trotz der zahlreichen Pannen war es ein herrlicher Anblick, und Nell wurden vor Rührung die Augen feucht. So und nicht anders hatte sie sich diese Valentinsparty vorgestellt, selbst wenn der Mann, mit dem sie diesen Abend gern verbracht hätte, nicht gekommen war.
Dafür betrat in diesem Moment ein anderer den Saal. Leider war es nicht Griffin, sondern Spencer Jones. Als er mit den Händen in den Taschen den Raum durchquerte, musste Nell zugeben, dass er im Smoking gut aussah. Wäre er doch nur ein anderer. Egal wer. Jeder andere wäre ihr lieber. Als sie ihn ansah, musste sie an den schwarzen Porsche, seinen Schuft von Bruder und die ganze dämliche Maskerade denken.
Trotzdem, wenn sie ihn dazu benutzen wollte, Griffin zu demütigen, musste sie jetzt nett zu ihm sein. Griffin würde sich bestimmt nicht freuen, sie am Arm seines Bruders zu sehen. Aber dazu musste er erst einmal hier sein.
Als der falsche Jones-Bruder auf sie zukam, setzte Nell ein Lächeln auf und straffte die Schultern, um ihr verführerisches Kleid voll zur Geltung zu bringen. Das war nicht ihre Art, aber wenn sie an diesem Abend nicht wagemutig war, wann dann?
Halte dich an den Plan, befahl sie sich. Erst musste sie Griffin mit Venus zusammenbringen, dann sich selbst mit seinem Bruder. Genau das würde sie jetzt tun.
„Hallo“, begrüßte sie Spencer fröhlich. „Wie geht es Ihnen heute Abend?“
„Ganz gut“, erwiderte er kühl. Mehr sagte er nicht.
Oh! Als sie ihm zuletzt begegnet war, hatte er aus jeder Pore Charme versprüht. Was war los mit ihm? Was hatte sein Bruder mit ihm gemacht?
„Ich möchte, dass Sie eines wissen“, fuhr er in zornigem Ton fort. „Ich bin nicht freiwillig gekommen. Das hier war nicht meine Idee.“
„Nun ja, wenn Sie sich recht erinnern, haben Sie mich sogar eingeladen, Sie auf diese Party zu begleiten“, entgegnete Nell vorsichtig. „Also war es doch Ihre Idee.“
„Na schön … Ach, vergessen Sie’s.“ Und damit ließ er sie einfach stehen und ging an die Bar, ohne ihr auch nur zum Abschied zuzunicken.
Mit großen Augen beobachtete Nell, wie er nicht nur einen, sondern gleich zwei pinkfarbene Tequila-Cocktails trank. Dabei sah er aus, als hätte er gerade seinen besten Freund verloren und wollte nun versuchen, die Trauer in Alkohol zu ertränken. Was um alles in der Welt war in der Zwischenzeit geschehen?
Er leerte das zweite Glas und kehrte mit mürrischem Gesicht zu ihr zurück. „Möchten Sie tanzen?“
„Warum nicht?“
Lustlos führte er sie auf die Tanzfläche und drehte sich fast widerwillig mit ihr im Kreis, als wäre sie die alte und äußerst zerbrechliche Großmutter eines flüchtigen Bekannten.
Nein, so hatte sie es sich nicht vorgestellt. Nicht so und nicht mit einem Mann wie Spencer Jones. Sondern mit seinem Bruder, der nett, draufgängerisch und amüsant war. Der Leute schamlos anlog, anstatt Tequila zu trinken. Der unglaublich breite Schultern und unglaublich blaue Augen hatte, der kein Nein als Antwort akzeptierte und sie in seinen Armen hielt, als würde er sie nie wieder loslassen wollen …
Aber ihr blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Denn irgendwo hinter ihr erhoben sich laute, wütende Stimmen. Flüche und Drohungen gellten durch den Ballsaal. Dann zersplitterte Glas, und ein Luftballon platzte mit lautem Knall. „Du blöde Schlampe!“, rief jemand.
Nell löste sich von Spencer Jones und eilte so schnell, wie ihr Abendkleid es zuließ, dorthin, wo sich bereits neugierige Zuschauer angesammelt hatten.
„Du mieser Kerl!“, schrie die Frau, die gerade als Schlampe beschimpft worden war. Sie zitterte vor Zorn, und die große Schleife an ihrem pinkfarbenen Kleid tanzte auf und ab. „Im Radio hast du gesagt, dass du dreißig und Single bist. Und jetzt finde ich heraus, dass du vierzig bist und dreimal verheiratet warst!“ Sie holte aus und schlug mit ihrer Handtasche auf ihn ein. Dabei fegte sie ein zweites Weinglas vom Tisch. Es zerbarst direkt neben dem ersten.
„Du spinnst doch!“, bellte der Mann zurück. „Du hast gesagt, dass du dreißig bist und wie Sandra Bullock aussiehst. Dabei siehst du eher aus wie Sandra Bullocks Großmutter!“
„Ich werde dich verklagen!“, trompetete seine Exbegleiterin.
„Du mich? Ich dich! Und zwar wegen schwerer Körperverletzung, Baby! In meiner Hand steckt ein Glassplitter.“
„Schwere
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