TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
aber schnell wieder ernst. „Aber das Hotelprojekt ist einfach zu wichtig, und ich bin bereit, dieses ganze Fiasko mit dem Sender in Chicago zu vergessen. Wir müssen hierbleiben und diese Sache zu Ende bringen.“
„Das können wir nicht“, entgegnete Griffin. „Und es geht auch nicht um die Wette. Obwohl ich deinen Jet immer noch will, wenn die Party ein Knüller wird.“
„Oh, komm schon! Spaß ist Spaß. Aber wir reden hier über Geld. Eine Menge Geld“, meinte Spencer. „Und wir stehen so kurz vor dem Abschluss. Nachdem sie gestern mit dir gesprochen hat, ist diese Miss Brody fast so weit, dass sie nachgibt und verkauft. Wenn du morgen nur noch ein einziges Mal deinen Charme spielen lässt …“
„Morgen nicht.“
„Das kann nicht dein Ernst sein!“ Spencer lehnte sich mit dem Stuhl so weit zurück, dass er umzukippen und auf dem flauschigen weißen Teppich zu landen drohte. „Du würdest es fertigbringen, ein Sechs-Milliarden-Dollar-Geschäft abzuschreiben, und das alles nur wegen irgendeiner Frau?“
„Sie ist nicht irgendeine Frau“, widersprach Griffin. Aber er war viel zu nervös, um seinem Bruder noch länger zuzuhören.
„Griff, bitte. Ich beschwöre dich. Tu uns das nicht an.“ Spencer ließ den Stuhl wieder nach vorn fallen, sprang auf und versuchte, Griffin ins Gesicht zu sehen. „Ich kenne dich, Bruderherz. Irgendwann, wenn du genug von ihr hast, wirst du das hier bereuen.“
„Halt den Mund, Spence.“
„Nein, hör zu, ich glaube, du bist …“
„Halt den Mund, Spence“, wiederholte Griffin, lauter diesmal. „Ich sage es dir nur einmal, also sperr die Ohren gut auf. Ich liebe diese Frau und muss morgen Abend auf der Party sein, bei ihr. Frag mich nicht, woher ich das weiß. Ich verstehe es selbst nicht. Aber ich weiß, wenn ich morgen Abend nicht zurück bin, werde ich sie verlieren. Ich werde eine einmalige Chance verspielt haben, und das will ich nicht. Ich habe nicht vor, mir Nell durch die Finger gehen zu lassen.“
Spencer blinzelte verwirrt. „Du meine Güte … Du meinst es wirklich ernst, was?“
„Allerdings.“
„Diese Frau ist dir wichtiger als das Hotelprojekt?“
Griffin überlegte einen Moment. „Kein Vergleich.“
Spencer ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Tag erleben würde.“
„Ja, ich bin selbst ziemlich überrascht.“
Sein Bruder warf ihm einen fragenden Blick zu. „Und? Glaubst du, sie weiß Bescheid? Über deinen Auftritt als Dr. John, meine ich.“
Griffin runzelte die Stirn. „Ja, ich fürchte, das tut sie. Und sie wird mir den Kopf abreißen.“
„Wie willst du heil aus der ganzen Sache herauskommen?“
„Das weiß ich noch nicht.“ Er ging ans Fenster und starrte auf die erleuchtete Skyline von Los Angeles. „Aber ich werde mir etwas einfallen lassen.“
Wie ein Tiger im Käfig ging Nell im Ballsaal des Hotels hin und her und sah immer wieder auf die Uhr. Heute war der große Tag. Valentinstag. Und sie wusste nicht, ob Griffin wieder in Chicago war. Und wenn ja, würde er sich auf der Party blicken lassen?
Als sie ihre Produzentin am Eingang entdeckte, eilte sie hinüber.
„Amy …“
„Nein, ich habe ihn noch nicht gesehen“, unterbrach Amy sie. „Das ist jetzt das zwölfte Mal, dass du mich danach fragst. Was erwartest du von mir? Dass ich ihn für dich herzaubere?“
„Schon gut, Amy. Tut mir leid.“
Mit besorgter Miene ging Nell davon, um jemanden zu suchen, der sich mit der neuen Klimaanlage auskannte. Es war noch nicht sehr voll, aber im Ballsaal wurde es immer wärmer. Selbst in ihrem ziemlich knappen Abendkleid begann sie schon zu schwitzen.
Während sie sich mit einer Speisekarte Luft zufächelte, schaute sie an sich hinab und überlegte, ob sie das Oberteil in eine etwas züchtigere Position ziehen sollte. Es war ein wunderschönes Kleid, allerdings wesentlich gewagter, als sie es vorgehabt hatte.
Sie hatte sich ein rotes ausgesucht. Eins, bei dem Griffin die Augen aus dem Kopf fielen. Eins, das ihm signalisierte, dass sie sich auch ohne ihn zu amüsieren verstand. Der weit schwingende Rock gefiel ihr gut, aber mit den bloßen Schultern und dem tiefen Ausschnitt des herzförmigen Dekolletés hatte sie Probleme. Und mit all der blassen Haut, die sie zur Schau trug.
Warum überhaupt? Niemand beachtete sie, seit Venus eingetroffen war.
Miss Di Maio war früh gekommen, in einer Limousine, die Dr. Jones ihr geschickt hatte. Ihr Kleid war aus pinkfarbener
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