TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
passiert, dass ihm das heiße Wasser ausging. Das Füllvermögen des Boilers war riesig. Vielleicht sollte er die Heizanlage nachsehen lassen.
Zehn Minuten später kam er in die Küche. Er knöpfte sich die Manschetten zu und betrachtete Gaby, die am Tisch saß und Kaffee trank. Der Stapel von Toasts war verschwunden.
Während er sich das Hemd in die Hose stopfte, teilte er ihr mit: „Du hast eine Stunde. Vollführ deinen Regentanz oder was immer ihr Engel so macht, ich muss zu einer Verabredung mit Cecilia.“
Gaby presste die Lippen zusammen. „Wir tanzen nicht herum. Wir senden gute Gedanken aus.“
„Wunderbar. Dann tu das.“ Dev nahm sein Jackett und zögerte. Plötzlich hatte er es gar nicht mehr so eilig. Nicht, dass er fürchtete, sie würde seine Wohnung ausräumen. Wenn sie darauf aus gewesen wäre, hätte sie genügend Gelegenheit dazu gehabt. Aber wenn sie wirklich krank war und Hilfe brauchte? Behutsam fragte er: „Kann ich dich hier eine Weile allein lassen?“
„Selbstverständlich.“
„Schön.“ Dev räusperte sich. „Du kannst gern duschen – obwohl das heiße Wasser anscheinend knapp ist. Und iss dich ruhig mal so richtig satt“, fügte er mit leichtem Sarkasmus hinzu, indem er ihren leeren Teller ansah.
Sie lächelte. „Danke.“
Mit einem abschließenden Nicken ging er und schloss die Tür hörbar hinter sich. Es würde nicht viel Zeit kosten, Cecilia die Lage zu erklären und zu Gabriella zurückzukehren, sagte er sich im Lift. Er wollte das Mädchen so bald wie möglich ärztlich versorgt sehen. Am besten sollte der Psychiater sie in der Wohnung aufsuchen. Vielleicht würde er sie gleich in eine Klinik überweisen.
Sorgenfalten standen auf Devs Stirn, als er durch die Eingangshalle eilte. Hoffentlich würde es Gaby nicht zu nahe gehen. Was für ein Drama. Sie war verrückt. Ganz offensichtlich. Und sie ging ihm auf die Nerven. Aber er konnte nicht leugnen, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Er trat auf den Bürgersteig hinaus. Eine leichte Brise umwehte ihn. Warum musste diese Frau auch so unglaublich attraktiv sein.
Eine ungute Vorahnung ließ ihn innehalten. Instinktiv sah er nach oben.
Ein Wasserschwall prasselte auf ihn herab und durchtränkte ihn von Kopf bis Fuß.
5. KAPITEL
Vor Verblüffung war Dev wie versteinert. Dann schüttelte er reflexartig den Kopf und strich sich das triefende Haar aus der Stirn. Wassertropfen spritzten auf das heiße Pflaster, wo sie im Sonnenlicht glitzerten.
Er war pudelnass. Sein Haar, sein Gesicht. Er blickte an sich herunter. Sein Anzug. Ah, dieses kleine Biest. Rasende Wut überkam ihn. Er machte auf dem Absatz kehrt und stürmte ins Gebäude zurück. Zu wütend, um auf den Lift zu warten, hastete er die Treppe hoch und nahm mehrere Stufen auf einmal.
Er stieß die Tür zu seiner Wohnung auf. Gaby saß am Tisch mit einem Glas Oliven in der Hand und sah ihm mit großen Augen entgegen. Als sie sein nasses Haar und den tropfenden Anzug bemerkt, lächelte sie. „Es hat geregnet.“
„Zum Teufel, das hat es nicht“, fauchte Dev. Er schälte sich aus dem Jackett und warf es auf den Boden. Vom Tresen schnappte er sich ein Küchenhandtuch und trocknete sein Gesicht.
Gaby beobachtete ihn grinsend. Sogar sein weißes Hemd war durchnässt und ließ die Muskeln seiner breiten Schultern deutlich erkennen.
Ihr Lächeln schwand, als er das Handtuch von sich schleuderte. Aus schmalen Augen starrte er in ihr Gesicht, das völlig harmlos wirkte. „Du hast Wasser aus dem Fenster geschüttet!“
„Habe ich nicht!“ Aufgebracht trat Dev ans Fenster, dicht gefolgt von Gaby. Die untere Hälfte war geschlossen, und als er sich auf die Fensterbank kniete, um die Scheibe hochzuziehen, bewegte sich nichts. Er zerrte heftiger. Da öffnete sich das Fenster endlich mit einem vernehmlichen Knarren.
Mit gerunzelter Stirn untersuchte Dev die abgeplatzte Farbe am Rahmen. Offensichtlich war das Fenster seit dem letzten Anstrich nicht aufgemacht worden.
Wortlos ging er zum nächsten Fenster. Seine Armmuskeln traten hervor, als er die Scheibe mit Anstrengung hochschob. Dasselbe Bild, auch hier Farbreste. Dev blickte sich um. Sein Zorn wich einer gewissen Verwirrung. Dies waren die einzigen Fenster, aus denen Gaby etwas geschüttet haben konnte, denn die anderen Fenster lagen zu weit ab. Die Hände in die Hüften gestemmt, wandte er sich ihr zu. „Jemand hat mir Wasser über den Kopf gegossen. Wenn du es nicht warst, dann wahrscheinlich die Kinder
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