TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
Adamson hingegen war sichtlich unglücklich.
Dev traf seine Entscheidung, stand auf und kam um den Schreibtisch herum. „Ihre Informationen waren sehr hilfreich, aber ich denke, ich sollte mich kurz mit Mrs. Adamson allein unterhalten.“ Mit sanftem Nachdruck geleitete er Lisa Ann zur Tür. „Falls Sie nichts dagegen haben?“
Da sie sich quasi hinausbefördert sah, gefolgt von Clara und Walter, protestierte Lisa Ann: „Aber Mutter braucht unseren Beistand. Und ich habe noch diesen Brief, der beweist, dass sie überhaupt nicht wusste, was sie tat.“ Sie verharrte und holte den Umschlag aus der Tasche.
Dev nahm den Brief entgegen. „Wir werden alle Einzelheiten besprechen.“ Er öffnete die Tür, und seine Sekretärin sah auf. Liebenswürdig sagte er: „Evelyn, würden Sie unseren Gästen bitte einen Kaffee bringen, während sie hier draußen warten? Ich muss ein paar Minuten mit Mrs. Adamson allein sprechen.“
„Selbstverständlich, Sir.“
Dev schloss die Tür hinter dem Trio und kehrte zu Mrs. Adamson zurück. Sie hatte sich nicht gerührt und saß ein wenig verloren in ihrem Sessel. Dev überflog das Schreiben, das Lisa Ann ihm gegeben hatte. Es war ein Brief von Helen an Herbert Smith, in dem sie ihre Begeisterung über das gemeinsame Projekt ausdrückte.
Stirnrunzelnd studierte Dev das Schriftstück und setzte sich dann neben seine Klientin. Bedächtig sagte er: „Mrs. Adamson, Ihre Töchter sind von Herbert Smith offenbar nicht besonders angetan. Wehrt er sich gegen die Auflösung Ihres Vertrags?“
Sie nickte. Dev sah Tränen in ihren Augen, bevor sie den Blick senkte. „Ja, Mr. Hunt. Herbert befürchtet, ich würde dann wieder dasselbe öde Leben führen wie zuvor. Er glaubt, dass meine Töchter nur an ihr Erbe denken und sich nicht darum kümmern, dass ich geliebt werden möchte und mir noch ein wenig Freude wünsche.“ Niedergeschlagen fügte sie hinzu: „Und manchmal denke ich, er hat recht.“
„Warum lassen Sie dann zu, dass sie sich so einmischen?“
„Weil ich meine Mädchen liebe, egal, was sie tun. Ich verstehe ihren Standpunkt – sie machen sich Sorgen um mich. Es ist nur schade, dass Herbert es nicht so sieht.“ Sie knüllte ihr Spitzentaschentuch zusammen. „Wir hätten nicht von Heirat sprechen dürfen, sondern bloß weiter miteinander ausgehen sollen.“
Bis die „Mädchen“ auch das unterbunden hätten, dachte Dev. „Sind Sie sicher, dass dieser Mann Sie liebt, Mrs. Adamson?“
„Wenn ich mit ihm zusammen bin, glaube ich es … und wenn ich bei meinen Töchtern bin, werde ich unsicher. Sie behaupten, Herberts Absichten seien unehrenhaft. Denken Sie das auch, Mr. Hunt?“
Dev überlegte. Er mochte die Adamson-Töchter nicht – schon gar nicht die Art, wie sie mit ihrer Mutter umsprangen –, doch er begriff, dass sie diese liebe alte Dame beschützen wollten. Zudem lag der Verdacht nahe, dass Smith sie auszunutzen versuchte. Die Ermittlungsakte über Herbert Smith würde in einigen Tagen vorliegen, aber Dev hatte die bisherigen Daten eingesehen, und gewisse Fakten waren nicht von der Hand zu weisen. Der Mann hatte alles Mögliche unternommen, um auf schnelle Art an Geld zu kommen. Bislang war ihm eine Gefängnisstrafe erspart geblieben, aber mitunter hatte es ziemlich auf der Kippe gestanden.
Eine Romanze mit einer reichen Witwe kam Smith bestimmt sehr gelegen, in seinem Alter …
Dev wollte seine Befürchtungen gerade aussprechen, als Mrs. Adamson hoffnungsvoll aufblickte. Er zögerte. „Ich glaube, wenn Sie den Vertrag lösen möchten, dann müsste das möglich sein“, sagte er schließlich.
Die Hoffnung in ihrem Blick erstarb. „Ich verstehe.“ Sie lächelte tapfer, aber ihre Lippen bebten. „Ja, ich möchte den Fall verfolgen. Es war dumm von mir, wie ein junges Ding herumzuschäkern.“ Sie sah auf ihre Hände herunter. „Ich weiß, vielleicht versucht Herbert, mich auszunutzen. Das war mir von Anfang an klar. Aber ich kann gar nicht beschreiben, wie wohl ich mich in seiner Nähe fühle. Er bringt mich zum Lachen. Er denkt sich Überraschungen aus. Er gibt mir das Gefühl, vor Leben zu sprühen. Und“, sie wurde tatsächlich rot, „er ist der attraktivste Mann, den ich je gesehen habe. In seiner Gegenwart sage oder tue ich Dinge, die ich mir nie zugetraut hätte. Ach, Sie wissen ja nicht, wie es ist, wenn plötzlich jemand in Ihr Leben tritt und es vollkommen auf den Kopf stellt.“
Dev starrte sie an. „O doch“, sagte er langsam. „Ich
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