TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
Goldkette.
„Offensichtlich“, bestätigte Clara. „Bevor wir merkten, was sich da anbahnte, ist er bereits jeden Abend mit Mutter ausgegangen. Ins Kino, in Restaurants. Sogar in die Disco!“
„Es war keine Disco, Liebes“, widersprach Helen schwach. „Wir sind in einen Country Western Club gegangen…“
„Country Western, Disco, was macht das für einen Unterschied, Mutter? Der Mann hat dich ausgenutzt, er hat dein Bedürfnis nach Nähe für seine egoistischen Motive ausgebeutet!“ Clara schlug mit Nachdruck auf ihre Tasche.
„Und worin bestanden diese Motive?“, fragte Dev.
„Heirat natürlich!“ Clara setzte sich voll Empörung auf, während Lisa Ann aufgebracht mit der Kette ihrer Tasche rasselte und wiederholte: „Natürlich!“
Dev lehnte sich zurück. „Eine Heirat ist ein ernster Schritt, das gebe ich zu. Aber einen Mann des Betrugs zu bezichtigen, nur weil er einer Frau einen Heiratsantrag macht, wird vor Gericht kaum gelten.“
Clara schien in ihrem Sessel zu wachsen, während ihre Mutter immer kleiner wurde. „Sie verstehen nicht, Mr. Hunt. Meine Mutter ist eine außerordentlich wohlhabende Frau …“
„ Außerordentlich wohlhabend!“, betonte Lisa Ann und wedelte mit erhobenem Zeigefinger. „Und dieser Herbert Smith besitzt keinen Penny.“ Erbost blies sie die vollen Wangen auf. „Er ist seit Jahren arbeitslos, und davor hatte er einen zwielichtigen Job.“
„Er war Vertreter, Liebes“, sagte Mrs. Adamson.
Lisa Ann fauchte: „Die Sorte kennt man doch!“ Als sie den unterwürfigen Blick ihrer Mutter auffing, setzte sie unwillig hinzu: „Sagen wir es ganz offen: Meine Mutter hat ihm eine beträchtliche Summe überlassen. Sie hat sogar einen Vertrag mit ihm gemacht.“
Sie ging zu Walter hinüber und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. Der fuhr erschrocken hoch und reichte ihr eine Akte, die er auf den Knien hielt. Sie trug das Dossier zu Devs Schreibtisch und legte es ihm vor. „Hier steht alles drin. Mutter hat mit diesem Mann ein Unternehmen gegründet und ihm eine Viertelmillion Dollar überlassen. Eine Viertelmillion .“ Lisa Anns rundliche Hand fegte durch die Luft.
Dev schlug die Akte auf und überflog den Vertrag. Er war nicht gerade juristisch ausgefeilt, aber dennoch rechtlich in Ordnung. Dev sah Mrs. Adamson an. „Sie möchten sich im Tourismusgeschäft betätigen?“
„Das hatten wir vor“, gab sie zögernd zu. „Bert findet, Menschen in unserem Alter haben ganz bestimmte Bedürfnisse, wenn sie verreisen. Wir wollen eine Reiseagentur für ältere Kunden aufziehen.“ Sie beugte sich zu Dev hinüber. „Ich gebe das Startkapital und Bert …“
„… wird mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgt“, unterbrach Lisa Ann ihre Mutter. „Der Mann ist ein Schwindler!“
Mrs. Adamson erwiderte sichtlich aufgeregt: „Er hat auch Geld investiert, Liebes.“
„Nur ein Viertel deiner Einlage!“, schnaubte Lisa Ann verächtlich. Sie warf Devlin einen bedeutungsvollen Blick zu. „Er erzählt ihr, sie würden zusammen herumreisen und die schönsten Urlaubsorte aussuchen. Meine Mutter – eine Adamson! – in einem Wohnwagen!“
„Sie müssen etwas dagegen unternehmen.“ Clara hielt ihre Tasche vor sich und neigte sich Dev zu. „Er ist an Mutter nur ihres Geldes wegen interessiert. Sie wusste nicht, was sie tat, als sie den Vertrag unterschrieb. Himmel, wenn wir nicht eingeschritten wären, hätte er sie völlig eingewickelt.“ Sie ballte eine Faust und rief aus: „Den Kerl bringen wir vor Gericht!“
„Ja! Er gehört vor Gericht!“, pflichtete Lisa Ann bei. „Selbstverständlich möchten wir, dass Mutter glücklich ist. Aber wenn sie noch einmal heiraten will, dann sollte sie sich jemanden suchen, zu dem sie aufblicken kann. Jemanden wie Walter.“
Automatisch sahen alle zu Walter hinüber. Er hatte die Augen geschlossen und den kahlen Schädel an die Wand gelehnt. Sein Mund stand schlaff offen, seine Lippen bebten in leisem Schnarchen.
Lisa Anns üppiger Mund wurde schmal vor Missbilligung. „Walter!“
Er fuhr hoch und erwachte mit einem Grunzer. „O ja. Ja, ich bin völlig deiner Meinung, Liebes“, beteuerte er eilfertig.
Lisa Ann schoss ihm einen vernichtenden Blick zu und wandte sich wieder an Dev. „Nun, Mr. Hunt, was gedenken Sie wegen Bert Smith zu unternehmen?“
Die Schwestern trugen eine wilde Entschlossenheit zur Schau, während Walter versuchte, gebührend besorgt dreinzublicken, doch er wirkte nur verwirrt. Mrs.
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