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TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neu Tiffany
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Jahren arbeitete er nun in dieser Stadt. Los Angeles. Stadt der Engel. Gabys Liste zufolge war sie nirgends länger als sieben Monate geblieben.
    Er legte das Blatt hin und trommelte geistesabwesend mit den Fingern darauf, während er die Gebäude vor der breiten Fensterfront betrachtete. Es war offenbar ihr Ernst, dass sie ihn nach zehn Tagen verlassen wollte. Schnelles Umschalten war genau ihr Stil.
    Stirnrunzelnd nahm er die Liste erneut auf. Er hatte einige ihrer ehemaligen Arbeitgeber angerufen und gefragt, ob ihnen jemals etwas Ungewöhnliches an Gaby aufgefallen war. Aber alle waren des Lobes voll über sie. Sie war eine außerordentlich fähige und liebenswürdige Bedienung gewesen, hatte der Mann aus New York versichert. Der Buchhalter aus Detroit hatte eine belegte Stimme, als er beschrieb, wie „erstaunlich begabt“ Gaby im Umgang mit Zahlen gewesen war. Und auch ihr Arbeitgeber damals in Key West hatte sie als sehr talentiert bezeichnet. „Wenn Gaby das Känguru-Kostüm anzog, kamen wir mit dem Verkauf der heißen Würstchen kaum nach.
    Sie sprang vor dem Lokal herum, und die Leute lachten sich kaputt. Natürlich kamen sie daraufhin herein … Der Knabe, den wir jetzt haben, steht nur herum wie eine Riesenratte“, fügte er bitter hinzu. „Sehen Sie eine Möglichkeit, dass Gaby zurückkommt?“
    „Nein“, sagte Dev und legte auf. Er wusste, dass es so war. Auf der ganzen langen Liste stand jeder Ort, jeder Job nur einmal. Mit Ausnahme von Los Angeles. Er runzelte die Stirn. Eigentlich seltsam, sagte er sich. Warum war sie zum zweiten Mal hier?
    Wahrscheinlich Zufall. Die Ausnahme bestätigte die Regel. Wenn Gaby den Staub einer Stadt von den Füßen geschüttelt hatte, blickte sie nicht mehr zurück.
    In Ordnung. Bestens. Wenn das ihr Lebensstil war, brauchte er sich keine Sorgen um sie zu machen. Bloß dass sie sich für einen Engel hielt, bereitete ihm Unbehagen.
    Schon wieder dieses Verantwortungsgefühl, das ihn neuerdings ständig überkam. Wenn er sie von diesem Gefühl nur befreien könnte, würde es ihm weit besser gehen. Mit Erleichterung könnte er Gaby ihrer Wege ziehen lassen, wenn er wüsste, dass mit ihr alles in Ordnung war.
    Und sobald sie aus seinem Leben verschwände, würde auch sein verzweifeltes Verlangen nach ihr aufhören.
    Entschlossen holte er sein Adressbuch hervor und suchte die Nummer des Psychiaters heraus, den er kürzlich bei einem Fall zu Rate gezogen hatte. Er schätzte Eric Riess und die Art, wie er damals vor Gericht unbeirrt seine Diagnose vorgetragen hatte. Dev wählte die Nummer und zog einen Notizblock heran.
    „Hallo, Hunt, was gibt’s? Brauchen Sie wieder ein psychologisches Gutachten über einen Mandanten?“, erkundigte sich Riess ohne Umschweife.
    „Nicht ganz.“ Dev schilderte ihm Gabys kürzlichen Unfall und schloss: „Sie glaubt, sie sei ein Engel, Riess.“
    „Ein Engel? Das ist keine ungewöhnliche Wahnvorstellung.“
    Dev zog die Brauen hoch und lehnte sich erleichtert zurück. „Sie haben das also schon öfter erlebt?“
    „Sicher. Seit Jahrhunderten glauben Menschen an Engel. Meistens behaupten sie zwar nur, einem begegnet zu sein, aber Ihre Mandantin scheint einen Schritt weiter zu gehen. Es gibt eine medizinische Bezeichnung dafür.“
    Er erging sich in fachlichen Ausführungen und Dev lauschte aufmerksam. Als Riess innehielt, fragte Dev: „Können Sie das für einen Laien wie mich auch ein wenig einfacher formulieren?“
    „Nun, kurz gesagt: Die Gute leidet an Größenwahn. Eine freundlichere Bezeichnung dafür wäre, dass sie ein, sagen wir mal, magisches Weltbild besitzt.“
    „Wie entsteht so etwas?“
    „Meistens durch ein Trauma. Sie haben erwähnt, dass sie einen lebensgefährlichen Unfall hatte?“
    „Ja.“
    „Na bitte, da haben Sie es.“
    Dev holte tief Luft und hatte fast Angst vor der nächsten Antwort. „Wird sie dieses Erlebnis überwinden?“
    „Mitunter beobachten wir Spontanheilungen. Aber meistens geht die Heilung schrittweise vor sich. Wir führen die Patienten langsam aus ihren Wahnvorstellungen heraus, indem wir ihnen Fragen stellen.“
    „Welche zum Beispiel?“
    „Ach, über alles Mögliche. Oft liegt der Schlüssel für diese Wahnvorstellungen in der Kindheit. Nachdem wir diese Dinge aufgearbeitet haben, entwickeln die Patienten meistens sehr schnell wieder einen gesunden Realitätssinn.“
    Wunderbar, dachte Dev, während er sich fieberhaft Notizen machte. Das waren doch Ansatzpunkte. „Braucht das

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