TIFFANY SEXY Band 59
möchtest, dass ich bleibe?“
Sie drehte sich um und stemmte die Hände in die Hüften. In ihrem übergroßen Nachthemd sah sie noch winziger aus. „Darüber werden wir nicht diskutieren. Ich brauche dich hier. Du musst hierbleiben. Ist das klar?“
„Ja, Ma’am.“
„Gut. Jetzt muss ich aber wirklich ins Bad.“
Er lächelte, als sie hinter der Tür verschwand, dann wurde er schlagartig ernst. Ihm wurde schwindelig vor Begehren.
In dieser Nacht würden sie einfach nur nebeneinander schlafen, nahm er sich vor. Mias Genesung hatte Vorrang.
Sie kam zurück, und nachdem er ihr ins Bett geholfen hatte, nahm er sich die Speisekarte vor. Es war eher ein Buch. „Hast du Hunger?“
„Ein bisschen. Ich nehme nur eine Wantan-Suppe. Die ist hier fantastisch.“
Er bestellte, leerte dann seine Hosentaschen, nahm aber nicht seinen Schulterhalfter ab. Seine Waffe würde dort sein, wo er schlief, was die linke Seite des großen Bettes zu sein schien.
Er kickte seine Schuhe fort und setzte sich neben Mia. Sie war zum Berühren nah, und er ermahnte sich nochmals, Abstand zu halten. „Hast du es bequem?“
„Ja.“
„Ich hab von Miguel interessante Informationen über Mexiko erhalten.“
„Wow. Erzähl.“
„Dieser Weinberg-Film wurde in den Filmstudios von Churubusco gedreht. Während der Dreharbeiten kam ein einheimisches Mädchen ums Leben. Es arbeitete bei dem Film mit und wurde durch einen Schuss getötet.“
„Ich nahm an, dass der Grund für die Unterbrechung eine große Sache sein musste. An einen Mord hätte ich aber nie gedacht.“
„Es ist nicht erwiesen, dass es ein Mord war. Der Polizei von Churubusco zufolge war es ein Unfall. Irgendwie hatte dieses Mädchen eine Waffe in die Hand bekommen, die sie für eine Requisite hielt. Nur waren echte Kugeln drin. Sie war auf der Stelle tot.“
„Aber wieso war Nan so aufgebracht, wenn es nur ein tragischer Unfall war?“
„Die wahre Story ist anders. Laut Miguel sind damals beträchtliche Bestechungsgelder geflossen. Er sagte mir, dass es für die Polizei von Churubusco schwer gewesen sei, die Fesselungsmale zu vertuschen, die das Mädchen an den Hand- und Fußgelenken hatte.“
„Große Güte, woher weiß der Mann das alles?“
„Der Captain eines bedeutenden Reviers in Mexiko City ist ein alter Freund von Miguel. Er hat sich seit damals hochgearbeitet und kennt eine Menge Leute. Offensichtlich wurde dieses Mädchen ermordet.“
„Wer, glaubst du, hat es getan? Ich setze auf Oscar. Der Typ ist gruselig.“
„Stimmt, aber im Moment interessiere ich mich am meisten für Nan.“
„Und wieso?“
„Ich hatte gestern noch mal ein Gespräch mit einem Paparazzo, der sich in der Film- und TV-Szene gut auskennt. Er sagte mir, dass Nan eine durchgehende Rolle in einer Fernsehserie angeboten worden ist.“
„Wow. Das wird ihr Leben ändern.“
„Nicht wirklich. Sie hat die Rolle abgelehnt.“
Mia drehte sich so schnell zu Bax um, dass sie vor Schmerz heftig die Luft einsog. „Das ergibt überhaupt keinen Sinn! Sie würde so gern als Schauspielerin groß rauskommen.“
„Eben. Irgendwas ist hier faul. Ich wette, Nan weiß, was in Churubusco passiert ist.“
„Geh, und schnapp sie dir, Bax. Bring sie dazu, dass sie singt wie ein Vogel und quiekt wie eine Ratte.“
„Na, wirkt die Tablette?“
Mia seufzte. „Ich hoffe es.“
Mias Kopf schmerzte kaum noch, zumal er jetzt an Baxs Schulter lag. Sie hatte nach dem Essen erstaunlich gut neben ihm geschlafen. Inzwischen hatten sie sich für die Nacht hingelegt, Bax in seiner dunkelblauen Pyjamahose, sie in dem Nachthemd von Piper. Den Pyjama nebst Waschzeug und Wäsche zum Wechseln hatte Baxs Partner Grunwald ihm in die Suite gebracht.
Nun lagen sie in dem Doppelbett. Es kam ihr so vor, als hätten sie dies schon hundert Mal getan. Zwischen ihnen bestand eine Verbindung, die sie wegen ihrer Müdigkeit nicht analysieren konnte, aber wundervoll fand.
Er hatte den Fernseher angestellt, doch der Ton war so leise, dass sie sich fragte, ob er überhaupt etwas hörte. Sein Arm lag locker um ihre Schultern, sodass er ihr kein bisschen wehtat. Fast war sie froh, dass sie nicht mehr tun konnten als dies. Natürlich wäre es schön, seinen Körper kennenzulernen, aber im Augenblick wollte sie nichts anderes als seine tröstliche Nähe. Es war himmlisch, seine nackte Brust zu berühren, seinen Atem zu spüren und zu wissen, dass er da sein würde, wenn sie aufwachte.
„Bist du okay?“, flüsterte
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