TIFFANY SEXY Band 59
und der Arzt hatte gesagt, dass sie sich vielleicht nie daran erinnern würde.
Baxs Bauchgefühl sagte ihm, dass Oscar Weinberg den Anschlag befohlen hatte. Mia war eine Gefahr für ihn, da sie von den Speicherkarten wusste. Wahrscheinlich hatte Weinberg seine Sammlung inzwischen verschwinden lassen, aber sicherheitshalber musste die Mitwisserin aus dem Weg geräumt werden.
Natürlich hatte Bax nicht vor, Danny Austen und Nan Collins von der Liste der Verdächtigen zu streichen.
„Detective?“
Es war die Krankenschwester. „Es geht Miss Traverse erstaunlich gut, und eigentlich kann sie entlassen werden. Sie muss sich natürlich schonen, und Sie sollten sie in den nächsten Tagen beobachten. Warten Sie die Visite des Arztes ab. Er wird Ihnen sagen, was Sie beachten müssen.“
Bax war völlig perplex. Wie, zum Teufel, sollte er sich gleichzeitig um Mia kümmern und den verfluchten Fall lösen?
Als er mit seinem dritten Becher Kaffee wieder ins Krankenzimmer ging, saß Mia an die Kissen gelehnt da und lächelte ihn an. Sie sah so gut aus, dass die Verspannung seines Nackens sich augenblicklich löste. Der einzige Beweis einer Verletzung war der Verband auf ihrer Schulter, davon abgesehen sah sie großartig aus. Schön. Lebendig.
Ehe Bax etwas sagen konnte, kam der Arzt herein, und wieder musste er auf den Flur gehen, leider ohne seinen Kaffee. Er lehnte sich an die Wand und überlegte, was er mit Mia tun sollte. In ihre Wohnung würde er sie auf keinen Fall gehen lassen. Sie in seiner Wohnung einzuquartieren wäre auch unsinnig. Vielleicht könnte sie bei einer ihrer Freundinnen wohnen. Ihre Eltern lebten offenbar nicht in New York, aber notfalls würde er sie zu ihnen schicken.
Endlich rief der Arzt ihn ins Zimmer. Er bestätigte, dass Mia entlassen werden konnte, und erklärte Bax, was er während ihrer Genesungszeit beachten musste. Dann wünschte der Arzt alles Gute und ging hinaus.
„Ich darf nach Hause!“, jubelte Mia. „Ist das nicht toll?“
Bax nickte und setzte sich hin. „Darüber müssen wir reden.“
„Wie meinst du das?“
„Ich möchte nicht, dass du allein bist.“
Das Leuchten in ihren Augen wurde schwächer. „Das hatte ich ganz vergessen. Jemand wollte mich erschießen. Aber wo soll ich denn …“ Sie verstummte und blickte zur Tür.
Bax drehte sich um und sah Piper Devon im Eingang stehen. Sie war eine schöne und eindrucksvolle Frau, die allein durch ihre Ausstrahlung Achtung gebot.
„Darf ich reinkommen?“
Bax stand vom Besucherstuhl auf, damit Mias Chefin Platz nehmen konnte.
Piper kam näher und hielt eine große Einkaufstüte hoch. „Ich hab Ihnen ein paar Sachen mitgebracht, weil ich mir dachte, dass Sie nicht viel anzuziehen haben. Dies müsste für heute genügen.“
Mias Freude war jetzt vollends verschwunden. Ihre Augen wurden feucht. „Es tut mir so leid.“
„Sie haben ja nicht auf sich geschossen“, sagte Piper freundlich.
„Es gibt Dinge, von denen Sie nichts wissen.“
„Meinen Sie Ihre Erkundungen in Mr. Weinbergs Suite, Ihren unangekündigten Besuch in Danny Austens Trailer und Ihre Kündigung?“
„Woher wissen Sie …“
„Sie haben Ihren Brief in der Garage fallen lassen. Ich muss schon sagen, es war nicht gerade Ihr klügster Einfall, in die Suite zu gehen. Aber trotzdem, Ihre Kündigung akzeptiere ich nicht.“
Mia blickte von Piper zu Bax und wieder zu Piper. Nun liefen ihr Tränen über die Wangen. „Das … das verstehe ich nicht.“
„Ich weiß, dass Sie helfen wollten, und ich weiß auch, dass Sie so etwas nicht wieder tun werden.“
„Niemals“, beteuerte Mia.
„Dann wäre das geklärt.“ Piper wandte sich an Bax. „Ich bringe sie im Hotel unter, Detective. Sie wird bewacht werden, bis wir wissen, wer ihr das angetan hat.“
„Das ist großartig. Ich werde auch ein Auge auf sie haben“, sagte er.
„Das dachte ich mir.“ Piper sah Mia an. „Sie werden in diesem Hotelzimmer bleiben, bis keine Gefahr mehr besteht, ja?“
„Ja, Ma’am.“
„Gut. Dann schlage ich vor, Sie ziehen sich jetzt an, und wir bringen Sie ins Hotel. Die Limousine wartet unten.“ Piper legte die Tüte aufs Bett und ging hinaus.
„Oh Bax“, flüsterte Mia. „Ich kann das nicht glauben.“
Er lächelte. „Du hast eben immer Glück.“
Schniefend wischte sie sich die Wangen. Beim Anheben der linken Hand zog sie eine Grimasse.
„Brauchst du Hilfe beim Anziehen?“
„Nein, das schaffe ich allein.“
„Schrei, wenn du so weit
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