TIFFANY SEXY Band 59
ändern würde. Nun stand sie da und flirtete mit ihm. Normalerweise wäre er darauf eingegangen, aber heute nicht. „Tut mir leid, Jenny. Es ist kein guter Moment …“
„Erzähl mir nicht, du wärst nicht hungrig“, unterbrach sie ihn und drängte sich an ihm vorbei ins Haus. „Essen müssen wir alle.“
Wie wahr. Sie hatte offenbar beschlossen, dass der Weg zu seinem Herzen über seinen Magen führte, vielleicht mit einem kleinen Abstecher über gewisse andere Körperteile. Bis vor ein paar Wochen hätte er diesen Abstecher möglicherweise sogar unternommen, doch nun, da ihm eine andere Frau im Kopf herumspukte, war er nicht mehr interessiert.
„Zach?“ Jenny wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum. „Du wirkst, als wärst du mit dem Kopf gegen eine Wand gelaufen.“
Eine Wand namens Brooke, dachte er. Irgendwann bei diesem heißen Kuss musste er beschlossen haben, dass er nur noch sie und keine andere wollte.
Jenny stellte die Pizza auf den Tisch und öffnete zwei Flaschen Bier, von denen sie ihm eine reichte. „Hier. Sieht so aus, als könntest du eins gebrauchen.“
„Danke“, sagte er und nahm einen großen Schluck.
„Und wer ist sie?“
„Bis vor zwei Sekunden wusste ich nicht mal, dass es darum geht. Wie kannst du das dann wissen?“
„Weil es dir förmlich auf der Stirn geschrieben steht.“
Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, weil Bilder von Brooke ihn überfluteten. Er erinnerte sich an ihren ersten Tag, als sie ihn in der Hängematte geweckt hatte, an ihr beherztes Auftreten bei dem Kab-Einsatz und daran, wie souverän sie mit dem Viagra-Mann umgegangen war. Ganz besonders aber daran, wie sie ihn angesehen hatte, als sie gesagt hatte, sie wolle eine Beziehung.
„Verdammt“, sagte Jenny leise. „Sie muss ja was Besonderes sein, stimmt’s?“
„Ich … ja.“ Er zwang sich, ihren Blick zu erwidern. „Tut mir leid, Jenny.“
„Nicht halb so sehr wie mir.“ Seufzend trat sie auf ihn zu und schubste ihn auf die Couch. Dann ließ sie sich neben ihn fallen und prostete ihm verständnisvoll mit ihrer Flasche zu. „Dich hat’s ganz schön erwischt.“
Er lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. „Wenn du wüsstest.“
Auf der Fahrt zur Arbeit wurde Brooke wieder einmal bewusst, wie sehr ihr das Leben in Santa Rey gefiel. Nun war sie schon fast vier Wochen hier, und ihr blieben nur noch zwei, bis sie weiterziehen musste. Sie hatte sich bereits in Seattle und in L. A. beworben. Sie sagte sich zwar, dass die Westküste etwas Besonderes hatte, aber eigentlich war es nur Santa Rey, in dem es etwas Besonderes gab. Und das hatte wenig mit dem guten Wetter zu tun, sondern vor allem damit, dass sie gegen ihren Willen Freundschaften geschlossen hatte.
Als sie die Feuerwache betrat, sah sie Blake, der vor seinem Laptop saß. Er sah sich zu ihr um, zuckte schuldbewusst zusammen und klappte den Computer hastig zu.
„Keine Bange“, sagte sie. „Ich interessiere mich nicht für deine Pornos.“
Statt zu lachen, schnappte er sich den Laptop und verließ den Raum.
Cristina lag auf einer der Couchen und las in einer Frauenzeitschrift. „Hey, Nummer sieben, vielleicht solltest du die auch mal lesen. Hier steht ein Artikel darüber drin, wie man Männer nicht verschreckt.“
Brooke warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. „Irgendwann wirst du mich auch Brooke nennen.“
„Das bezweifle ich. Oh, und vergiss nicht, auch zu lesen: ‚Wie kann ich mich am Arbeitsplatz beliebter machen‘.“
Brooke gab es auf und ging in die Küche, dem Schauplatz ihrer unbedachten Handlungen – einem atemberaubenden Kuss und der aufregendsten Umarmung ihres Lebens. Mit einem Seufzer schenkte sie sich ein Glas Eistee ein. Sie war gerade dabei, Zucker hineinzurühren, als sich die Tür hinter ihr öffnete.
„Hey.“
Beim Klang der leisen, immer etwas rauen Stimme ließ sie den Löffel fallen. „Verdammt.“ Sie bückte sich, doch Zach kam ihr zuvor, reichte ihr den Löffel und lächelte sie an. Er war in Uniform und wirkte auf Brooke ungewöhnlich ernst. Das änderte aber nichts daran, dass er sexy und zum Anbeißen aussah.
„Du hast ein bisschen Sonne abbekommen und ein paar Sommersprossen“, sagte er und strich ihr über die Wange und das Kinn.
Brooke war innerlich so angespannt, dass ihre Zehen sich bei Zachs Berührung krümmten. Was ja auch kein Wunder war angesichts der Tatsache, dass ihre Gedanken ständig nur um ihn kreisten.
„Du siehst mich schon wieder so
Weitere Kostenlose Bücher