TIFFANY SEXY Band 59
klarstellen zu müssen glaubte. „Worüber wir gestern sprachen, das mit der Freundschaft, meine ich“, begann sie.
„Ja?“
Zach stütze sich mit beiden Hände auf die Arbeitsplatte, als wollte er vermeiden, sie zu berühren, was Brooke ihm nicht einmal verübeln konnte, da sie schließlich selbst dafür gesorgt hatte, dass er es nicht mehr tat. Weil es besser für sie war. Allerdings war sie es langsam leid, zu tun, was besser für sie war. „Wenn wir Freunde sind“, sagte sie leise, „dann müsste ich das hier tun dürfen …“
„Was?“
Brooke legte ihm die Hände auf die Brust, ließ sie zu seinem Nacken hinaufgleiten und zog ihn an sich, während sie ihn umarmte.
Für die Dauer eines Herzschlags versteifte Zach sich, aber dann nahm er die Hände von der Anrichte und schloss Brooke in die Arme. Sie sah ihn nicht an, weil sie wusste, dass sie ihn dann wieder küssen würde, doch dies sollte nur eine freundschaftliche Umarmung sein.
„Brooke“, murmelte er, das Gesicht in ihr Haar geschmiegt, und zog sie noch ein wenig fester an sich. „Brooke …“
Die Küchentür ging auf, und Eddie kam herein. Er sah sie mit erhobenen Augenbrauen an. „Wenn ich morgen koche, kriege ich dann das gleiche Dankeschön?“
7. KAPITEL
Zach lief regelmäßig jeden Morgen. Es machte ihn wach, hielt ihn in Form und gab ihm Zeit zum Nachdenken. An diesem Morgen hatte er allerdings ein ganz bestimmtes Ziel und etwas völlig anderes dabei im Sinn. Als er die Hill-Street-Brandstätte erreichte, traute er seinen Augen kaum. Es kam ihm vor, als befände er sich in einem Traum.
Das Gebäude war abgerissen und dem Erdboden gleichgemacht worden.
Ungläubig starrte Zach eine Weile auf das freie Gelände. Dann lief er zu seinem Haus zurück, nahm seinen Wagen und fuhr zum Schauplatz eines anderen, schon etwas länger zurückliegenden Feuers, das seiner Meinung nach auch Brandstiftung gewesen war, was Tommy ihm aber nicht geglaubt hatte.
Auch dieses Gebäude war abgerissen worden.
Und das davor? Auch hier war kein Stein auf dem anderen geblieben. Fassungslos fuhr Zach heim und rief Aidan an, bei dem sich aber nur der Anrufbeantworter meldete. Nachdem Zach ihm eine Nachricht hinterlassen hatte, versuchte er sich abzulenken, indem er sich ein Spiel der Lakers im Fernsehen ansah, aber seine Gedanken schweiften immer wieder zu den Bränden ab.
Er konnte die Sache nicht auf sich beruhen lassen, deshalb holte er seinen Laptop, um sich seine Anmerkungen zu den Bränden anzusehen. Es wäre ihm aber lieber gewesen, er könnte mit jemandem darüber reden. Seltsamerweise war es nicht Aidan, an den er dabei dachte, sondern jemand mit strahlend blauen Augen und einem Lächeln, das ihn völlig durcheinanderbrachte.
Brooke. Sie konnte er ebenfalls nicht aus seinen Gedanken verbannen, weil sie etwas Besonderes war. Sie war eine tolle Frau – und sie wollte eine Beziehung.
Beziehungen waren aber nichts für ihn, weil sie immer irgendwann scheiterten und er Abschiede und Trennungen hasste. Er brauchte keinen Psychiater, um dies dem Umstand zuzuschreiben, dass er seine Eltern so früh verloren und sich seinem Bruder entfremdet hatte, mit dem ihn außer der Trauer nichts verband. Auf gewisse Weise hatte er daher auch ihn verloren.
Nein, er mochte es nicht, wenn etwas endete, und deshalb fing er auch nichts an.
Brooke reizte ihn trotz allem. Sie war ein bisschen zugeknöpft und spröde, aber sie hatte ein unwiderstehliches Lächeln und eine Art, ihn anzusehen, als würde sie all seine Unzulänglichkeiten erkennen, sich aber nicht daran stören.
Zach schüttelte den Kopf über sich selbst und wandte sich wieder dem Laptop zu. Er hatte Grundbucheintragungen, Baupläne und Kaufverträge, die er inzwischen zum hundertsten Mal durchsah, um nach irgendwelchen Verbindungen zu suchen.
Als es klingelte, erwartete er Aidan zu sehen, aber als er öffnete, stand eine schöne, rothaarige junge Frau vor ihm.
Es war seine Nachbarin Jenny, die mit einer Pizza, einem Sixpack Bier und einem vielversprechenden Lächeln auf seiner Schwelle stand.
„Hallo, Nachbar.“ Sie hob die Pizza hoch. „Interessiert?“
Sie war Bibliothekarin an der hiesigen Highschool, entsprach äußerlich aber keineswegs der Vorstellung, die man sich allgemein von Bücherwürmern machte. Jenny veranstaltete jede Woche eine Pokerrunde, liebte Autorennen und braute ihr eigenes Bier. Sie waren Freunde, und bisher nur das, aber sie hatte klar erkennen lassen, dass sie das gern
Weitere Kostenlose Bücher