TIFFANY SEXY Band 60: FIT FÜR DIE LIEBE / WÜNSCH DIR WAS! / HEISS WIE DIE SONNE IN TEXAS / (German Edition)
Schlimmer war jedoch, dass Sanchez davongekommen war und weiter seine Drogen in Umlauf bringen konnte, auf den Straßen in Dallas, auf den Schulhöfen, in den Parks. Dabei hatte er selbst eine dreizehnjährige Tochter, ein süßes Mädchen, das nichts von den verbrecherischen Geschäften ihres Vaters ahnte. Chase wusste das, weil er ein Jahr Undercover-Arbeit investiert hatte, um zum engeren Vertrautenkreis des Drogenbosses zu gehören. Ein ganzes Jahr, und es hatte nicht einmal zu einer Verurteilung gereicht. Am Ende war er, Chase, aufgeflogen. Es hatte ein Blutbad gegeben, und Sanchez war davongekommen, während er als Schuldiger dastand.
Immer wieder hatte er sich gefragt, woran es gelegen haben könnte, und die einzig mögliche Erklärung war Carmen Rios mit ihren großen traurigen Augen. Trotzdem fiel es ihm auch heute noch schwer, zu glauben, dass sie für den Verrat an ihm verantwortlich sein sollte. Sicher, er hatte mit ihr geschlafen, aber es hatte kein Bettgeflüster gegeben. Er hatte sie aufrichtig gemocht, sie war eine anständige Frau aus armen Verhältnissen, die ihre zwei Kinder allein großzog und auf Sanchez’ Lügen hereinfiel.
Chase schloss für einen Moment die Augen. Auch seine Lügen hatte sie geglaubt. Jetzt war sie tot. Dabei hätte es Sanchez sein sollen, der auf dem kalten, harten Boden lag. Oder er, aber nicht Carmen.
Er betrachtete sein Gesicht im Spiegel. Diese Nachforschungen waren ein anderes Kaliber als bei Sanchez, aber hatte er dem Fall geschadet, indem er mit Dana geschlafen hatte? Nein, er war überzeugt, dass sie nichts mit den Diebstählen zu tun hatte. Dumm war nur, dass sie ihn hassen würde, sobald sie herausfand, wer er in Wirklichkeit war, und er konnte es ihr nicht verübeln.
Diese Vorstellung machte ihm zu schaffen. Wenn er ihr jetzt alles erklärte, könnte er ihre gerade beginnende Beziehung vielleicht retten.
Sein Handy klingelte, und er lief ins Wohnzimmer, wo er es an der Bar hatte liegen lassen. Auf dem Display erschien Roscoes Nummer. Das war nicht der Mensch, mit dem er unbedingt sprechen wollte.
„Was hat die Polizei gesagt?“, legte Roscoe gleich los, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.
„Dass es wahrscheinlich jemand aus dem Hotel war.“
„Das haben sie gesagt?“
„Gil Wagoner ist der Sicherheitschef. Er war einundzwanzig Jahre bei der Polizei. Der Beweislage nach …“
„Mich interessiert nicht, was dieser Wagoner sagt. Wenn es jemand aus dem Hotel war, könnte er ebenso gut darin verwickelt sein. Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen mit der Polizei reden.“
„Hören Sie, Roscoe …“
„Wenn Sie wegen der Drogen-Schweinerei nicht aufs Revier wollen, hätten Sie das sagen müssen, bevor ich Ihnen den Fall übergab.“
Chase biss die Zähne zusammen. „Damit hat es nichts zu tun. Ich habe den Polizeibericht gelesen. Mehr werden sie mir nicht geben. Für die ist der Fall unbedeutend. Glauben Sie mir, die reißen sich dafür kein Bein aus.“
Roscoe paffte hörbar an seiner Zigarre. „Ich sage das nur einmal – bis zum Heart Ball am nächsten Samstag muss der Ring wieder in meinem Besitz sein. Mary Lou hat den Vorsitz und wird ihn vermutlich zeigen wollen.“
„Na schön, aber wir beide wissen, dass Sie mir nicht alles verraten haben, was einer der Gründe dafür ist, dass ich mit meinen Nachforschungen nicht weiterkomme.“
Roscoe stieß eine Reihe derber Flüche aus.
„Sie hatten genug Vertrauen zu mir, um mich nach dem Ring suchen zu lassen, aber Sie müssen mir schon voll und ganz vertrauen.“
Nach einer kurzen Pause sagte Roscoe: „Ich habe den Ring mit nach New York genommen, um eine Kopie anfertigen zu lassen. Der Grund dafür ist nicht wichtig.“
Versicherungsbetrug. Das musste es sein, aber da würde er sich heraushalten. „Ich nehme an, Sie kamen nicht dazu, die Kopie machen zu lassen.“
„Ich habe Ihnen alles gesagt, was Sie wissen müssen.“
„Ich werde es Ihnen einfach machen. Ich versuche herauszufinden, wer davon wusste, dass Sie den Ring hatten. Mehr interessiert mich nicht.“
„Ich bin nicht zum Juwelier gekommen“, gestand Roscoe gereizt. „Niemand wusste, dass ich den Ring dabeihatte.“
„Gab es einen bestimmten Grund, dass Sie in New York eine Kopie anfertigen lassen wollten?“
Roscoe fluchte erneut. „Falls irgendetwas von dem, was ich Ihnen erzähle, herauskommt, mache ich Sie fertig.“
Chase gab einen verächtlichen Laut von sich. „Stellen Sie sich hinten an.“
Einige
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