Tiffany Sexy Band 73
dem Gesicht, als wären sie ein Liebespaar. Als hätte er jedes Recht, das zu tun. Obwohl er mit den Fingern kaum ihre Haut streifte, schlug ihr Herz schneller. „Ich hätte da zwei Vorschläge für Sonntag: Vielleicht sollten Sie sich ein bisschen unauffälliger und passender anziehen. Und achten Sie darauf, um Bier einen großen Bogen zu machen.“ Damit drehte er sich um, ging weg und ließ sie stehen.
Natalie hasste Beau Stillwell.
2. KAPITEL
Als Natalie am Sonntagnachmittag mit ihrem Minivan auf dem Weg von Nashville nach Dahlia war, ließ sie bei offenem Fenster und Sonnenschein den warmen Frühlingswind mit ihren Haaren spielen. Sie liebte den Frühling. Statt wie am Freitag die Schnellstraße zu nehmen, hatte sie sich für die Route durch die schöne Gebirgslandschaft Tennessees entschieden. Die Fahrt über die gewundenen Landstraßen erinnerte sie an den Weg hinaus zur Farm ihrer Eltern. Sie setzte den CD-Player in Gang und sang „Kiss from a Rose“ von Seal mit, als ihr Handy klingelte. Natürlich drehte sie die Musik sofort leise und meldete sich. Jederzeit erreichbar zu sein, gehörte zu ihrem Job. „Natalie Bridges.“
„Kommen Sie?“
Keine Begrüßung, keine Namensnennung, nichts – nur diese mit tiefer Stimme gestellte Frage. Sie musste nicht einmal die Augen schließen, um sich vorzustellen, diese Frage genauso rau und heiser in einer sehr intimen Situation ins Ohr geflüstert zu bekommen. Sofort ging die Fantasie mit ihr durch. „Ich bin fast da“, antwortete sie. Meine Güte, was war nur los mit ihr? Ihre Stimme klang genauso heiser wie seine, obwohl sie vorgehabt hatte, einen geschäftsmäßigen und munteren Ton anzuschlagen. Eine lange Pause folgte, und ihre Haut fühlte sich trotz der frischen Brise plötzlich viel zu warm an.
„Gut“, sagte Beau schließlich. „Wir stehen kurz vor den Finalrennen. Ich werde Scooter schicken, damit er Sie mit dem Motorrad vom Besucherparkplatz abholt. Welches Auto fahren Sie?“
Natalie wand sich. Meistens war es ihr egal, dass sie einen Minivan fuhr. Auch wenn sie sich sehr gern einen kleinen europäischen Sportwagen leisten würde. Weniger sexy, aber viel vernünftiger war es gewesen, ihren Eltern den Familienwagen zu einem sehr günstigen Preis abzukaufen. Der Minivan war praktisch in ihrem Job und immer noch gut in Schuss. Aber Beau war ein Mann, der nur mit schnellen Autos zu tun hatte. „Einen silberfarbenen Minivan.“
Er lachte.
Den Dreckskerl schien das tatsächlich zu amüsieren. „Versuchen Sie mal, ein Hochzeitskleid oder eine Hochzeitstorte in einem kleineren Auto zu transportieren.“
„Da ist vermutlich etwas dran. Ich werde Scooter sagen, dass er nach einem silberfarbenen Minivan Ausschau halten soll.“ Beau legte auf, bevor Natalie noch etwas erwidern konnte.
Sie stellte die Musik wieder lauter. Heute würde sie sich nicht provozieren lassen wie am Freitag. Keinesfalls würde sie sich noch einmal dazu hinreißen lassen, ausfällig zu werden. An jenem Abend war überhaupt alles sehr seltsam gewesen. Sie hatte schon oft halbnackte Männer gesehen, die nur eine Badehose oder auch nur einen Slip getragen hatten. Einige Männer hatte sie schon nackt in Augenschein genommen. Was war also so aufregend daran, Mr. Stillwell nur mit einem Handtuch bekleidet zu sehen?
Vielleicht lag es daran, dass er so durchtrainiert war und einfach toll aussah … Wenn eine Frau die Kombination aus Muskeln, schwarzen Haaren, intensiven blauen Augen, einem leicht teuflischen Grinsen und einer verblassten Narbe auf der linken Wange seines markanten Gesichts anziehend fand. Ihre Assistentin Cynthia würde völlig hingerissen sein, weil er ihr Typ war. Er war jedoch nicht ihr Typ, sie bevorzugte kultivierte und smarte Männer. Deswegen schrieb sie es jenem seltsamen Abend zu, dass sie seit dem Augenblick, an dem sie Beau Stillwell halbnackt gesehen hatte, emotional aufgewühlt war und total unter Strom stand.
Selbst eine Dusche und ein kleines Glas Chardonnay hatten sie später am Abend nicht wirklich zur Ruhe kommen lassen. Und dann war er auch noch in ihren Träumen aufgetaucht. In einem dieser verrückten Träume hatte sie eine Hochzeitsprobe und anschließend das Abendessen für alle Beteiligten geleitet, das dann irgendwie zur Hochzeit selbst geworden war. Und gerade als alles gut über die Bühne zu gehen schien, war Beau Stillwell mit seinem spöttischen Lächeln aufgetaucht. In diesem Moment hatte Natalie bemerkt, dass sie nur mit einem
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