Tiffany Sexy Band 73
„Ich weiß, wie das Spiel funktioniert, Jamie. Ich spiele nur nicht gern, wenn ich der Einzige bin, der weiß, was er tut.“
Sie beugte sich zu ihm herüber und sah ihn intensiv an, was ihm einen tiefen Einblick in den Ausschnitt ihrer Bluse gewährte. Ein Gentleman hätte woanders hingesehen, aber er war kein Gentleman. Er löste ihren Sicherheitsgurt, zog sie auf seinen Schoß, umfasste ihre Brüste und presste seine Lippen auf ihre. Sie schob seine Hände weg, um ihre Bluse aufzuknöpfen, und lächelte, als sie seine beginnende Erektion an ihrem Schoß spürte.
Schon in der vergangenen Nacht war diese Begierde zwischen ihnen wie eine Feuersbrunst aufgelodert, diesmal kam es einer Explosion gleich, die eine sinnliche Hitze erzeugte, in der sie beide zu verbrennen schienen. Jamie erwiderte seinen Kuss voller Hingabe und ging auf das erotische Spiel seiner Zunge ein, während eine ihrer warmen Hände auf seinem Nacken lag.
Das, was hier passierte, war falsch. Absolut falsch, aber Kell unternahm nichts dagegen, weil ihm noch nie zuvor in seinem Leben etwas so richtig vorgekommen war. Jamie war ein Fall, an dem er arbeitete, das Opfer eines Verbrechens, sie gehörte zu seinem Job. Er durfte sie nicht begehren, schon gar nicht so heftig, dass er glaubte, den Verstand zu verlieren.
Es war ihm egal.
Warum auch nicht, wenn sie sich auf so wundervolle Weise an ihn schmiegte und ihn ebenfalls begehrte? Von solchen Momenten träumten Männer. Sie bezahlten, ja töteten sogar dafür. Dabei hatte er ihr bloß ein Steak gebraten und im Mondschein Whiskey mit ihr getrunken.
Ihre Brust in seiner Hand fühlte sich aufregend schwer und voll an, rund wie ein Pfirsich, reif und fest. Er massierte sie sanft durch den Stoff ihres BHs hindurch, um den Reiz für sie beide zu steigern. Jamie wand sich, presste sich an ihn und biss ihn zärtlich in die Unterlippe, um ihm zu verstehen zu geben, dass er den BH zur Seite schieben sollte. Er küsste sie stattdessen noch leidenschaftlicher und klammerte sich verzweifelt an den letzten Rest Vernunft, der ihm geblieben war.
Ihr Mund war feucht und warm, und sie schmeckte nach dem Kaffee, den sie unterwegs getrunken hatte. Neben diesen Sinneseindrücken nahm er noch etwas anderes wahr: ihre Angst, ihre aufsteigende Panik.
Als er sich behutsam von ihr löste, schien sie sich an seinen Schultern festzuklammern.
„Ich gehe nirgendwohin, Jamie“, flüsterte er. „Ich bin hier. Du bist in Sicherheit.“
„Ich fühle mich bloß nicht sicher“, erwiderte sie und lachte kurz auf, bevor sie ihn zögernd losließ.
„Wenn du das fühlst, was ich fühle …“ Er schaute ihr dabei zu, wie sie ihre Bluse zuknöpfte. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Finger zitterten, sie wirkte genauso durcheinander und benommen, wie er sich fühlte. Sie hatten einen gefährlichen Weg eingeschlagen. Keiner von ihnen befand sich in einer Position, in der mehr als Sex zwischen ihnen möglich war. Zumindest nahm er das an.
War das die Gefahr, die er spürte? Gefühle, auf die keiner gefasst und vorbereitet war?
Er half ihr zurück auf ihren Sitz, wo sie sich wieder anschnallte, startete den Motor und fädelte sich in den Verkehr ein. Er war ein Narr. Sex zwischen ihnen war eine Sache, aber wenn tiefere Gefühle ins Spiel kamen, sah es anders aus. Sex war möglich, alles andere nicht – zumindest vorläufig nicht.
Während er den Wagen durch die Straßen zu ihrem Ziel lenkte, versuchte er zu vergessen, was zwischen ihnen geschehen war. Da ihm das ebenso wenig gelang, wie zuvor auf Distanz zu bleiben, rief er sich die Tatortfotos aus dem Sonora Nites Diner ins Gedächtnis. Darauf hätte er sich die ganze Zeit konzentrieren sollen, auf seine Arbeit, seinen Job, auf die Lösung des Falls.
Er bog auf den Parkplatz ein und fuhr zur Rückseite des Gebäudes, weil sie ein Büro im ruhigen Teil der Station benutzen wollten. Es war mehr wie ein Wohnzimmer eingerichtet und die modernen technischen Aufnahmegeräte waren diskret in einem Bücherregal zwischen dicken, in Leder gebundenen Büchern und Bronzestatuen verborgen.
„Bist du bereit?“, erkundigte er sich behutsam.
„Nein.“
Ihre Stimme war kaum mehr als ein ängstliches Flüstern. Sie löste ihren Sicherheitsgurt, stieg aus dem Wagen und warf die Tür zu – und daran war überhaupt nichts Behutsames.
8. KAPITEL
Der Raum erinnerte Jamie an ein Vorführwohnzimmer in einem Möbelhaus oder an eines der vielen Therapiezimmer, die sie im Lauf der Jahre von
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