Tiffany Sexy Band 73
ihr Outfit an. Irgendetwas an seinem Blick machte ihr bewusst, dass sie keine Unterwäsche trug, was auch nicht dazu beitrug, ihre Laune zu verbessern.
Besonders, da er irgendwie einen weiten, marineblauen Pullover und Jeans ergattert hatte. Abgesehen von der Tatsache, dass seine Jeans seinen Knöcheln nicht näher kamen als die glänzende Polyesterhose den ihren, konnte er als normal gekleidet durchgehen. Sie schenkte sich Kaffee ein und wandte sich ihm zu. „Wie sind Sie an die Kleider gekommen?“
Er schnaubte und hob den Pullover an. Unter den großartigen Muskeln, die sie vorher schon bemerkt hatte, sah sie einen offen stehenden Reißverschluss, und da auch er keine Unterwäsche trug, erhielt sie den Eindruck, dass er nicht nur auf seiner Brust sehr stark behaart war.
„Wenn ich diese Hose schließe, kann ich den Rest meines Lebens Sopran singen“, sagte er und ließ den Pullover wieder herunterfallen. „Sind Sie gebissen worden?“
„Nein. Sie?“
Er schüttelte den Kopf. „Soweit ich das beurteilen kann, hat es nur die beiden Frauen getroffen.“
„Hat man sich um sie gekümmert?“
Er nickte. „Sie haben sie ins Krankenhaus gebracht, weil eine von ihnen eine allergische Reaktion hatte, aber es müsste ihnen schon wieder besser gehen.“
Emily erschauderte.
Eine Bedienung brachte ein Tablett mit Gebäck und Obst aus der Küche.
Während sie sich ein Plunderteilchen nahm, fragte Emily die Bedienung: „Wann öffnet der Wal-Mart?“
„Um sieben.“
„Das wird eine lange Stunde“, seufzte Emily.
Der Vertretertyp, der verwaschene blaue Laufhosen mit der Aufschrift „Dancer“ über dem Gesäß trug, ein rotes Fußballtrikot, das einen Chlorfleck an der Brust hatte, und Turnschuhe an den nackten Füßen, brüllte plötzlich los, während er auf seine neue Garderobe zeigte: „Würden Sie bei diesem Mann eine Versicherung abschließen?“
Seine Bemerkung brach das Eis, und plötzlich lachten all die evakuierten Hotelgäste, begannen Geschichten auszutauschen und sich über ihre schlechte Kleidung zu beklagen.
Um fünf vor sieben parkte Emily ihren Wagen so dicht wie möglich vor den Eingangstüren des Wal-Mart. Kaum wurden sie geöffnet, stürzte sie mit gesenktem Kopf hinein und ging sofort zur Damenbekleidung. Sie schnappte sich einen schlichten schwarzen Rock und ein paar seidene Tanktops und hätte weinen können, wenn sie an all ihre guten Sachen dachte, die derzeit der Gnade des hiesigen Reinigungsbesitzers ausgeliefert waren.
Die Unterwäsche befand sich natürlich in einem anderen Bereich des Ladens, aber auch die fand sie recht schnell und sah sich gerade die BHs an, als eine Stimme sagte: „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
„Nein, danke“, erwiderte sie, ohne den Kopf zu heben, und hoffte, dass die Frau, deren Stimme ihr irgendwie bekannt vorkam, nun weitergehen würde.
Stattdessen spürte sie eine Bewegung in der warmen Luft, fast so, als hätte sie die Stimme der Frau direkt im Nacken.
„Bist du das, Emily?“
Oh, nein! Ihr schlimmster Albtraum war soeben wahr geworden. Auf einer Liste mit zehn Menschen, denen sie jetzt wirklich nicht begegnen wollte, nahm Ramona Hilcock ungefähr den dritten Platz ein.
„Ramona!“, rief sie mit geheuchelter Begeisterung.
„Ich hätte dich beinahe nicht erkannt“, sagte die Frau und betrachtete sie mit kaum verhohlenem Widerwillen.
Ramona war auf der Highschool eine Freundin ihrer jüngeren Cousine Leanne gewesen. Emily hatte sie als Klatschtante und Vorsitzende des Nähclubs in Erinnerung. Sie nähte immer noch, und da sie ihr Outfit betrachtete, als müsse sie sich jedes Detail einprägen, wäre Emily jede Wette eingegangen, dass sie heute auch noch gerne klatschte.
„Bist du zu Leannes Hochzeit hier?“
„Hmm.“
„Oh, gut. Ich nehme mir heute früher frei, um an dem Lunch teilnehmen zu können. Natürlich arbeite ich nur Teilzeit hier, um die Musik- und Golfstunden der Jungen zu bezahlen. Und es bringt mich aus dem Haus.“ Wieder glitt ihr Blick über Emilys Kleider. „Und du? Deine Mom sagte, du hättest ein eigenes Geschäft? Läuft es gut?“
„Ja. Bestens.“
Sie könnte Ramona von den Wanzen erzählen, was ihren Aufzug erklären würde, aber dann würden sich die Neuigkeiten schneller herumsprechen als ein Internetgerücht, und sie würde heute Nacht auf der Couch einer Verwandten enden. Deshalb hielt Emily den Mund und sagte nichts.
„Du bist Masseuse, sagte Leanne.“ Ramona sprach das Wort Masseuse in
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