Tiffany Sexy Band 79
Produktionsprozess, den Handlungsverlauf und die Zeichnungen, die noch gebraucht wurden, um die Story zu vervollständigen.
Zum ersten Mal hatte Alex den Eindruck, dass Tenley sich über die Möglichkeit freute, ihren Roman zu veröffentlichen. Es war so leicht, sie glücklich zu machen. Es brauchte dazu weder ein dickes Bankkonto noch ein teures Apartment oder gesellschaftlichen Status.
Tenley reagierte auf Freundlichkeit und Ermutigung. Etwas Schreckliches musste in ihrem Leben passiert sein, dass sie ihrer selbst so unsicher war. Alex musste unbedingt mehr darüber erfahren.
Er wollte jedes winzige Detail ihres Lebens kennenlernen, alles, was sie zu der Frau gemacht hatte, die sie war. Er wollte der Mann sein, der sie am besten verstand. Er wollte der Mann sein, bei dem sie Schutz suchte, wenn sie Angst hatte oder sich einsam fühlte.
Tenley Marshall sollte zu einem festen Bestandteil seines Lebens werden.
6. KAPITEL
Tenley rieb sich die Augen und presste die Lider zusammen. Sie wusste, sie sollte die Arbeit beiseiteschieben und ein bisschen schlafen. Aber jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, wurde sie von Zweifeln überwältigt.
Es war so einfach, sich gut zu fühlen, wenn Alex bei ihr war und sie anfeuerte. Doch ohne ihn war sie ihren Selbstzweifeln schutzlos ausgeliefert. Wie sollte sie das jemals allein schaffen? Was auch immer sie zu Papier brachte, nichts war gut genug. Immer fand sie etwas daran auszusetzen.
Tenley warf den Zeichenblock auf den Boden und ließ sich gegen die Rückenlehne des Ledersofas fallen. Es war alles seine Schuld. Bevor sie ihn vor dem Sturm gerettet und mit nach Hause genommen hatte, war ihr Leben in Ordnung gewesen. Die Arbeit in der Galerie ihres Großvaters machte ihr Spaß, und in ihrer Freizeit entspannte sie sich, anstatt wie eine Besessene aus nichts etwas machen zu wollen.
Sie hüllte sich in die Decke, die auf der Rückenlehne lag, und streckte sich auf dem Sofa aus. Blicklos starrte sie in die Reste des Kaminfeuers. Die Erinnerung an einen oft geträumten Traum wurde wach:
Tommy war am Telefon und versuchte ihr zu erklären, wo er war. Sie hatte sich Notizen gemacht, aber die waren falsch, also versuchte sie es wieder und wieder, aber sie bekam es nie richtig hin. Ihr Puls begann zu rasen, ihre Hände wurden feucht, Panik stieg in ihr auf. Schließlich hatte ihr Bruder genug und legte auf.
Tenley stiegen Tränen in die Augen. Würde sie jemals die Vergangenheit loslassen können? Im Grunde wusste sie, dass es ihre Schuldgefühle waren, die sie nicht über den Tod ihres Bruders hinwegkommen ließen. Sie konnte die Vergangenheit nicht ändern, aber wäre sie jemals stark genug, um die Zukunft zu ändern?
Alex hatte sein ganzes Vertrauen in sie und in ihre Begabung als Zeichnerin und Autorin gesetzt. Er behauptete, sie habe wirklich Talent. Tenley hatte das schon tausendfach von ihren Eltern und Großeltern zu hören bekommen. Aber geglaubt hatte sie das nie, die wollten sie ja nur trösten.
Alex jedoch hatte keine Ahnung von dem, was geschehen war. Sein Urteil war objektiv. Tenley stützte sich auf einen Ellenbogen und blickte auf all das zerknüllte Papier auf dem Boden. Sie musste es einfach noch einmal versuchen.
„Tenley?“
Alex kam durch die Küche. „Ich bin hier.“
„Wie viel Uhr ist es? Wieso bist du schon auf?“
„Ich habe ein bisschen gearbeitet. An den neuen Szenen für das Buch.“
Jetzt stand er vor ihr. Sein nackter Körper schimmerte im Schein des Kaminfeuers. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und seufzte. „Ist alles in Ordnung?“
„Klar“, erwiderte sie. Ein sehr starkes Gefühl verschnürte ihr die Kehle, doch sie schluckte es hinunter. „Alles in Ordnung.“
Er setzte sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern. „Sweetheart, mach dir keine Sorgen. Kein Mensch erwartet, dass du das an einem Tag erledigst. Auch nicht in einem Monat. Nimm dir Zeit. Ich warte.“
Eine Träne quoll über den Rand ihres rechten Augenlids. Tenley wischte sie schnell weg, doch offenbar nicht schnell genug, denn Alex sah sie besorgt an. „Tut mir leid“, sagte sie. „Ich bin müde.“
„Sprich mit mir.“
„Es ist nichts. Ich habe nur gerade einen schwachen Moment. Ich bin müde und schlecht gelaunt und frustriert.“
„Sprich weiter“, munterte er sie auf. „Du kannst vor mir ganz schwach sein, wenn du willst.“
Eine weitere Träne kullerte ihr über die Wange, doch diesmal ließ sie es geschehen. „Wirklich?“
Alex
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