Tiffany Sexy Band 79
nie verliebt. Ich weiß nicht genau, wie sich das anfühlt.“
„Gehen Sie vorsichtig mit Tenleys Gefühlen um. Ich bin nicht sicher, ob sie es überlebt, wenn noch einmal ihr Herz bricht.“
„Ich werde ihr nicht wehtun“, versprach Alex. „Aber ich bin nicht sicher, ob sie nicht vielleicht mir das Herz bricht.“
„Sie ist nicht einfach, was?“ Tom schmunzelte. „Oh, sie hätten die beiden sehen sollen. Das war ein Paar. Unzertrennlich, von Anfang an. Als sie anfingen zu sprechen, konnte sie am Anfang kein Mensch verstehen. Sie hatten ihre eigene Sprache, die nur sie verstanden.“ Er zog sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche. „Schauen Sie, das sind sie, an ihrem zehnten Geburtstag.“
Alex betrachtete das Foto. Tenley hatte sich nicht sehr verändert. Dunkles Haar, blaue Augen, zierliche Figur. „Sie war süß.“
„Nach Tommys Tod sind mein Sohn und seine Frau nicht mit der Situation fertig geworden. Sie lebten sich auseinander und beschlossen, sich zu trennen. Tenley wurde aggressiv, wehrte sich gegen jeden Versuch, ihr nahezukommen. Schließlich sind ihre Eltern weggezogen, doch sie weigerte sich, mitzugehen. Also blieb sie bei uns, ihren Großeltern. Ich glaubte, sie wollte einfach zur Normalität zurückfinden, doch das war es nicht. Im Laufe der Zeit habe ich begriffen, dass sie hier bleiben wollte, weil sie dachte, er könnte zurückkommen. Der Leichnam, den man gefunden hatte, sei vielleicht gar nicht seiner gewesen und er sei immer noch am Leben.“
„Sie hat also die ganze Zeit gewartet?“
„Ja, aber ich glaube, jetzt hat sie aufgehört, auf Tommy zu warten. Ich glaube, jetzt wartet sie vielleicht auf Sie. Oder auf jemanden wie Sie. Auf jemanden, dem sie vertrauen kann und der ihr so vertraut wie früher ihr Bruder. Ich glaube, dass sie das Ihnen verdankt, Alex. Denken Sie daran, ganz gleich, wie es zwischen Ihnen beiden weitergeht.“
Alex war bisher immer davor zurückgeschreckt, sich ernsthaft auf eine Beziehung einzulassen, aber jetzt wollte er alles versprechen, was nötig war, um Tenley glücklich zu machen. „Sie bedeutet mir viel“, sagte er. „Wenn Sie im Zusammenhang mit der Veröffentlichung ihres Romans emotional Schaden nehmen könnte, dann reise ich lieber auf der Stelle ab.“
„Nein“, erwiderte Tom. „Ich glaube, Sie sind das Beste, was ihr je passiert ist.“
Alex lächelte. „Sie ist eine sehr talentierte Zeichnerin. Und Erzählerin. Ich will, dass die Welt das erfährt.“
„Sie und ihr Bruder haben immer gern Cartoons gezeichnet. Als er starb, hat sie damit aufgehört. Es ist ein großer Schritt für sie, dass sie wieder damit begonnen hat. Passen Sie auf, dass Sie das nicht kaputt machen.“
„Sie können sich auf mich verlassen“, versprach Alex.
Tom hob die Brauen und blickte ihn prüfend an. „Kann ich das? Werden Sie zu ihr halten, auch wenn sie alles tut, um Sie zurückzustoßen? Das wird sie nämlich. Sie wird irgendeinen Grund finden, wegzulaufen und alles zu tun, damit Sie sie hassen.“
„Ich glaube, damit komme ich klar“, sagte Alex. „Die Methode habe ich selbst auch manchmal angewendet.“ Wie viele Frauen hatte er umgarnt und dann fallen gelassen, wenn sie ihm langweilig wurden? Was Tenley tat, war im Grunde nichts anderes − wenn auch aus anderen Beweggründen.
„Es wird nicht einfach für Sie“, warnte ihn Tom. „Aber ich bin sicher, der Preis wird den Einsatz lohnen.“ Er hob seine Tasse. „Viel Glück, junger Mann.“
Tenley hatte sich ins Atelier zurückgezogen, um an ihren neuen Zeichnungen zu arbeiten, und Alex konnte es kaum erwarten, sie zu sehen.
Bevor er jedoch zum Blockhaus fahren konnte, musste er noch sein neues Handy im Harbor Inn abholen, mit seinem Büro telefonieren und seine Sachen aus der Pension holen. Die nächsten Tage würde er bei Tenley wohnen.
Er ging zurück zum Hotel, wo er seinen Mietwagen geparkt hatte, aber dann beschloss er, doch seiner Neugierde nachzugeben. Auf der Main Street hatte er ein Schild mit der Aufschrift „Bibliothek“ gesehen. Es war nach zehn, also wäre sie wohl geöffnet.
Die Schlagzeile war riesig. KIND BEI BOOTSUNFALL ERTRUNKEN, der Junge kam aus Door County . Ein eisiger Schauer überlief Alex. Tenley hatte diese Tragödie selbst erlebt. Als er den Artikel überflog, stellte er erstaunt fest, dass Tenley selbst auch fast umgekommen wäre. Sie hatte sich stundenlang an dem umgekippten Segelboot festgehalten, bevor man sie fand. Ihr Bruder hatte nicht so viel
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