Tiffany Sexy Band 83

einleuchtend.“ Aber Bartie dachte schon einen Schritt weiter. „Und was machen wir, wenn wir den Schatz finden?“
    „Kommt Zeit, kommt Rat“, beruhigte er den aufgeregten alten Herren.
    Er half Bartie, auf dem schmalen Pfad durch die Klippen abzusteigen, bis sie schließlich die Höhle erreichten. Danny schaltete seine Taschenlampe ein. „Er muss es an einer Stelle vergraben haben, die bei Flut nicht unter Wasser steht. An den Wänden können Sie sehen, wie weit das Wasser dann reicht.“
    An der Rückwand der Höhle fingen sie an zu graben. Beinahe sofort stießen sie im Sand auf etwas Metallisches. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Bartie ihn an und ließ die Schaufel fallen. Dann bückte er sich – plötzlich behände wie ein junger Mann – und fing an, mit den Händen im Sand zu graben.
    Schnell hatte er einen kleinen Metallkasten freigelegt, wie er früher für Munition verwendet wurde. Danny hielt den Atem an und hoffte, dass Bartie nicht allzu enttäuscht werden würde. „Können Sie ihn öffnen?“, fragte er den alten Herrn.
    „Das müssen Sie machen. Ich glaube, ich trau mich gar nicht hinzusehen.“
    „Dann gehen wir besser nach draußen ans Licht“, schlug Danny vor.
    Am Eingang der Höhle setzten sie die Kiste ab. Sie war kaum verrostet, die dunkelgrüne Farbe noch gut zu erkennen. Sie war nicht verschlossen. Danny griff nach dem Deckel – und hob in an.
    „Jesus, Maria und Josef“, flüsterte Bartie überwältigt. „Das ist der Schatz. Es ist Gold!“
    Der Mann hatte recht. Die Kiste war mit Goldmünzen gefüllt. Hunderten. Eine nahm Danny in die Hand und prüfte sie. „Ein britischer Sovereign. Sieht aus wie ein Exemplar aus viktorianischer Zeit.“
    „Aber mein Urgroßvater hat den Schatz in den Zwanzigerjahren vergraben“, überlegte Bartie.
    „Hm, Königin Viktoria regierte bis 1901. Dann ist das vielleicht gar nicht sein Schatz. Sondern Gold der Schmuggler.“
    „Was schätzen Sie: Wie viel ist das wert?“, wollte Bartie wissen.
    „Keine Ahnung.“ Danny zuckte mit den Achseln. „Eine Menge. Es ist immerhin Gold. Wir müssen es Jordan zeigen. Das Gold wurde auf Privateigentum gefunden. Ich weiß nicht, was das Gesetz dazu sagt.“
    Sie machten sich mit ihrem Fund auf den Rückweg. Bartie wurde samt Schatzkiste in den Garten verbannt. Während Danny auf das Haus zumarschierte, dachte er darüber nach, den Fund zu verschweigen. Sollte Bartie ihn doch einfach mitnehmen – auch wenn es nicht der Schatz war, nach dem er gesucht hatte.
    Obwohl er Jordan inzwischen ganz gut kannte, hatte er keine Vorstellung davon, wie sie auf diese neueste Entwicklung reagieren würde. Würde sie das Gold für ihre Kunden beanspruchen? Oder würde sie einen Kompromiss finden? Die neue Besitzerin war zweifellos reich genug. Ein Star wie Maggie Whitney kassierte Millionen für jeden Film.
    Er fand Jordan im Foyer mit einem Klemmbrett unterm Arm. Betont lässig schlenderte er auf sie zu, fasste sie am Ellenbogen und zog sie mit sich. „Jordan, ich brauche dich draußen im Garten“, murmelte er verschwörerisch.
    Sie sah von ihrem Klemmbrett auf. „Kann es nicht noch ein bisschen warten?“
    „Nein, leider.“
    „Ist mit Bartie alles in Ordnung?“
    „Bartie geht’s gut.“ Und dann ließ Danny die Bombe platzen. „Wir haben den Schatz gefunden.“
    Jordan blieb abrupt stehen „Was? Wo?“
    „In der Schmugglerhöhle. Eine große Kiste mit Goldmünzen.“ Er drückte ihre Hand so fest, dass es schon beinahe wehtat. „Was wirst du unternehmen?“
    Sie holte tief Luft. „Und was denkst du, was ich tun sollte?“
    „Ich finde, du solltest Bartie seinen Schatz überlassen.“ Eine klare, ehrliche Meinung, allerdings … „Aber ich bin nicht der Boss, der bist du.“
    Es war ihr anzusehen, wie sie die verschiedenen Möglichkeiten durchdachte. Schließlich warf sie ihm einen bedeutungsvollen Blick zu und rief dann genervt: „Was mache ich eigentlich hier draußen? Es gibt momentan nichts Wichtigeres, als die Möbel im Haus aufzustellen. Und du und Bartie, ihr geht sofort wieder an eure Arbeit im Rosengarten.“
    Mit diesem klaren Befehl drehte Jordan sich auf dem Absatz um und eilte zurück ins Haus.
    Grinsend machte Danny sich wieder auf den Weg in den Garten. Er wusste, weshalb er Jordan liebte, und er konnte sich nicht vorstellen, dass sich das jemals ändern würde.
    Er wurde schon von Bartie erwartet. „Ich glaube, Sie können diese alte Kiste samt Inhalt mit nach Hause