Tiffany Sexy Band 83
spät.“
„Bartie ist unser ortsansässiger Kobold“, klärte Danny sie auf. „Er ist im Haus – wie oft? – vielleicht hundertmal ein- und ausgegangen, seitdem er für dich arbeitet.“
„Vorher noch öfter. Es ist nicht schwer.“ Bartie ging hinüber zu einem der Bücherregale. „Es ist das mittlere Bord. Man gibt ihm einen kleinen Schubs, und …“, er stieß das Brett kurz an, und das Regal entpuppte sich als Tür, die jetzt aufschwang. „Ganz einfach. Die Treppen führen in einen Tunnel, der an den Klippen endet.“
„Warum sind Sie überhaupt hergekommen?“, fragte Jordan.
„Bartie hat einen Schatz gesucht.“
„Zuerst habe ich gedacht, er müsse im Haus sein. Haarklein habe ich alles abgesucht, bevor Sie hier aufgetaucht sind. Aber hier ist nichts – auch nicht im Pool. Jetzt bleibt nur noch der Garten. Es muss da sein, das weiß ich.“
„Und was haben Sie neulich in meinem Schlafzimmer gemacht?“
„Ich wollte einen Schlüssel mopsen. Die Kriecherei durch den Tunnel ist schlecht für meinen Rücken“, beklagte er sich. „Ich würde lieber durch die Haustür kommen.“
Eine Zeit lang schwiegen alle drei.
„Was wirst du mit ihm machen?“, erkundigte Danny sich bei Jordan.
Sie seufzte. „Machen Sie den Garten fertig, Bartie. Bis zum Ende der Woche will ich dort Rosen sehen. Hören Sie auf damit, Löcher zu graben und ins Haus zu schleichen. Wenn hier ein Schatz versteckt wäre, hätten Sie ihn längst gefunden.“ Sie warf Danny einen kurzen Blick zu. „Ich gehe wieder ins Bett. Kommst du mit?“
Damit verließ sie, leise vor sich hin grummelnd, den Raum. „Ich fasse es nicht. Bartie war der Kobold. Wir haben uns ganz umsonst Sorgen gemacht.“
In den nächsten Tagen herrschte auf Castle Cnoc hektischer Betrieb. Nachdem Jordan den Schmugglertunnel besichtigt hatte, bestand sie darauf, ihn vor dem Einzug der neuen Besitzerin renovieren zu lassen. Elektrisches Licht wurde installiert, die Wände frisch gestrichen und der Fliesenboden restauriert. Und es sollten Grundrisse angefertigt werden, auf denen die Neuentdeckung verzeichnet war.
Danny musste sich selbst darum kümmern, wie er helfen konnte. Hauptsache, er kam Jordan dabei nicht in die Quere. Heute wurden die Möbel angeliefert, um die sie sich lieber alleine kümmern wollte. Zwar hatte Danny ihr dabei seine Hilfe angeboten, aber Jordan war es lieber, wenn er stattdessen Bartie beim Pflanzen im Garten half.
Eigentlich war Danny ganz froh über seine Verbannung aus dem Haus. Um Punkt acht waren die Möbelpacker aufgetaucht. Von diesem Moment an war Jordan nervös und ungenießbar gewesen. Jedes einzelne Möbelstück war von ihr genau untersucht worden, bevor es aufgestellt wurde. Außerdem hatte sie fünf Frauen aus dem Dorf angeheuert, die das Haus auf Hochglanz bringen sollten. Alle Haushaltsgegenstände, Dekorationsstücke und sonstiges Accessoires wurden an eine zentrale Stelle gebracht, die Jordan dafür vorgesehen hatte. Im Haus herrschte ein unbeschreibliches Chaos – und mittendrin seine werte Freundin, die den Verkehr regelte und zwischendurch ihre Anweisungen bellte.
Danny machte sich auf den Weg zum Garten. Seit jenem nächtlichen Zusammentreffen hatte Bartie sich ausschließlich auf das Bepflanzen konzentriert. Gestern hatte er eine ganze Mannschaft aus dem Dorf mitgebracht. Bis zum Ende des Tages hatten sie fast hundert Rosensträucher gepflanzt, zwischen denen Bartie gerade Rindenmulch verteilte.
Danny nahm eine Schaufel, um dem alten Mann zur Hand zu gehen. In dem Moment, als er den Spaten in die Erde stieß, durchzuckte es ihn wie ein Blitz: Es gab einen Ort, an dem Bartie wahrscheinlich noch nicht gesucht hatte.
„Bartie! Schnappen Sie Ihre Schaufel und folgen Sie mir!“
„Ich muss meine Arbeit noch zu Ende machen. Miss Jordan will, dass bis heute Abend alles erledigt ist.“
„Wir können eine Pause machen. Mit Jordan komme ich schon klar.“
Schließlich ließ Bartie sich überreden und folgte Danny zu den Klippen.
„Waren Sie mal unten in der kleinen Bucht?“
„Als Kind. Die Klippen hinunterzuklettern, ist in meinem Alter ziemlich schwierig.“
„Wissen Sie etwas über die Höhle?“, fragte Danny.
Bartie schüttelte den Kopf. „Ich weiß von keiner Höhle.“
„Ihr Urgroßvater kannte sie bestimmt. Ich nehme an, man hat dort die Schmuggelware versteckt, bis man sie wegschaffen konnte. Vielleicht hat er seinen Schatz in dieser Höhle versteckt?“
„Das klingt
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