Tiffany Sexy Band 83
fort war, kam er möglicherweise nie mehr zurück. Doch wenn, wollte er ohne Reue sterben. Und er würde es auf jeden Fall bereuen, wenn er Shay niemals geküsst hätte …
Er schob die Hände in ihr Haar und küsste sie – zuerst tief und gefühlvoll, dann leidenschaftlich. Dabei genoss er das zaghafte Drängen ihrer Zunge gegen seine. Shay schmeckte herrlich. Ein kaum hörbares Seufzen entschlüpfte ihr, während sie ihren Körper an seinen presste, und steigerte seine Erregung.
Plötzlich ertönte Gelächter, und Stimmen näherten sich. Rasch beendete Caleb den Kuss und wich von Shay zurück. Schuldgefühle breiteten sich in ihm aus. „Tut mir leid. Das hätte nicht passieren dürfen. Das war falsch.“
„Mir nicht“, flüsterte sie. „Mir tut es nicht leid.“
Kent kam um die Ecke und beendete dadurch ihr Gespräch. Der intime Augenblick war vorbei, aber die Erinnerung an den Kuss blieb. Dies war kein einfacher Kuss, der bloß geschehen war, dachte Caleb. Er hatte alles für ihn und Shay verändert. Ein Kuss, würdig, einen Mann zur Army ziehen zu lassen und damit vielleicht sogar in den Krieg. Dieser Kuss, fand Caleb, war ebenso Bestätigung, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
1. KAPITEL
„Kommt er?“
„Wer soll kommen?“
Shay ließ das Messer sinken, mit dem sie die Glasur auf die Torte zum vierzigsten Hochzeitstag ihrer Eltern strich, und blickte ihren älteren Bruder Kent an. „Du weißt, wer.“
„Caleb“, sagte er und fischte in der Schüssel neben der Torte nach einer Erdbeere.
Shay schlug ihm auf die Finger. „Nichts essen, bevor die Gäste angekommen sind! Und von wem sonst sollte ich wohl reden? Natürlich frage ich nach Caleb.“ Allein der Klang seines Namens verursachte ein Kribbeln in ihrem Bauch. „Also kommt er nun?“
Kent schnappte sich noch eine Erdbeere und biss davon ab. „Ja, das hat er vor. Warum sollte er nicht kommen? Schließlich ist heute Moms und Dads Hochzeitstag. Sie sind auch seine Eltern.“
„Er ist schon ein paar Monate nicht mehr bei der Army, und ich habe ihn noch immer nicht zu Gesicht bekommen. Deshalb frage ich.“ Und weil sie ihn an ihrem achtzehnten Geburtstag vor zehn Jahren geküsst hatte. Seitdem waren sie einander kaum begegnet. „Innerhalb von zehn Jahren ist er überhaupt nur ein paar Mal nach Hause gekommen.“
Kent schnaubte. „Was erwartest du denn? Er war bei den Special Forces . Eine Eliteeinheit, über die er nicht einmal reden darf. Außerdem hast du ihn vielleicht nicht gesehen, seit er zu Hause ist, aber ich schon.“
„Weil du zu einem Fallschirmspringkurs unter seiner Leitung gegangen bist und dich aus einem Flugzeug gestürzt hast.“ Kent arbeitete als Handelsvertreter für eine führende Sportartikelfirma, und der Körper ihres Bruders war nicht zufällig athletisch und sonnengebräunt. Bei ihm drehte sich alles um Sport, je extremer desto besser. „Du bist zu ihm gegangen, Kent, er ist nicht zu dir gekommen.“
„Er versucht eben, sein Unternehmen in Gang zu bringen“, erklärte er. „Sei nicht so streng mit ihm. Das bedeutet nichts weiter. Seit du deine schicke Psychologie-Praxis aufgemacht hast, liest du immer viel zu viel in alles rein.“
„Ich will bloß nicht, dass Mom und Dad enttäuscht sind“, erwiderte sie. „Heute ist ein besonderer Tag.“
„Er wird da sein“, versicherte ihr Bruder. Die Türglocke läutete. „Das muss der Caterer sein.“ Er sah auf die Uhr. „Nicht eine Minute zu früh. Dreißig hungrige Leute, die auf unserem Garten herumstreunen, könnten unangenehm werden.“ Er wollte schon an die Tür gehen, überlegte es sich dann aber doch noch einmal anders und sagte: „Hör auf, dir Sorgen zu machen. Er wird kommen, und Mom und Dad werden einen wunderschönen Tag erleben.“
Sie nickte halbherzig. Kent musterte sie durchdringend, bis die Türglocke erneut läutete. Daraufhin kratzte er sich am Kinn und ging endlich. Er hatte den Verdacht, dass hinter ihrem Verhalten mehr steckte als schlichte Sorge um ihre Eltern, das hatte sie an seinem Blick erkannt. Wahrscheinlich würde er deswegen später Fragen stellen, die sie ihm ganz bestimmt nicht beantworten würde.
Shay schob sich das Haar hinter die Ohren und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie trug ein schlichtes Strandkleid über ihrem Badezeug. Da sie auf dem College Rettungsschwimmerin gewesen war, hatte ihre Mutter sie eingeteilt, ein Auge auf die vielen Kinder auf der Feier zu haben.
Caleb war früher
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