Tiffany Sexy Band 83
auch bei den Rettungsschwimmern, dachte Shay. Immer wieder holte die Erinnerung an ihn sie ein. Gerade jetzt sah sie ihn in ihrer Vorstellung in der roten Badehose vor sich, seinen nackten Oberkörper mit den perfekt geformten Brustmuskeln. Sein hellbraunes Haar war mit hellen, von der Sonne gebleichten Strähnen durchzogen gewesen. In seinen grünen Augen schimmerten kleine bernsteingelbe Punkte, und er trug eine Trillerpfeife um den Hals. Sogar diese Pfeife sah sexy an ihm aus. Wie oft hatte sie sich geschworen, eines Tages in diese Trillerpfeife zu blasen? Das war wirklich albern.
Sie schüttelte den Kopf, entsetzt darüber, wie lächerlich deutlich sie sich zudem seine „Trillerpfeife“ ins Gedächtnis rufen konnte. Immerhin war es über zehn Jahre her, seit Caleb besagte rote Badehose getragen hatte. Oder wie leicht es ihr fiel, sich an den Moment zu erinnern, als sie die Lippen auf seinen Mund gepresst hatte, und wie wundervoll straff und geschmeidig er sich angefühlt hatte. Caleb hatte leise gestöhnt, und ihr war klar geworden, dass er diesen Kuss genauso wollte wie sie, auch wenn er niemals den ersten Schritt unternommen hätte. Als er eine Hand auf ihren Rücken gelegt hatte und sie an sich zog, hatte sie geseufzt.
Natürlich war ausgerechnet in diesem Augenblick Kent aufgetaucht und wie vom Blitz getroffen war Caleb zurückgewichen und hatte gesagt, der Kuss sei ein Fehler gewesen.
Nach einem peinlich berührten Familienabschied am nächsten Tag, zumindest peinlich für sie beide, reiste er ab. Während der wenigen Male, in denen er in den letzten zehn Jahren nach Hause kam, war die Spannung, die Anziehung, zwischen ihnen unangenehm deutlich gewesen. Und jetzt, wo er nicht mehr zur Army zurückmuss, geht er mir aus dem Weg, dachte Shay. Das bedeutete, er mied die Familie, ihre gemeinsame Familie.
Sie straffte ihre Schultern, als ihr klar wurde, was sie zu tun hatte. So konnte es nicht weitergehen. Liebe Güte, sie war Therapeutin. Sie half Menschen, mit Problemen umzugehen, und sie wusste, dass sie darin gut war. Jetzt musste sie sich eben auch einmal um die eigenen Angelegenheiten kümmern. Caleb und sie würden miteinander reden und klären, was auch immer zwischen ihnen vorging, statt davor wegzulaufen. Der Schaden war sowieso schon angerichtet.
Sie wollte nach dem Messer greifen, um die Torte fertig zu bestreichen, hielt jedoch inne und stützte sich auf der Arbeitsplatte aus Marmor ab. Wem versuchte sie etwas vorzumachen? Mit einem Gespräch löste sich gar nichts. Ein Gespräch würde niemals die hochexplosive sexuelle Spannung zwischen ihnen abbauen. Bei genauerem Nachdenken kam sie nur auf eine mögliche Lösung. Es war eine drastische Lösung. Sie musste Caleb erneut küssen. Er und sie mussten ein für alle Mal klären, was da zwischen ihnen ablief. Wenn sie es noch einmal taten, wäre es ziemlich wahrscheinlich, dass ihr dieser Kuss gar nichts bedeutete. Dann wäre die ganze Situation endlich entspannt. Wäre das nicht eine echte Erleichterung?
Die heißeste Frau, die Caleb je im Leben gesehen hatte, balancierte in einem rot-weiß gepunkteten Bikini auf dem Sprungbrett. Außerdem war sie die achtundzwanzigjährige „kleine“ Schwester seines besten Freundes. Und da besagter Freund direkt neben ihm stand, versuchte Caleb sich nicht anmerken zu lassen, wie scharf sie ihn machte. Das war nicht leicht, denn seit er sich erinnern konnte, fühlte er sich in Shay Whites Gegenwart immer wie ein Teenager, der seine sexuelle Begierde nicht im Griff hatte.
Wenn Shay ihn damals nicht in Versuchung geführt und stetig provoziert hätte, wäre er möglicherweise gar nicht in die Fußstapfen seines Vaters getreten und zur Army gegangen. Sie hatte praktisch den ausschlaggebenden Anstoß für seine Entscheidung gegeben.
Caleb beobachtete sehr genau, wie sie auf dem Brett auf und ab sprang, als wollte sie ihn absichtlich in ihren Bann ziehen. Für ihn gab es nur noch den Augenblick und Shay auf dem Sprungbrett. Shay in einem Bikini, der einerseits absolut angemessen für die Hochzeitstagfeier im Garten ihrer Eltern war, andererseits aber genug nackte Haut zeigte, um seine Fantasie auf Hochtouren zu bringen.
Ein weiterer Sprung und ihr schlanker, geschmeidiger Körper schwebte anmutig gebogen und dann perfekt gestreckt in Richtung Wasseroberfläche. Caleb ließ den Blick von den Fingerspitzen über ihr schulterlanges blondes Haar und weiter bis zu den umwerfenden langen Beinen gleiten, bis sie
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