Tiffany Sexy Band 83
mit einer hübschen Abreibung, die ihn daran erinnern sollte, dass die Zeit lief. Er vermutete, Kent war schlau genug, um dieses Risiko in Betracht zu ziehen. Sonst hätte er wohl kaum die Sicherheitsbeamten erwähnt. „Dass du stundenlang am Flughafen sitzt und jede Menge Zeit hast, in Schwierigkeiten zu geraten, halte ich für keine gute Idee.“
Kent strich sich über das Kinn. „Okay, du bringst mich hin.“
Caleb ging Richtung Tür. „Ich fahre dir nach“, sagte er. „Aber jetzt folgst du mir erst mal nach draußen.“
Kent lachte verkrampft. „Du musst nicht auf mich aufpassen, als wäre ich ein kleiner Junge“, sagte er. „Ich weiß, wie man kämpft. Ich meine mich erinnern zu können, dass wir beide ein paar Mal trainiert haben.“
Das war Jahre her, aber Caleb wollte seine Fähigkeiten nicht demonstrieren, weder verbal noch körperlich. So etwas machte er nur, wenn es um die Arbeit ging. Deshalb erzählte er einfach von dem ihm bekannten Fall. „Mein Kumpel bei der Spezialeinsatztruppe war nach zehn Jahren hartem Training auch nicht sonderlich besorgt, als sein Buchmacher eine Rechnung mit ihm zu begleichen hatte, aber vier Typen mit Baseballschlägern brachten ihm dann Respekt bei.“
Kent schluckte. „Also gut, ich folge dir.“
Jetzt war wirklich genug geredet worden. Caleb nickte Kent kurz zu, dann gingen sie beide ohne Verzögerung oder Störung zum Parkplatz. Kent setzte sich in sein Auto, und Caleb stieg in seinen Truck. Er rief zunächst Shay an, um ihre Verabredung zum Mittagessen auf ein frühes Abendessen zu verlegen, aber nur ihre Mailbox meldete sich. Er vermutete, sie befand sich gerade in der Luft für ihren Flugunterricht. Enttäuscht warf er das Handy auf den Beifahrersitz für den Fall, dass sie zurückrief.
Was geht bloß in ihr vor? Diese Frage hatte er sich in den letzten Tagen schon oft gestellt. Vielleicht dachte sie, sie würde ihn wirklich wollen, dabei ging es eigentlich nur um die verbotene Frucht. Die Fantasien, ihre Liste mit hundert noch zu erledigenden Dingen, die auch Sex mit ihm einschlossen, bekam plötzlich eine ganz neue Bedeutung. Frustriert schlug er aufs Lenkrad.
Zwischen ihnen musste es doch tiefe Gefühle geben. Shay hatte ihm gesagt, sie würde ihn lieben, noch bevor er ihr seine Liebe gestanden hatte. Er sah es auch in ihrem Blick und merkte es an ihren Berührungen, aber er erkannte auch etwas anderes – Angst. Er hatte Erfahrung darin, Angst zu entdecken. Shay fürchtete sich, und Sex war für sie eine Möglichkeit, sich davon abzulenken.
Sie lief vor ihm davon. Das war ihm am Morgen bewusst geworden, nachdem er an die Arbeit gegangen war und genügend Abstand hatte, um klar zu denken. Sie war nicht bereit für die Konsequenzen, die sich aus einer offiziellen Beziehung ergaben. Das bedeutete entweder, sie glaubte nicht, dass er tatsächlich blieb und eine feste Bindung mit ihr eingehen wollte, oder sie hatte noch nicht wirklich verstanden, wie sehr er sie liebte.
Wenn er nur herausfinden könnte, wovor sie so große Angst hatte. Wenn es ihr nicht um die Familie ging, würde es bedeuten, dass ihre Furcht sich ausschließlich auf ihn bezog. Frustriert knirschte er mit den Zähnen. Sie glaubte, er würde sie verletzen, das hieß, er hatte sie bereits in der Vergangenheit verletzt, als er sie aus seinem Leben ausschloss. Es half gar nichts, dass das in guter Absicht passiert war. Er musste Shay beweisen, dass er ihr nicht mehr wehtun würde. Ihm blieb noch eine Woche vor der Rückkehr ihrer Eltern, um den Schaden wiedergutzumachen, den er in zehn Jahren angerichtet hatte. Er hatte das ungute Gefühl, Shay würde sonst ihre Eltern als eine Art Schutzschild oder Barriere benutzen, die er nicht durchdringen konnte, wie sie das mit dem Sex tat. Das durfte er nicht zulassen, dafür bedeutete sie ihm viel zu viel.
10. KAPITEL
Shay stand im Haus ihrer Eltern am Wohnzimmerfenster und sah in den strömenden Regen hinaus, während sie auf deren Taxi wartete. Sie hatte beharrlich behauptet, ihr Wagen sei zu klein für deren viele Koffer und Taschen, und Calebs Truck hatte nur auf der Ladefläche Platz. Caleb trat hinter sie und legte die Hände auf ihre Hüften.
„Du zitterst ja fast, so aufgeregt bist du“, sagte er und strich beruhigend über ihre Schultern.
Sie lehnte sich an ihn und schloss die Augen. „Mir gefällt die Vorstellung nicht, sie gleich mit Kents Problem zu überfallen, sobald sie zur Tür hereingekommen sind.“
„Das weiß ich,
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