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Tiffany Sexy Band 83

Tiffany Sexy Band 83

Titel: Tiffany Sexy Band 83 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones Kate Hoffmann Joanne Rock
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beiden euch liebt. Und wenn ich in mich höre, dann komme ich ehrlich gesagt zu dem Schluss, dass das auch bei dir so ist. Sonst wärst du ja jetzt wohl kaum hier. Also, was quält dich wirklich?“
    „Mom, wer ist hier eigentlich die Therapeutin?“, fragte Shay. Sie fühlte sich mit einem Mal unbehaglich. Versuchte die Wahrheit an die Oberfläche zu kommen? Der erste Schritt war auf alle Fälle, sich die Angst einzugestehen.
    Angst.
    Shay fürchtete sich davor, mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen, aber darum ging es nicht. Das wusste Caleb ebenfalls. Sie hatte ihm gesagt, sie habe Angst und wüsste nicht, warum. Damit hatte sie unbewusst ein tieferes Gefühl eingestanden, selbst wenn sie noch nicht bereit war, sich offen damit auseinanderzusetzen. Der Grund war nicht, dass sie ihren Eltern nicht von ihrer Beziehung zu Caleb erzählen wollte. Das stimmte zwar, aber es war nicht der wesentliche Punkt. Worüber sie nachdenken musste, war, wieso sie noch nicht bereit gewesen war, mit ihren Eltern zu reden.
    Shay starrte auf die Tischplatte und zwang sich, ihre Angst in Worte zu fassen. „An meinem achtzehnten Geburtstag habe ich ihn geküsst. Am nächsten Tag hat er gepackt und …“
    „… ist zur Army gegangen“, beendete ihre Mutter den Satz.
    Shay sah hoch. Sie hatte das Gefühl, etwas würde ihr die Kehle zuschnüren. „Ja, er ging weg. Und jedes Mal, wenn er nach Hause kam, wurde die Zeitspanne bis zu seinem nächsten Besuch länger.“
    „Du hast also Angst, er wird wieder weggehen.“
    Sie nickte. „Ja.“ Sie räusperte sich und wiederholte, diesmal mit festerer Stimme: „Ja. Ich wollte die Familie nicht aufregen, das stimmt schon, aber ich wollte ganz sicher sein, dass er hier ist und hierbleibt. Unsere Beziehung sollte sicher sein, bevor wir es allen erzählen.“
    „Aber du sagst, ihr liebt euch“, wandte ihre Mutter ein. „Warum sollte er nicht bleiben?“
    „Obwohl ich eigentlich ziemlich sicher war, dass du dich für uns freuen würdest, Caleb vermutete das jedenfalls stark, kam ich irgendwie nicht darüber hinweg, dass er sich verpflichtet hatte und weggegangen war, ohne sich wirklich zu verabschieden. Immer, wenn wir uns früher begegneten und miteinander in Berührung kamen, verschwand er wieder für lange Zeit.“ Sie seufzte. „Was ist, wenn wir einen Streit haben und er das Gefühl hat, der Familienfrieden sei gefährdet? Geht er dann wieder weg? Werde ich irgendwann aufwachen und entdecken, dass ich alleine bin? Dass er schon in irgendeinem entfernten Land sitzt, und ich keine Ahnung habe, wann ich wieder von ihm höre? Er sagt, er fährt nicht wieder weg, und ich will ihm glauben. Es ist nur … ich liebe ihn so sehr. Wenn ich mich auf dieses Gefühl einlasse und herausfinde, was es wirklich bedeutet, wenn ich auf ihn zähle, und er verlässt mich … ich weiß nicht, ob ich das ertrage. Dann nicht mehr. Nicht nach allem, was zwischen uns passiert ist.“
    Sharon streichelte ihre Hand. „Sag ihm das.“
    „Das habe ich. Ich habe es ihm gesagt.“
    „Tatsächlich?“, fragte sie. „Genau so, wie du es eben mir gesagt hast?“
    Shay zögerte. „Ich denke schon, dass ich meine Gefühle ausgedrückt habe, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich trotzdem Angst habe, er geht weg, wenn etwas schiefläuft. Das sagt mir mein Bauchgefühl. Ich kenne ihn, und genau das ist das Problem. Ich weiß, dass ich recht habe. Natürlich wollte ich euch deshalb nichts über uns sagen. Warum sollte ich alle in Aufregung versetzen, wenn ich insgeheim annehme, er könnte morgen schon wieder fort sein?“
    Ihre Mutter musterte sie aufmerksam. „Du hast gerade argumentiert, dass Caleb nur uns als Familie hat. Seine eigene hat er verloren. Solche Erlebnisse prägen einen Menschen.“ Ihre Miene wurde nachdenklich. „Er weiß, wir lieben ihn, aber ich bin sicher, wenn man so etwas wie er durchgemacht hat, ist es schwer zu spüren, dass man einen Platz im Leben hat, wo man wirklich hingehört. Möglicherweise, Shay, ahnst du seine Bereitschaft wieder fortzugehen, weil du ihn noch nicht davon überzeugt hast, dass dieser Platz für ihn bei dir ist.“
    Shay schloss die Augen, weil sie tief im Innern einen Stich empfand. Ihre Mutter hatte recht. Sie hatte so große Angst davor, verletzt zu werden, dass sie sich Caleb nicht vollständig geöffnet hatte. Wenn jetzt ihre Zeit gekommen war, wie er gesagt hatte, wenn sie wirklich wollte, dass sie beide zusammen waren, würde sie sich

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