Tiffany Sexy Band 83
sogar. Ungefähr zwanzigmal, seitdem ich es im Hotel angezogen habe.“
„Na gut, dann ist das jetzt das einundzwanzigste Mal. Du siehst unglaublich aus. Heute Abend wirst du die Schönste auf der Party sein.“
„Das musst du natürlich sagen“, zog sie ihn auf.
„Nein. Du scheinst gar keine Ahnung zu haben, wie hübsch du bist. Ich glaube, du hast zu oft versucht, einer von den Jungs zu sein. Darüber hast du ganz vergessen, dich als Frau zu sehen.“
Jordan war erstaunt, wie gut er sie schon kannte. „So war’s tatsächlich. Erst mit dir fühle ich mich richtig … weiblich. Das hier zum Beispiel“, sie zupfte am Kragen des Jacketts. „Meine Brüder kämen nie auf die Idee, mir ihre Jacke anzubieten, wenn ich friere. Und sie haben mir auch nie gesagt, dass ich hübsch bin. Sie machen höchstens dumme Bemerkungen, und mein Vater feuert sie noch an.“
„Du hast wirklich eine sehr merkwürdige Familie“, stellte Danny kopfschüttelnd fest. „Wie sieht’s aus? Bist du sehr hungrig? Wir können etwas essen oder gleich in die Galerie gehen. Die ist direkt da drüben.“ Er wies über die Straße. „Es wird nicht voll sein, und sie bieten dort Fingerfood an.“
„Dann lass uns gleich hingehen. Essen können wir auch später.“
Hand in Hand überquerten sie die Straße. Bevor er Jordan die Tür aufhielt, blieb Danny stehen.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte sie.
„Ich bin ein bisschen nervös.“
„Die Leute werden deine Arbeit lieben.“
„Um die Leute mache ich mir keine Gedanken. Nur um dich. Du bist die Einzige, die zählt.“ Er zog sie an sich und küsste sie. Genau das war der Punkt, und endlich sprach er diese Wahrheit aus. Wie hatte er jemals glauben können, er würde sich nicht in Jordan verlieben? Es war geschehen – und es führte kein Weg zurück.
In der Galerie wimmelte es von Gästen und Presseleuten. In Manhattan hatte Jordan an etlichen Ausstellungseröffnungen teilgenommen, die sich in nichts von dieser unterschieden. Dieselbe prickelnde, anregende Atmosphäre. Mit Weingläsern in der Hand schlenderten die Besucher zwischen den Ausstellungsstücken umher.
Während Danny sich mit interessierten Gästen unterhielt, stand Jordan etwas abseits und nippte an ihrem Wein. In dieser Umgebung schien er eine völlig andere Person zu sein. So ernsthaft und beherrscht. Keine Ähnlichkeit mit dem ausgelassenen, humorvollen Mann, der sie so gerne neckte. Im Anzug wirkte er älter, seriöser – und immer noch gefährlich attraktiv.
Wie erwartet verliebte Jordan sich auf den ersten Blick in seine Skulpturen. Sie waren abstrakt, aber sie erweckten in ihr die Vorstellung von Vögeln, die über den Klippen bei Castle Cnoc in den Himmel aufstiegen.
Die dünnen Kupferplatten der Skulpturen waren gebogen und gefaltet, sodass sie den Eindruck von Bewegung vermittelten. Jordan konnte sich die Werke bestens in einem Museum vorstellen oder in der Lobby eines öffentlichen Gebäudes. Aufgrund der zahlreichen Gäste, die sich um Danny geschart hatten, war sie sicher, dass er die Skulpturen noch in dieser Nacht verkaufen würde.
„Was halten Sie davon?“
Jordan drehte sich um. Hinter ihr stand eine Frau etwa im selben Alter wie sie, ganz in Schwarz gekleidet, mit Kurzhaarschnitt und einer trendigen Brille.
„Sally McClary, Kunstkritikerin bei der Evening Post. Dieses Gesamtkunstwerk scheint Sie zu faszinieren.“
„Oh ja, das stimmt. Absolut außergewöhnlich.“
Sally nickte begeistert. „Ja, das ist er wirklich.“
„Oh, ich dachte, wir sprechen über das Gesamtkunstwerk.“
„Das tue ich“, sagte Sally. „Aber nicht über seine Skulpturen, obwohl auch die außergewöhnlich sind.“
Stirnrunzelnd überlegte Jordan, was diese Frau meinte. Welche anderen Werke hatte er noch … „Oh, Sie haben seine kommerziellen Arbeiten gesehen? Er ist ein hervorragender Schmied.“
„Ach, mein Gott, nein! Ich rede von diesem Mann. Diesem Traumkörper unter seiner Kleidung.“ Genüsslich nahm sie einen Schluck Wein. „Er selbst ist ein richtiges Kunstwerk. Ein Jammer, dass er nicht mehr Zeit in Dublin verbringt. Er hat hier eine richtige Fangemeinde.“
Was sollte Jordan dazu sagen? Mit einem aufgesetzten Lächeln fragte sie: „Und was halten Sie von seiner Kunst?“
„Oh, die ist natürlich großartig. Aber ich bin ja auch immer ein Förderer seiner Kunst gewesen. Er müsste mehr arbeiten, bislang hat er zu wenig Werke vorzuweisen, um sich auf dem Kunstmarkt einen Namen zu machen.
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