Tiffany Sexy Band 84
zufrieden. Er wartete, bis sich die Büros geleert hatten, und holte seinen Anzug hervor, um ihn kritisch zu beäugen. Das Revers war nicht mehr ganz so steif, wie es die Wall Street erforderte, außerdem roch er schon ein bisschen nach Mottenkugeln. Doch als er sich im Spiegel betrachtete, hatte er fast Ähnlichkeit mit dem Ian, der er vor einem Jahr gewesen war. Vielleicht war er sogar ein wenig dünner. Er hob das Kinn und setzte seine verwegene Miene auf. Ja, das war es. Perfekt .
Aufgepasst!
Ian Cumberland war zurück.
Das Restaurant befand sich im Finanzdistrikt, im zweiunddreißigsten Stock der Liberty Towers. Die Aussicht war spektakulär – die Schiffslichter auf dem Hudson, die Wolkenkratzer auf der anderen Seite, die Freiheitsstatue auf Liberty Island. Aber all das war nichts im Vergleich zu ihr.
Sie stand wartend am Fenster, und Ian hielt den Atem an. Noch nie hatte er eine so schöne Frau gesehen. Sie drehte sich lächelnd um, und er nahm sich zusammen, um sie nicht wieder wie ein Idiot anzustarren. Heute Abend war er wieder der Investmentbanker, ein selbstbewusster Mann, der niemals erstarrte.
„Ian Cumberland, zu Diensten für den Rest Ihres Lebens.“ Es war scherzhaft gemeint, doch es klang ernst aus seinem Mund. Schnell versuchte er es mit seinem verwegenen Lächeln, hatte jedoch das Gefühl, kläglich zu scheitern.
„Rose“, stellte sie sich vor. „Rose Hildebrande.“ Sie wirkte schüchtern und errötete. Ian fand, Rose sei genau der richtige Name für sie.
Er umfasste ihren Ellbogen und drehte sie, um ihr knappes schwarzes Kleid zu bewundern, das ihre vollkommenen Brüste und die sexy Beine betonte. „Sämtliche Kerle in dem Laden hier werden mich umbringen wollen.“
Sie errötete noch mehr.
Der Oberkellner begrüßte ihn mit Namen und führte sie zum bestellten Tisch, seinem bevorzugten Platz an der Spitze der Fensterfront. Doch Ians Begleiterin betrachtete den Tisch, sah zu den Lüftungsschlitzen hoch und erschauerte ganz leicht.
„Stimmt etwas nicht?“, erkundigte er sich und hoffte inständig, dass dies nicht der Fall war, da er dem Oberkellner ein extrahohes Trinkgeld für diesen Tisch gezahlt hatte.
„Nein“, antwortete sie, doch ihre Stimme zitterte.
„Wenn Sie irgendwo anders sitzen wollen, ist das kein Problem. Ist Ihnen kalt?“
Ihre hellblauen Augen sahen ihn besorgt an. „Es tut mir leid, aber mein inneres Thermostat spielt verrückt. Mal ist mir heiß, mal wieder kalt. Würde es Ihnen etwas ausmachen?“
„Selbstverständlich nicht“, sagte er und wandte sich an den Kellner. „Was haben Sie noch anzubieten?“
„Einen kleinen Tisch hinten, neben der Küche, Sir“, erklärte dieser mit einem steifen britischen Akzent. „Andernfalls müssten Sie an der Bar warten.“
„Ich habe kein Problem mit der Küche“, sagte sie. „Da ist es sicher auch wärmer.“
„Heute Abend soll Ihnen jeder Wunsch erfüllt werden“, erwiderte Ian galant.
Nachdem sie am Tisch saßen, stützte sie das Kinn auf die Hand und sah ihn mit großen Augen an. Sie hatte unglaublich lange Wimpern, ihre Wangen schimmerten golden. „Nun, Ian, kommen Sie oft hierher? Es ist wundervoll hier. Ich liebe all diese Blumen.“ Sie schnupperte den Duft der Lilien, wobei sich ihre üppigen Brüste hoben und ihre cremefarbene Haut ihn lockte.
Ian beugte sich über den Tisch, die Blumen ignorierend, und sehnte sich danach, sie zu berühren. Prompt bemerkte sie seinen Blick und verzog amüsiert den Mund. Ian, ganz verzaubert, zuckte die Schultern, wie jeder gute Investmentbanker es getan hätte. „Ertappt. Verzeihung. Normalerweise bin ich kein Lüstling. Es ist nur schon eine Weile …“ Halt den Mund , ermahnte er sich und wechselte rasch das Thema. „Mein Arbeitsplatz liegt um die Ecke“, erklärte er. „Wir gehen oft mit Klienten hier essen.“
„Was für Klienten?“, fragte sie unschuldig, womit sie genau bei dem Thema waren, über das er lieber nicht sprechen wollte. Aber warum ihr nicht die Wahrheit gestehen? Wenn er mutig wäre, würde er es darauf ankommen lassen, dass sie ihn nach seinem Aussehen und seinem Charakter beurteilte und nicht nach dem Bankkonto.
Ian zögerte höchstens eine Sekunde. „Ich bin Investmentbanker.“
„Die Krise macht Ihnen nicht zu schaffen?“
„Ich hab’s überstanden, aber es war hart. Ein totales Massaker. Zum Glück leiste ich gute Arbeit für meine Firma, deshalb mögen die mich. Und Sie?“, fragte er, um nicht weiter über seinen
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