Tiffany Sexy Band 84
und die schmalen Riemchensandalen konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern. Er schaltete den Fernseher aus und starrte ins Leere. Marlies Liebesleben ging ihn nichts an. Na gut, vielleicht ein bisschen, schließlich hatte er sie in diese Situation gebracht. Ein klitzekleiner Anruf kann wirklich nicht schaden, oder lieber eine SMS?
Warte nicht auf mich, hatte sie gesagt.
Es vergingen einige Minuten, in denen Ty erwog, ob er ihr schreiben sollte oder nicht. Er war gerade dabei, die SMS zu verfassen, als er Stimmen hörte. Schnell klappte er sein Handy zu und schaltete den Fernseher wieder an. Jetzt ganz lässig tun, nahm er sich vor, während die Tür geöffnet wurde und Marlie hereinkam.
Ein Schmerzenslaut drang an sein Ohr. Ty sprang auf. Wenn Jason ihr wehgetan hat …
Am oberen Treppenabsatz blieb er wie gebannt stehen. Unten stand Marlie, stützte sich an der Tür ab und war dabei, ihre Sandalen auszuziehen. Von diesem Blickwinkel aus konnte er direkt in ihren Ausschnitt sehen. Sie trug einen schwarzen BH, der seinen Zweck voll erfüllte und nur wenig preisgab.
„Ah.“
Marlie bewegte ihre Zehen. Schließlich nahm sie die Schuhe in die Hand und stieg die Treppe hinauf. Als sie ihn bemerkte, blieb sie abrupt stehen.
„Hab ich mich erschreckt! Warum sagst du denn nichts?“
„Ich …“ … hab dir in den Ausschnitt gestarrt .
„Hast du auf mich gewartet?“, fragte sie leicht belustigt.
„Nein, ich hab ferngesehen.“ Marlie erreichte die oberste Stufe und ging an ihm vorbei. Irgendetwas Grünes hing in ihrem Haar. „Da kam ein wirklich interessanter …“ Er sah im selben Moment zum Fernseher wie sie. Zwei Frauen priesen gerade ein Mineral-Make-up an.
„Bisschen Weihnachtsshopping, was?“ Marlie grinste.
Ty griff nach der Fernbedienung und schaltete den Apparat aus. „Ich bin immer offen für Anregungen. Und, wie war dein Date? Ich habe dich in den Nachrichten gesehen.“
Marlies Augen strahlten. „Es war total schön“, sprudelte es aus ihr heraus. „Es gab einen Tannenbaum.“ Sie zog das grüne Gebilde aus ihrem Haar. „Der Baum war aus Rosmarin und gebackenen Kartoffeln gemacht. Es war lecker.“
„Man konnte sehen, dass es dir geschmeckt hat.“
Sie legte den Rosmarinzweig auf die Arbeitsfläche in der Küche. „Und wir haben ziemlich viel Wein getrunken.“ Sie kicherte.
„Jason auch?“, fragte er vorsichtig.
„Oh ja. Er weiß alles über dieses göttliche Gesöff.“
Sie lächelte, und Ty fühlte, wie sich etwas in seinem Magen verhärtete.
„Je mehr du intus hattest, desto besser gefiel er dir also, ja?“
„Oh ja.“ Sie kicherte erneut und schwankte leicht.
„Das Essen ist eine Weile her. Wart ihr die ganze Zeit im Restaurant?“
„Oh nein.“ Sie schüttelte den Kopf und umfasste schnell das Geländer, um nicht umzukippen.
„Du bist ziemlich betrunken.“
„Ach, nur ein bisschen beschwipst. Ich bin außer Übung.“
„Außer Übung im Stehen?“
„Ach, Ty, du bist süß.“
Sie grinste ihn aufreizend an, was ihn nervös machte. „Ich hoffe nur, dein Date hat dich in diesem Zustand nicht mit dem Auto herumgefahren.“
„Er war in einem guten Zustand, einem sehr guten Zustand“, erklärte ihm Marlie und dehnte das „e“ dabei lang. „Und ich habe schon viel zu lange nichts mehr zu trinken gehabt.“
„Wo habt ihr gesteckt?“
Sie hob die Augenbrauen. „Auf der Feuerwache, wir sind hingelaufen.“ Sie hielt ihre Schuhe hoch. „Meine Füße tun weh.“
„Oh.“
„Jason konnte nicht mehr fahren.“
Das beruhigte ihn etwas. „Das war sehr verantwortungsvoll von ihm.“
„Ich wollte an der Stange runterrutschen.“
Ty biss die Zähne zusammen, als er sich ausmalte, wie sie die Stange hinunterrutschte, geradewegs in die Arme gut gebauter Feuerwehrmänner.
„Aber in der Wache gab es gar keine Stange.“ Marlie schmollte mit vorgeschobener Unterlippe.
Nicht auf ihren Mund starren.
„Sie haben mich überall herumgeführt, und wir saßen bei ihnen in der Küche, bis ein Notruf reinkam. Dann waren nur noch Jason und ich übrig.“
Ty schluckte. Bloß nicht nachfragen.
„Ich hatte viel Spaß.“ Sie lächelte ihn an. Dann stellte sie sich plötzlich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke!“
Summend machte sie sich auf den Weg die Treppe hinauf zu ihrem Schlafzimmer. Sie hatte einen völlig neuen Gang, selbstbewusst und souverän. Normalerweise bekam er nie mit, wenn sie durch die Wohnung huschte,
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