Tiffany Sexy Band 84
relativ ungestört waren, sprach Jake sie mit ihrem falschen Namen an.
„Jack?“ Hoffentlich dachte sie auch in Zukunft daran, seinen Decknamen zu benutzen.
„Bist du fertig?“ Er klang angespannt. In der Zwischenzeit hatte er erfahren, dass alle fünf Angestellten, an die Marnie sich von ihrem letzten Aufenthalt erinnerte, nicht mehr für Premiere Properties arbeiteten. Vielleicht war er deshalb so gereizt. Vielleicht nervte ihn aber auch nur die zeitraubende Anprobe der aus seiner Sicht völlig albernen Herrenmode.
„Ja, ich …“ Doch noch bevor sie den Satz zu Ende sprechen konnte, hatte er den Vorhang beiseitegeschoben.
Marnie war beeindruckt. Genau so stellte sie sich einen wohlhabenden englischen Gentleman vor, der sich soeben auf der Titanic eingeschifft hatte – obwohl sie natürlich wusste, dass das Schiff seine Jungfernfahrt erst ungefähr vierzig Jahre später angetreten hatte.
Die eng anliegenden Hosen betonten seine kräftigen Oberschenkel und die schmalen Hüften. Darüber trug er einen dunkelgrauen Gehrock. Das weiße Hemd war frisch gestärkt und mit aufwendig gearbeiteten Kristallverschlüssen verziert. Diese feine Handarbeit ließ seine Brust noch breiter erscheinen. Eine Krawatte hing lose um seinen Hals und verlieh seinem Aussehen etwas Verwegenes.
Er sah aus wie ein – wie hätte man damals gesagt? – Lebemann. Ja, das passte. Wie Rhett Buttler, bevor er Scarlett die Treppe hinauftrug, um ihr zu zeigen, dass man sich in Sachen Sex am besten auf einen Mann verließ, der was von Frauen verstand.
Marnies Puls raste, und ihr Herz pochte wild.
„Noch nicht einmal bei den Marines habe ich so lange gebraucht, um mich anzuziehen. Und dabei habe ich eine Ausrüstung getragen, mit der ich ganze Straßenzüge in Schutt und Asche hätte legen können.“ Ungeduldig versuchte er, die Krawatte zu binden. „Wenn wir hier fertig sind, werde ich das Zeug auf einen Haufen werfen und anzünden.“
Sie machte einen Schritt auf ihn zu und öffnete den missratenen Knoten.
„Du musst zugeben, dass das alles echt übertrieben ist.“ Es glitzerte gefährlich in seinen Augen, als er sie ansah.
„Obwohl …“, er musterte sie von Kopf bis Fuß, „… wenn ich mir dich so ansehe …“ Sein Tonfall war vertraut, seine Stimme tief und männlich. Eine elektrisierende Hitze stieg in ihr auf.
„Danke.“ Sie hob die Arme an, um seine Krawatte zu binden. Dabei schoben sich auch ihre Brüste so weit nach oben, dass sie kaum noch von der engen Korsage gehalten wurden – was ihm anscheinend nicht verborgen blieb, denn er sah hinunter auf den Ausschnitt ihres weißen Musselinkleides.
„Wow“, entfuhr es ihm beim Anblick ihres beeindruckenden Dekolletés. Seine Stimme klang rau vor Erregung, was dieses Kompliment fast noch glaubwürdiger machte als das davor.
Zufrieden trat sie einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk.
„Du siehst aber auch nicht schlecht aus.“ Am liebsten hätte sie ihre Finger zwischen der Knopfleiste seines Hemdes hindurchgeschoben, um die Wärme seiner Haut zu spüren.
„Ich glaube ja, dass all diese Lagen Stoff dazu führen, dass man sich seines Körpers viel bewusster wird. Schon die einfachste Bewegung ist ungeheuer schwierig, ganz zu schweigen von anderen … Dingen.“
„Interessante Theorie.“ Er strich über die Seidenrose, die den Ausschnitt ihres Kleides verzierte, und folgte der Spur einer blauen Paspel, die bis zu ihrem Hals führte.
„Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch nichts gegen den Anblick einzuwenden, den du mir heute Morgen halb nackt auf dem Bett liegend geboten hast.“
Sanft streichelte er den Ansatz ihrer Brüste. Es war nur eine flüchtige Berührung, fast wie die einer Feder, doch Marnie stockte der Atem. Ein lustvolles Ziehen fuhr durch ihren Körper und entfachte ein leidenschaftliches Verlangen in ihrem Schoß.
„Ich dachte, wir wollten …“ Sie war wie hypnotisiert von seinen grünen Augen. Es gelang ihr nicht, den Gedanken zu Ende zu bringen.
„Eins nach dem anderen.“ Er legte ihr eine Hand auf die Taille und senkte den Kopf, bis sie seine Lippen auf ihrer Haut spürte, nur wenige Zentimeter entfernt von ihren aufgerichteten Brustwarzen.
Sie schloss die Augen, als er zärtlich und fordernd zugleich mit der Zunge am Rand ihrer Korsage entlangfuhr. Eine Welle der Lust brach über sie herein – so plötzlich und mit solcher Wucht, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Als habe er es bemerkt,
Weitere Kostenlose Bücher