Tiffany Sexy Band 84
aufreizend in Pose zu bringen.
„Sagen Sie Bescheid, wenn Sie noch irgendetwas brauchen. Ich werde die ganze Nacht am Empfang sein.“
„Vielen Dank.“ Jake drehte sich um und führte Marnie vorbei an einem antiken Aufzug. Sie war müde und erschöpft. Am liebsten hätte sie sich jetzt sofort in ihre Suite zurückgezogen, aber offenbar hatte er andere Pläne.
„Als Erstes sollten wir uns die nötigen Kostüme besorgen, damit wir uns morgen früh gleich an die Arbeit machen können.“
Auf dem Flur kam ihnen eine Frau in einer roten Zimmermädchenuniform auf atemberaubend hohen Stilettos entgegen. Sie trug eine Weihnachtsmütze und schob einen Wagen mit parfümierten Seifen und Massageölen in verschiedensten Duftnoten vor sich her, als wäre es das Normalste der Welt. Offensichtlich eine weitere Besucherin, die sich freiwillig zum Dienst gemeldet hatte. Sie bedachte Jake mit einem verführerischen Blick.
Mit einem Mal hatte Marnie genug. Ihre Sinne waren völlig überreizt von der Flut an sexuellen Eindrücken, denen sie hier nonstop ausgesetzt waren. Sie sehnte sich nach Ruhe.
Gerade als sie Jake sagen wollte, dass sie jetzt aufs Zimmer ginge, öffnete sich nur wenige Meter vor ihnen eine Tür. Ein heller Lichtkegel fiel auf den Boden. Laute Streichermusik drang aus dem Raum dahinter. Vermutlich eine der Abendgesellschaften.
Eine junge blonde Frau stürmte auf den Flur. Sie stieß einen spitzen Schrei aus, dann hob sie ihre schweren Röcke an und rannte lachend an Jake und Marnie vorbei. Nur einen Moment später erschienen zwei große muskulöse Männer in festlicher Abendgarderobe und nahmen die Verfolgung auf. Beide trugen das dunkle Haar etwas länger, und auch sonst sahen sie einander so verblüffend ähnlich, wie es nur Zwillinge tun. Allerdings strahlten ihre Augen in einem so ungewöhnlich intensiven Bernsteinton, dass sie vermutlich farbige Kontaktlinsen trugen. Einer der beiden stieß versehentlich gegen Marnie, sodass sie das Gleichgewicht verlor und taumelte.
„Oh, Entschuldigung.“ Abrupt blieb er stehen und fing sie mit seinen starken Armen auf. Dabei schaute er ihr tief in die Augen.
„Ich bin untröstlich“, sagte er höflich, richtete sie wieder auf und verbeugte sich galant zum Handkuss.
„Nun gehen Sie schon weiter!“ Jakes Stimme hatte einen drohenden Unterton. Er machte einen Schritt auf Marnie zu, legte ihr besitzergreifend einen Arm um die Taille und zog sie näher zu sich heran. Sein Gesichtsausdruck war unmissverständlich.
Der Fremde zeigte sich davon nur wenig beeindruckt. Mit einer formvollendeten Geste nickte er Marnie zu. Dann gab er ihre Hand frei, um unverzüglich die Verfolgung der Blondine wieder aufzunehmen, deren Lachen aus der Ferne durch den Flur hallte.
„Komm jetzt.“ Jake zog sie von der Tür weg, zurück zum Aufzug.
Aufgewühlt blickte sie ihn an. Es bereitete Marnie eine gewisse Genugtuung, dass dieser Zwischenfall bei ihm offenbar die gleiche Eifersucht geweckt hatte, die sie nur kurz zuvor bei der Begegnung mit Lianna empfunden hatte. Der gereizte Klang seiner Stimme und der besitzergreifende Griff an ihrem Arm waren deutliche Anzeichen dafür. Dabei war dieser Möchtegern-Gentleman mit der albernen Verkleidung und dem aufgesetzten Gehabe absolut keine Konkurrenz für den aufregenden Privatdetektiv an ihrer Seite.
Unfähig, seiner Anziehungskraft noch länger zu widerstehen, lehnte sie den Kopf an seine Schulter.
„Wir sind als Paar hier. Wenn dich jemand anfasst, dann bin ich das. Dafür werde ich während unseres Aufenthalts sorgen.“ Jake zog sie noch näher an sich heran. Trotz ihrer Müdigkeit spürte sie, wie das Blut in ihren Adern pulsierte.
„Und was ist mit dir?“, fragte sie, aufgeregt und erschöpft zugleich.
Er drückte auf den Knopf, um den Aufzug zu rufen. Die Türen öffneten sich, und sie stiegen in den Lift, der sie in den zweiten Stock bringen sollte.
Jake wandte sich ihr zu. „Möchtest du gern, dass das umgekehrt auch für mich gilt? Dass du die einzige Frau bist, die Hand an mich legen darf, während wir hier sind?“ Sie merkte sofort, dass mehr hinter dieser Frage steckte. Wollte sie ihn genauso wie er sie?
Noch vor Kurzem war sie nicht bereit gewesen, der Realität ins Auge zu sehen. Doch die aufgeheizte Atmosphäre des Marquis hatte den letzten Rest ihres inneren Widerstands zum Einsturz gebracht.
„Ja, das möchte ich“, gestand sie. Egal, wie widrig die Umstände waren, die sie zusammengeführt hatten –
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