Tiffany Sexy Band 84
Hotels.
Jake drückte auf den Knopf, um den Aufzug erneut zu holen. Er wollte das Gespräch an einem ungestörten Ort fortführen.
„Sie kommen jetzt erst mal mit uns, damit wir der Sache auf den Grund gehen können.“
„Das scheint mir in der Tat für alle Beteiligten das Beste zu sein“, erwiderte Lianna beherrscht.
Als sich die Türen des Fahrstuhls öffneten, hob sie entschlossen das Kinn und ging voran. Es sprach einiges dagegen, dass Lianna Closson schuldig war. Nie im Leben wäre ein erfahrener Verbrecher freiwillig mit ihm gekommen, um sich seinen Anschuldigungen zu stellen. Aber irgendetwas wusste sie. Das spürte er. Und er würde es verdammt noch mal auch herausfinden.
Der Aufzug hielt auf ihrer Etage, und er führte die Frauen durch den Flur zu der Suite, die er sich mit Marnie teilte. Er war in Gedanken so mit Liannas rätselhaftem Verhalten beschäftigt, dass er nicht einmal mitbekam, wie Marnie mit leiser Stimme auf ihn einredete. Erst als er die Tür öffnete, bemerkte er, dass sie versuchte, ihm etwas zu erzählen. Jemand hatte sie …
„Was?“ Abrupt blieb er stehen. Hatte er richtig gehört? „Jemand hat dich überfallen?“ Mit einem Mal war jede Faser seines Körpers bis aufs Äußerste gespannt. Wie hatte er sie nur aus den Augen lassen können? Er kochte innerlich vor Wut auf sich selbst, zwang sich aber, ruhig zu bleiben, als sie erzählte, was im Salon passiert war.
„Ich werde diese Kerle finden“, versprach Jake aufgebracht. Und ihnen eigenhändig den Hals umdrehen, fügte er in Gedanken hinzu.
„Und du bist wirklich unverletzt?“
„Mir geht es gut“, versuchte Marnie ihn zu beruhigen. „Das heißt, ein bisschen mitgenommen fühle ich mich schon …“ Wie zum Beweis streckte sie eine Hand aus. Er sah, dass sie zitterte. Schnell verbarg Marnie die Finger im Stoff ihres Kleides.
Jake musste sich beherrschen, um nicht laut zu fluchen, doch er wollte sie nicht noch mehr aufregen. Also beherrschte er sich, zog Marnie in seine Arme und hielt ihren zitternden Körper fest umschlungen.
„Es tut mir unendlich leid, dass ich nicht da war, um dich zu beschützen. Komm, ruh dich ein bisschen aus.“ Er führte sie zu einem Sessel und schob ein paar viktorianische Zierkissen zur Seite, damit sie sich setzen konnte.
Lianna war nach ihnen ins Zimmer getreten und hatte gedankenversunken aus dem Fenster geblickt. Dann drehte sie sich zu den beiden um. Schweigend nahm sie eine Decke und legte sie um Marnies Schultern. Jake bemerkte ihren mitfühlenden Gesichtsausdruck. Doch er würde sich von einer netten Geste nicht blenden lassen. Falls Lianna in den Fall verstrickt war, dann würde er ihr auf die Spur kommen.
Er deutete auf den gepolsterten Fußhocker, der vor dem Sessel stand. Wortlos folgte Lianna seiner Aufforderung und setzte sich auf das antike Möbelstück neben Marnie.
Als Erstes musste er herausfinden, was es mit den Männern auf sich hatte, die für Marnies Zustand verantwortlich waren. Alles andere konnte warten.
„Woher wussten Sie eigentlich, dass Marie in dem Geheimzimmer war?“
„Ich war nur zufällig im Salon. Ich hatte meine Tasche dort vergessen und wollte gerade gehen, als …“
„Sie haben den Überfall auf Marnie also gesehen?“
„Marnie?“ Erstaunt hob Lianna eine Augenbraue.
„Marie“, verbesserte sich Jake.
„Oh“, sagte sie ohne weiteren Kommentar. „Nein, das habe ich leider nicht, sonst hätte ich wesentlich schneller reagiert. Aber sie war von einem Moment auf den anderen verschwunden. Und das kam mir sehr eigenartig vor. Zu dem Zeitpunkt war die Stimmung im Raum für meinen Geschmack sowieso schon viel zu aggressiv. Da habe ich mir Sorgen gemacht.“
„Sie haben nach mir gesucht?“, fragte Marnie erstaunt. Sie sah etwas erholter aus.
„Ich …“ Nervös rutschte Lianna auf dem Hocker hin und her. „Ich wusste ja, dass es Ihr erster Aufenthalt im Marquis ist, daher hab ich Sie ein bisschen im Auge behalten.“
Marnie schien zufrieden mit dieser Antwort, doch Jake hatte das Gefühl, dass mehr dahintersteckte. Aber darauf würde er später zurückkommen. Erst einmal war es an der Zeit, Lianna mit den Beweisen zu konfrontieren, die er gefunden hatte.
„Und wie erklären Sie sich das hier?“, fragte er und deutete auf die Ausdrucke in seiner Hand.
Jeder Gast, der im Marquis als Servicekraft arbeitete, hatte ein persönliches Benutzerkonto, mit dem die freiwilligen Einsätze verwaltet wurden. Die Belege zeigten eindeutig,
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