Tiffany Sexy Band 84
erzählen, was Sie über diesen Kerl wissen.“ Fragend sah Lianna ihn an. „Ich bin Privatdetektiv, und ich habe berechtigten Grund zu der Annahme, dass er sowohl für Sie als auch für Marnie eine Gefahr darstellen könnte.“
Jake reichte ihr seinen Detektivausweis, dann wandte er sich Marnie zu. Inzwischen war wieder etwas Farbe in ihr Gesicht zurückgekehrt, doch die sonst so sinnlich geschwungenen Lippen waren aufeinandergepresst und bildeten eine schmale Linie. Sie sah verängstigt aus.
„Okay“, sagte Lianna. Jetzt, da sie Jakes wahre Identität kannte, schien sie sich langsam zu entspannen. „Dann fange ich wohl am besten damit an, dass Alex vor allem an Ihnen interessiert war und mich gebeten hat, Sie beide zu beobachten.“
Zwei Stunden später hatte Marnie ihre Sachen gepackt. Jake war der Meinung, dass es das Beste sei, schnellstmöglich abzureisen. Und sie hatte nichts dagegen, im Gegenteil. Seit dem Überfall fühlte sie sich im Marquis noch unwohler. Der Schock saß ihr tief in den Knochen. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis sie darüber hinweg war.
Lianna konnte Alec Mason anhand eines Fotos eindeutig identifizieren. Außerdem hatte Jake genügend Beweismaterial gesammelt, worüber Marnie sehr erleichtert war. Er wollte es möglichst schnell der Polizei übergeben. Vor allem aber freute es sie, dem Marquis endlich den Rücken kehren zu können.
Ihre Lederstiefel knirschten im Schnee, als sie um den Geländewagen herumging, um ihre Reisetasche in den Kofferraum zu werfen. Weiße Weihnachtskerzen erleuchteten die Fenster des Hauptgebäudes, und trotz des schrecklichen Vorfalls kam sie nicht umhin, das zauberhafte Ambiente zu bewundern.
Jake kam aus einer Seitentür des Marquis und hielt Lianna am Arm.
„Aber ich möchte noch nicht abreisen“, hörte Marnie sie protestieren.
„Es ist besser für Sie.“
Erst als sie am Auto angekommen waren, ließ er sie los. Früher oder später würde Alec kommen und nach ihnen suchen, davon war Jake überzeugt. Je weniger über ihre vorzeitige Abreise bekannt war, umso besser. Da sie ihre Daten bereits bei der Anmeldung an der Rezeption hinterlegt hatten, würde ihnen das Hotel eine Rechnung schicken oder die Kreditkarten belasten, auch wenn sie nicht ordnungsgemäß auscheckten.
„Sie wollen tatsächlich hier sein, wenn Ihr sogenannter Freund aufkreuzt? Jetzt, wo Sie wissen, was für ein Scheißkerl er ist?“ Jake sah Lianna ungläubig an. Dann öffnete er die Heckklappe, um seine Tasche und einen lilafarbenen Lederkoffer zu verstauen, der Lianna gehörte.
„Er ist nicht mein Freund“, rechtfertigte sie sich. „Schon vergessen? Ich habe ihn seit über einem Jahr nicht gesehen.“
Es versetzte Marnie einen Stich, dass Alec damals, als sie noch miteinander befreundet waren, offenbar keinerlei Skrupel dabei empfunden hatte, sich mit einer anderen Frau im Marquis zu vergnügen. Doch sie versuchte, den unangenehmen Gedanken beiseitezuschieben, und stieg auf der Beifahrerseite ein. Jake öffnete die Tür zum Fonds und schob Lianna in den Wagen. Dann stieg er selber ein. Schneeflocken glitzerten auf seinen Schultern und in den dunklen Haaren.
Marnie hatte nicht damit gerechnet, dass er den Fall so schnell lösen würde. Wirklich gute Arbeit, das musste sie ihm lassen. Und natürlich war sie ihm überaus dankbar dafür, dass der wahre Schuldige endlich gefunden war. Doch es bedeutete auch, dass ihre gemeinsame Zeit nun vermutlich zu Ende war.
Auch wenn sie ihrem Verstand recht geben musste, der ihr sagte, dass es besser war, sich von ihm zu trennen, bevor sie sich in ihn verliebte: Ihr Herz und ihr Körper sehnten sich schmerzlich danach, noch ein paar Tage – und vor allem noch ein paar Nächte – mit ihm zu verbringen.
„Kann’s losgehen?“, fragte er und schnallte sich an. Am liebsten hätte sie ihm ein lautes Nein entgegengeschrien.
„Von mir aus.“ Marnie versuchte, den Kloß in ihrem Hals zu ignorieren. „Wo fahren wir eigentlich hin?“
Sie wusste zwar, dass er sie und Lianna an einen sicheren Ort bringen wollte, aber er hatte ihnen noch nicht mitgeteilt, wo dieser Ort sein würde.
„Wir können zu mir fahren.“ Lianna beugte sich vom Rücksitz nach vorn. „Ich wohne ganz in der Nähe von hier, etwas weiter nördlich.“
„Nein.“ Jake legte den Gang ein und fuhr auf der Zufahrtstraße in die Richtung, aus der sie vor zwei Tagen gekommen waren. „Ich glaube, Sie unterschätzen den Ernst der Lage. Alec hat
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