Tiffany Sexy Band 84
Christie’s war ein kleiner, stämmiger Mann mit einem unerschütterlichen Lächeln, dessen lautes Klopfen mit dem Hammer Rose jedes Mal zusammenzucken ließ.
Aber die Versteigerung verlief reibungslos, und am Ende gab es zehn attraktive Junggesellen, zehn kreischende Gewinnerinnen, zwei Dutzend an ihren Leinen zerrende Hunde und ein selbstzufrieden grinsendes Flittchen namens Blair Rapaport.
Unmittelbar vor dem Dessert sprach sie Rose an.
„Ich habe übrigens die Blumen von Anton bekommen“, sagte sie. „Ich wollte nur, dass du es weißt.“
„Deine botanischen Abenteuer interessieren mich nicht.“ Rose hatte Mühe, höflich zu bleiben. Sie schnappte sich ein Glas Cabernet, um etwas in der Hand zu haben. Am liebsten natürlich eine Waffe.
„Er bat mich, mich heute Nacht mit ihm zu treffen. Ich werde die Wette also gewinnen.“
Rose trat näher, sodass sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden. „Ich werde ihm von der Wette erzählen, und ich werde es auch der Gräfin erzählen. Du kannst dir nicht vorstellen, was passiert, wenn sie wirklich wütend wird. Dann verwandelt sie sich in einen Feuer spuckenden Drachen.“
Blair lachte nur. „Es macht mir Spaß, dich auf die Palme zu bringen, Rose. Du siehst jedes Mal aus, als könntest du gleich in die Luft gehen. Dabei würdest du dich nie trauen, irgendetwas zu tun.“
Ein Hund bellte, und Rose erschrak. Blair lachte erneut, und das war zu viel. Im nächsten Moment kippte Rose ihr den Rotwein direkt auf ihr wunderschönes Kleid.
„Du Miststück!“, schrie Blair, während Rose ihr mit anmutiger Geste eine Serviette hinhielt.
„Den Fleck wirst du so schnell nicht herausbekommen. Übrigens verläuft dein Mascara gerade. Du hättest wasserfeste benutzen sollen. Ach, und schau nur, der Graf – er sieht entsetzt aus.“
Das stimmte zwar nicht, aber Blair sah trotzdem hin, wie Rose zufrieden registrierte.
„Glaub ja nicht, dass wir zwei schon fertig miteinander sind“, drohte Blair.
„Fürs Erste schon.“
Zwei Sekunden später stellte Rose fest, für welchen Wirbel sie gesorgt hatte, denn Blair marschierte zu den Hundetrainern, nahm ihnen die Leinen aus der Hand und schleuderte sie zu Boden. Rose musste bestürzt mit ansehen, wie zwei Dutzend Hunde durch den Saal rannten, Frauen kreischten und Junggesellen taumelten.
Als ein Schäferhund auf sie zugerannt kam, wich sie zurück, wobei sie sich ermahnte, nicht wegzurennen. Aber als er sich hechelnd auf die Hinterläufe aufrichtete und sie ihn wie in Zeitlupe auf sich zuspringen sah, war es zu viel.
Dankbar fiel Rose in Ohnmacht.
Ian fächelte Rose Luft zu, bis sich ihre Augen wieder öffneten.
„Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich und rieb ihre Hände gegeneinander.
„Die Hunde … die Leute … du lieber Himmel, Blair.“ Sie setzte sich auf und schaute sich verwirrt um.
„Du bist im Büro des Managers. Es ist alles unter Kontrolle.“
„Wie?“
Er verzichtete darauf, ihr das Chaos zu schildern. „Die Gräfin bekam das Durcheinander in den Griff, indem sie die Hunde mit Hundekuchen lockte. Sie stand da auf der Bühne, umringt von den Kläffern wie eine Jean d’Arc inmitten der Meute. Sehr beeindruckend.“
Sie schlug sich vor die Stirn. „Ich wollte, dass es eine großartige Veranstaltung wird. Und was habe ich angerichtet?“
Ian drückte sie tröstend an sich. „Es war eine großartige Veranstaltung, besonders der Teil, als du Blair den Wein übers Kleid gekippt hast.“
„Du hast es gesehen?“
„Jede Menge Leute haben es gesehen. Mein Tisch hat applaudiert.“
„Wirklich?“
„Und sie hatte es verdient“, sagte er aufmunternd.
„Ich sollte dem Grafen sagen, dass ich Bescheid weiß. Und Sylvia auch.“
„Die werden schon von allein dahinterkommen. Heute Abend ist die Tugendhaftigkeit des Grafen nicht mehr in Gefahr.“ Er half ihr beim Aufstehen, gerade als Sylvia hereinkam und die Tür hinter sich zuwarf.
„Rose? Wie geht es Ihnen?“
„Gut.“
„Dem Himmel sei Dank. Ich dachte schon, Sie seien gestorben. Sie sahen so blass aus, und Ihre Augen waren geweitet. Hoffentlich wissen Sie, dass Sie auf den Klatschseiten landen werden, weil Sie Blair ein Glas Wein über das Kleid gekippt haben. Sämtliche Männer im Saal haben darauf gewartet, dass ihr euch an den Haaren zieht und die Kleider zerreißt. Ehrlich, ich hätte es nicht besser machen können. Was hat sie denn eigentlich zu Ihnen gesagt?“
Rose sah Hilfe suchend zu Ian. In diesem
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