Tiffany Sexy Band 84
Augenblick erschien der Graf im Türrahmen.
„Sie hat ein paar bösartige Sachen über Sie gesagt“, meinte Rose. „Das konnte ich ihr nicht durchgehen lassen.“
Sylvia winkte ab. „Glauben Sie denn, dieses kleine Luder könnte mich ärgern? Vergessen Sie es, Rose. Morgen wird es Ihnen besser gehen. Bringen Sie sie nach Hause, Ian?“
Er nickte, und der Graf und die Gräfin schauten ihnen hinterher.
„Ich hätte es ihnen sagen sollen“, meinte Rose zerknirscht. „Ich wollte es auch, aber ich konnte nicht.“
Ian traf rasch eine Entscheidung. „Warte hier eine Minute, ja? Du siehst aus, als könntest du ein Glas Wasser vertragen.“
Er rannte den Flur hinunter und erwischte den Grafen kurz vor dem Ausgang.
„Sir? Haben Sie eine Sekunde für mich?“ Ian wandte sich an die Gräfin. „Verzeihen Sie, es handelt sich um langweilige Finanzangelegenheiten.“
Sobald sie allein waren, fing er an zu improvisieren. „Das war ja eine tolle Auktion heute Abend.“
„Dank Sylvia sind solche Veranstaltungen immer spannend.“
„Sie ist wirklich erstaunlich. Rose mag sie sehr. Sie war ihr stets eine gute Vorgesetzte und Freundin. Das ist sehr selten. Sie müssen stolz auf sie sein.“
„Das bin ich in der Tat. War es das, was Sie mir sagen wollten?“
„Geben Sie mir einen Moment Zeit, die Sache ist nämlich nicht so einfach. Nicht dass es mich etwas anginge, aber wenn ich Leute sehe, die lange verheiratet sind, denke ich darüber nach, wie viel Arbeit dazu gehört, eine Beziehung zu führen.“
„Ich bin mit Sylvia seit fünfundzwanzig Jahren verheiratet. Es war nicht annähernd so schwer, wie es scheint.“
Ian stieß einen anerkennenden Pfiff aus. „Wow. Fünfundzwanzig Jahre. Wird das nicht irgendwann … langweilig? Fühlten Sie sich da nie eingeengt?“
„Nie“, antwortete der Graf.
„Das ist wirklich nobel, angesichts all der … jungen Schönheiten, denen Sie so begegnen.“
Anton kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Wollen Sie mir etwas Bestimmtes sagen?“
„Sie sind Gegenstand einer Wette, Sir.“
„Wie bitte?“
„Blair. Es ist eine Wette, mehr nicht. Sie hat es Rose erzählt, und Rose ließ das keine Ruhe. Sie wollte es Ihnen erzählen, fand aber, es ginge sie nichts an. Mich geht es auch nichts an, aber ich fand, Sie sollten es wissen, ehe Sie etwas Unkluges tun.“
Einen russischen Grafen gegen sich aufzubringen, war wahrscheinlich auch unklug, aber manchmal musste man tun, was zu tun war.
Anton zupfte am Kragen seines Mantels, und seine Augen verdunkelten sich. „Es geht Sie tatsächlich nichts an, und ich hätte eigentlich etwas mehr Dankbarkeit erwartet. Sie benehmen sich respektlos gegenüber einem Mann, in dessen Schuld Sie stehen.“
Ian stutzte. „Ich war mir nicht bewusst, dass ich in Ihrer Schuld stehe.“
„Ich habe mich schon gewundert, Sie scheinen mir nämlich nicht der Typ dafür zu sein. Nein, sie trat in Ihrem Namen an mich heran.“
„Wer?“
„Rose.“
Es schmerzte ihn mehr, als er vermutet hätte, denn er wusste, warum sie es getan hatte. „Ich brauche keinen Job von Ihnen.“
„Das sieht Rose offenbar anders“, erwiderte der Graf mit einem kühlen, höflichen Lächeln.
„Ich kann nicht für sie sprechen.“
„Dabei haben Sie das eben erst getan.“
„Touché.“
„Sosehr es mich auch beschämt, danke ich Ihnen für Ihre Besorgnis. Sie haben einen törichten Mann davor bewahrt, etwas zu zerstören, was ihm sehr wichtig ist. Ich liebe meine Frau und werde das Kostbare, das wir haben, nicht beschmutzen. Aber für mich ist es viel leichter, eine Wahl zu treffen, als für Sie. Gehen Sie heim, Ian, denn Sie müssen auch eine Entscheidung fällen.“
Auf dem Weg zu seiner Wohnung gab Ian sich heiter, während es in ihm tobte. Wann sollte er sie zur Rede stellen und ihr sagen, dass er den Job nicht annehmen würde? Aber dann konnte er seine Hoffnung begraben, dass sie sich ihm jemals öffnen würde.
In dieser Nacht wachte er von ihrem gedämpften Schrei auf. Es war nicht das erste Mal.
„Rose, ich bin’s, beruhige dich.“
Sie setzte sich erschrocken im Bett auf. Er nahm ihre Hand, und dann schmiegten sie sich wieder aneinander. „Dumme Träume“, erklärte sie mit einem gezwungenen Lachen.
„Jetzt ist alles wieder in Ordnung“, murmelte er.
„Ich bin froh, dass du da bist. Das macht es leichter.“
„Was ist dir denn widerfahren, Rose? Ich will nicht fragen, aber ich hoffe immer, dass du mir eines Tages einen
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