Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
leise durch die Zähne. „Das ist ja interessant. Was zur Hölle hast du vor?“
Kieran atmete tief durch. „Wir besuchen ein Konzert. Eine … Freundin … von mir spielt heute Abend in Missoula. Sie heißt Maddie West.“
„Maddie West? Nie gehört.“
„Weil du keine Country-Musik hörst.“
„Aber du, ja?“
„Allerdings, das tue ich. Ich habe alle CDs von ihr.“ Er griff ins Handschuhfach und reichte Dermot Maddies Alben.
Dermot verzog die Mundwinkel. „Sie ist ein Teenager.“
„Nicht mehr“, sagte Kieran. „Die CDs sind schon älter. Sie ist jetzt Mitte zwanzig.“
„Und wie habt ihr beide euch kennengelernt?“
„Genauso, wie du Rachel kennengelernt hast. Auf unserer kleinen, durch Grandpa gesponserten, Reise. Maddie und ich haben zwei Wochen miteinander verbracht, dann musste sie fort, um ihr neues Album aufzunehmen. Seit Anfang September habe ich sie nicht mehr gesehen.“
„Und deshalb bringst du mich her?“
„Ja. Sie hat keine Ahnung, dass ich zum Konzert komme. Und für den Fall, dass ich sie nicht sehen kann – oder sie mich gar nicht sehen möchte – brauche ich jemanden, der mich auffängt. Ich werde mich dann mit Sicherheit betrinken. Und wer fährt mich dann nach Hause?“
„Warum hast du nichts von ihr erzählt?“, fragte Dermot. „Du hast immer nur über diese alten Rennpferde auf der Farm gesprochen.“
„Ich wollte keine große Sache daraus machen“, antwortete Kieran und warf Dermot einen Blick aus dem Augenwinkel zu. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was das zwischen Maddie und mir ist. Wie wir gerade zueinander stehen. Wir schicken uns E-Mails, telefonieren über Skype, stehen ständig in Kontakt. Aber jedes Mal, wenn wir uns treffen wollten, kam irgendetwas dazwischen. Ich glaube, ich möchte einfach wissen, woran ich bin.“
„Es sind doch nur ein paar Monate gewesen“, sagte Dermot beruhigend.
„Du hast keine Ahnung, wie lang ein paar Monate ohne Maddie sein können“, sagte Kieran seufzend.
Dermot lachte leise auf. „Oh, ich verstehe. Dich scheint es ja wirklich mächtig erwischt zu haben. Also, wie hast du dir das gedacht? Haben wir Tickets für das Konzert? Stehst du vorne an der Absperrung und winkst ihr zu? Oder willst du direkt zu ihr auf die Bühne springen?“
„Ich habe keine Tickets. Wenn es sein muss, kriegen wir sicher noch welche von irgendwelchen Händlern vor der Halle. Aber ich denke, ich werde versuchen, ihr eine Nachricht zukommen zu lassen. Wenn sie weiß, dass wir da sind, wird sie rauskommen.“
Dermot stöhnte auf. „Ist das nicht alles ein bisschen kompliziert? Die werden denken, dass du ein durchgeknallter Fan bist.“
„Sehe ich etwa so aus?“, fragte Kieran.
„Nein. Du siehst aus wie ein Idiot mit Liebeskummer.“
Kieran lenkte den Wagen auf eine schmale Landstraße. „Richtig. Und ich habe auch keine Lust, das zu verheimlichen. Maddie bedeutet mir alles. Sie ist großartig. Lustig, intelligent, unfassbar hübsch und ein klein wenig verrückt. Ich will einfach nur mit ihr zusammen sein.“
„Und du denkst, dass sie für dich ihre Karriere aufgeben und nach Seattle ziehen wird?“
Kieran schüttelte den Kopf. „Nein, das würde gar nicht gehen. Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, was wir tun werden. Aber ich bin bereit, ihr überall hin zu folgen.“
Eine lange Stille legte sich zwischen die beiden Brüder, während der Wagen das Ortsschild von Missoula passierte. An der Konzerthalle angekommen, lenkte Kieran das Auto auf den Parkplatz und hielt an.
„Und was ist meine Aufgabe bei dem Ganzen?“, fragte Dermot schließlich und schaute Kieran an.
Ihre Blicke trafen sich.
„Komm einfach mit und unterstütze mich, wenn es nötig sein sollte. Okay?“
Dermot grinste breit. „Klingt auf jeden Fall amüsant.“
Kieran ließ den Blick über den schneebedeckten Parkplatz wandern. Nahe der Konzerthalle stand ein großer Bus mit dunkel getönten Scheiben. War es möglich, dass Maddie vielleicht dort …
„Sieh mal“, sagte er und deutete mit dem Finger auf den Bus. „Vielleicht haben wir Glück.“ Er sprang aus dem Auto und rannte zum Bus hinüber. Dermot folgte ihm.
„Maddie? Maddie West!“ Kieran umrundete den Bus. Erst jetzt merkte er, dass einige Fans, die vor der Halle auf den Einlass gewartet hatten, herüberkamen. Sie begannen ebenfalls zu rufen und zu klatschen. So lange, bis sich die Tür des Busses öffnete.
„Sie ist nicht hier!“ Der Fahrer sah übermüdet aus und hatte ganz
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