Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Kieran wischte sie sanft mit dem Daumen fort. „Ich liebe dich.“
„Und ich liebe dich“, erwiderte Maddie leise.
Kieran löste sich aus der Umarmung und trat einen Schritt zurück. Und dann noch einen. Und noch einen. Es kostete ihn alle Kraft, die er aufbringen konnte. Doch er wusste, je länger er blieb, desto schwieriger würde es für sie beide werden.
Er war bereit, alles für Maddie aufzugeben. Doch sie war noch nicht so weit. Sie brauchte Zeit. Und er würde ihr alle Zeit auf der Welt geben.
„Bye, Maddie“, sagte er leise.
„Bye, Kieran.“
Er drehte sich auf dem Absatz um und ging, ohne noch einen einzigen Blick zurückzuwerfen. Die Versuchung, zu ihr zu laufen, sie in die Arme zu schließen und einfach mit sich zu nehmen, war fast überwältigend. Er wollte nicht gehen. Und doch musste er es. Er hatte keine Wahl.
Vor der Tür traf er Dermot.
„Und? Hast du sie getroffen?“, fragte sein Bruder ihn ganz gespannt.
„Ja“, murmelte Kieran und ging mit schnellen Schritten auf den parkenden Wagen zu. „Das habe ich.“
„Und? Was ist passiert?“
„Ich habe sie geküsst und ihr gesagt, dass ich sie liebe.“
„Und?“
„Nichts und. Nur deshalb bin ich hergekommen.“
Dermot blieb fluchend stehen. „Nur dafür sind wir den ganzen Weg durch Schnee und Eis hergefahren? Das ist nicht dein Ernst?“
„Doch“, sagte Kieran und presste die Lippen zusammen. „Für alles andere ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Aber der wird kommen. Ganz sicher.“
„Die Straße hier ist wirklich sehr eng, Miss West. Ich hoffe, wir schaffen das mit dem Bus.“
Maddie reckte den Hals, um einen besseren Überblick zu bekommen. „Es ist ein Jachthafen“, sagte sie dann. „Hier müssen ständig Transporter die Boote bringen und wieder mitnehmen. Keine Sorge, es wird schon irgendwie gehen.“
Sie spürte ein aufgeregtes Flattern in ihrer Magengegend. Sie und Ben, der Busfahrer, waren den ganzen Weg von Phoenix hergefahren. Sie hatte vor, wundervolle zwei Wochen bei Kieran in Seattle zu verbringen. Zwei Wochen, in denen sie keine Termine hatte, keine Verpflichtungen, keine Sorgen.
Ben würde mit dem Flugzeug zurück zu seiner Familie fliegen und sie würde mit Kieran Weihnachten verbringen. Zwei Wochen nur für sie beide.
Es war über einen Monat her, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Und Kieran in Missoula wegzuschicken, war das Schwerste gewesen, was sie jemals in ihrem Leben hatte tun müssen. Der Druck, der auf ihren Schultern lastete, war gigantisch und schien mit jedem einzelnen Tag immer nur noch mehr anzusteigen. Und als Kieran dann vor ihr gestanden hatte, ganz unverhofft, da war sie kurz davor gewesen, einfach alles hinzuschmeißen und mit ihm davonzurennen.
Und genau deshalb hatte sie ihn weggeschickt – um sich vor sich selbst zu schützen. Doch seit dieser Begegnung hatte sie keine ruhige Minute mehr gehabt. Kieran war ständig in ihren Gedanken, und bei jeder Erinnerung krampfte sich ihr Herz schmerzlich zusammen. Die anstrengenden Konzerte und das unstete Tourleben hatten es nicht einfacher gemacht.
Doch es hatte sich gelohnt. Obwohl sie nun in kleineren Hallen spielte, war die Tournee ein voller Erfolg gewesen. Das Geld, um das Haus ihrer Mutter abzuzahlen, hatte sie fast zusammen. Im neuen Jahr würde sie die Aufnahmen für das Album beenden, die sie im September begonnen hatte, und dann mehr Konzerte in Amerika, Australien und Japan geben. Und dann … Ja, dann war sie frei. Keine Verpflichtungen mehr. Keine Schulden. Niemanden, auf den sie Rücksicht nehmen musste. Dann konnte sie sich endlich um ihr eigenes Leben kümmern. Gemeinsam mit Kieran. Zumindest hoffte sie das …
„Hier ist es.“ Bens Stimme riss Maddie aus ihren Gedanken.
Quinn Yachtworks . Maddie starrte aus dem Fenster auf die Ansammlung kleiner Gebäude am Hafen. „Siehst du irgendwo einen Hinweis, wo es zum Büro geht?“, fragte sie leise.
„Ja, das dort hinten sieht nach einem Bürogebäude aus“, sagte Ben und deutete mit dem Zeigefinger auf ein Backsteinhaus.
Maddie atmete tief durch. Dann lächelte sie Ben zu. „Okay. Dann finde einen Parkplatz für den Bus und sieh zu, dass du zum Flughafen kommst. Ich möchte, dass du Weihnachten mit deiner Familie verbringst. Alles klar?“
Ben nickte. „Bist du sicher, dass du alleine klarkommst?“
„Natürlich“, antwortete Maddie. Sie griff nach ihrer Tasche und dem Gitarrenkoffer. „Wir sehen uns. Komm gut ins neue Jahr.“
Sie
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