Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Steinwurf von ihrem Haus entfernt, und noch bevor sie überhaupt Alkohol hatte trinken dürfen, war sie regelmäßig hierhergekommen.
„Wie war dein Tag?“, fragte sie.
„Interessant.“ Er holte den Kleinanzeigenteil der New York Times raus, in dem er einige Anzeigen markiert hatte.
„Offenbar ist es immer noch wahnsinnig teuer, in dieser Stadt zu leben.“
„Das stimmt.“
Die Kellnerin kam und brachte zwei Bier auf einem Tablett.
„Wie geht es dir, Shannon?“, fragte sie.
„Gut, danke, Ellen.“
Die Kellnerin stellte ein perfekt gekühltes Guinness vor ihr auf den Tisch, dann gab sie Nate das andere. „Wollt ihr zwei etwas essen?“
„Auf jeden Fall“, sagte Nate. „Einen Cheeseburger für mich bitte.“
Shannon war drauf und dran, ihren üblichen Spinat-Salat zu bestellen, überlegte es sich dann aber doch anders. „Das Gleiche für mich bitte.“
Nates Augenbrauen schossen in die Höhe, und auch Ellen sah sie fragend an.
„Ich hatte einen schrecklichen Tag. Und ich habe Hunger. Außerdem geht euch das gar nichts an.“
Nachdem Ellen gegangen war, beugte Nate sich mit aufgestützten Ellbogen vor. „Was ist passiert?“
„Ich möchte nicht darüber reden. Erzähl mir lieber, was du in der Zeitung gefunden hast.“
„Ach“, mit finsterer Miene betrachtete er den Immobilienteil. „Alle sagen, jetzt sei die ideale Zeit, ein Haus zu kaufen, weil die Preise im Keller sind. Trotzdem finde ich nichts Anständiges mit drei Zimmern unter 1,5 Millionen.“
„Das ist Manhattan. Es gibt einfach zu viele Leute, die hierherziehen und bereit sind, diese astronomischen Preise zu zahlen.“
„Das ist doch verrückt.“ Mit großen Augen sah er sie an. Selbst in dem schummrigen Licht konnte sie das Interesse darin lesen. Natürlich nur an der Unterhaltung. „Euer Haus ist bestimmt inzwischen etliche Millionen Wert. Warum verkauft ihr es nicht? Ihr könntet leben wie die Könige und wohnen, wo ihr wollt: London, Paris – völlig egal. Wenn ihr dann auch noch die Druckerei verkaufen würdet …“
„Vergiss es, das wird nicht passieren. Das Haus ist seit mehreren Generationen im Besitz unserer Familie und wird es auch bleiben. Und auch die Druckerei wird verdammt noch mal nicht verkauft.“
Er verstummte und sah sie besorgt an. „Ich hab das nicht wirklich ernst gemeint.“
Sie trank einen Schluck, um sich etwas zu beruhigen und tupfte sich den Schaum von der Oberlippe. Dann lächelte sie ihn an. „Ja, ich weiß. Ich hätte dich nicht so anfahren sollen. Wie gesagt, ich hatte einen schlechten Tag.“
„Hast du zu Mittag gegessen?“
Verwirrt blinzelte Shannon ihn an. „Ja, wieso?“
„Du warst schon als Kind unausstehlich, wenn du nicht rechtzeitig gegessen hast.“
„Das stimmt. Komisch, dass du dich ausgerechnet daran erinnerst.“
„Das ist längst noch nicht alles. Ich hab einiges an Erpressungsmaterial in meinem Kopf über dich abgespeichert.“
„Das sagt der Richtige.“ Mit funkelnden Augen sah sie ihn an. „Ich sag nur: Spiderman-Unterwäsche.“
„Okay, okay. Ich geb’s ja zu: Auch ich hatte Schwächen. Aber deine Mein-kleines-Pony – Phase war auch nicht gerade kurz.“
„Das ist was völlig anderes. Schließlich waren die Pony-Sachen wirklich süß und absolut angemessen für mein Alter.“
„Was soll das denn heißen? In der Highschool habe ich auch keine Spiderman-Unterwäsche mehr getragen.“
„Ach, wirklich?“, fragte Ellen amüsiert, während sie die Bestellung brachte. Dann legte sie Nate die Hand auf die Schulter. „Es ist schön, dich mal wieder hier zu haben“, sagte sie, bevor sie sich umdrehte und ging.
„Vermutlich wird deine Unterwäsche hier im Pub für die nächsten Tage Gesprächsthema Nummer eins sein“, sagte Shannon belustigt.
„Und da fragen sich die Leute, warum ich ins Ausland gehe.“
Shannon griff nach der Serviette. In der Tat fragte sie sich, wieso er das tat. Und warum er unbedingt Brenner & Gill verkaufen wollte. Doch diese Themen waren viel zu ernst. Heute Abend wollte sie einfach nur Spaß haben. Mit einem guten Freund.
Am liebsten hätte er auf dem Nachhauseweg seinen Arm um Shannon gelegt. Es war kurz vor Mitternacht und unglaublich kalt. Außerdem fühlte er sich so sehr von ihr angezogen, dass es schon beinah lächerlich war. Doch stattdessen behielt er seine Hände in den Hosentaschen und versuchte, sie nicht dauernd anzustarren und gegen den nächsten Laternenpfahl zu laufen.
„Das letzte Bier war eins zu
Weitere Kostenlose Bücher