Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
konzentrieren.
Irgendjemand musste Fitzgerald & Sons schließlich retten.
Auf dem Weg ins Büro begegnete sie einer mürrischen Melissa, der sie einige Fragen beantwortete. Wieder am Platz, fühlte Shannon sich genauso erschöpft wie vor der Pause.
Als sie die Maus berührte, um den Screensaver gegen Nates Karte zu tauschen, viel ihr beinah der Kaffee aus der Hand. Wie gebannt starrte sie auf den Bildschirm. Das Herz hämmerte in ihrer Brust.
Es war ein Foto von einer stillgelegten Druckerei.
Ein unbehagliches Gefühl überkam sie und zwang sie, den Blick abzuwenden. Shannon drückte auf den Knopf der Sprechanlage, bis Brady sich meldete. „Was gibt’s?“
„Kannst du bitte in mein Büro kommen?“ Ihre Stimme zitterte. Verdammt.
„Shannon? Was ist passiert?“
„Komm einfach, Brady. Sofort.“ Sie nahm den Finger von der Sprechanlage und atmete ein paarmal tief durch. Sie wollte das Bild löschen, aber erst sollte ihr Bruder es sehen. Dies war nicht der erste Fall von … von was eigentlich? Vandalismus? Protest? Aber das hier war wirklich dreist. Sie war kaum länger als fünf Minuten im Pausenraum gewesen. Wer auch immer dafür verantwortlich war, musste sich sehr beeilt haben.
Auch Brady schien sich beeilt zu haben, so schnell, wie er an ihrer Tür erschien. „Was ist passiert?“
Sie deutete auf ihren Computer.
Brady seufzte frustriert. „Und was soll das bezwecken?“
Sie sah ihren älteren Bruder an. Wie sie hatte er rote Haare, doch seine waren dunkler, genau wie die Augenbrauen. Er war der vernünftigste und bodenständigste von ihren Brüdern und führte die Druckerei mit viel Herzblut.
„Die Leute haben Angst. Und fühlen sich hilflos“, sagte Shannon.
„Wollen die so etwa die Firma retten? Oder ihre Jobs sichern?“ Er gestikulierte wild mit den Händen, was er nur tat, wenn er sehr verärgert war. „Du warst doch immer ehrlich zu ihnen. Hast geholfen, wo es ging. Erst letzte Woche hast du Terrance seinen Lohn schon wieder im Voraus ausbezahlt. Wenn das so weitergeht, wird er ihn nie zurückzahlen können.“
„Er braucht das Geld, um seine Arztrechnungen zu bezahlen. Dass wir die Krankenversicherung für die Mitarbeiter streichen mussten, hat die meisten hart getroffen.“ Sie atmete tief durch, denn was Brady sagte, war nicht ganz richtig. Sie hatte nicht die volle Wahrheit gesagt, doch wenigstens hatte sie auch nicht gelogen. „Wollen sie wirklich, dass wir dichtmachen? Wäre das besser?“ Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte alles in ihrer Macht Stehende getan. Trotzdem war es nicht genug. Es war nie genug.
Aber so schnell würde sie nicht aufgeben. Entschlossen setzte sie sich wieder an ihren Schreibtisch und löschte das Bild. In Zukunft würde sie die Tür abschließen müssen, wenn sie ihr Büro verließ, und sei es nur, um auf die Toilette zu gehen.
Dabei war Fitzgerald & Sons eine gute Firma, die ihre Angestellten immer gut behandelt hatte. Wie hatte es nur so weit kommen können?
Sie speicherte Nates Tauschkarte in ihrem persönlichen Ordner ab und schloss das Programm. Für solche Kinkerlitzchen war jetzt keine Zeit mehr. Sie musste dringend neue Kunden finden, bevor alles den Bach runterging.
5. KAPITEL
„Du bist früh auf.“
Erschrocken fuhr Nate zusammen, als er Shannons Stimme hörte. Es war halb sieben. Eigentlich hätte er damit rechnen müssen, jemanden in der Küche anzutreffen. Das Licht brannte, und der Kaffee war schon durchgelaufen. Trotzdem hatte er sie im Halbschatten, in den die Essecke gehüllt war, nicht sitzen sehen. Sie trug einen pinkfarbenen Morgenmantel.
„Ich wollte mir heute ein paar Immobilien ansehen“, sagte er, während er sich einen großen Becher aus dem Küchenschrank nahm.
Er hatte sie einige Tage nicht gesehen. Laut Mr Fitzgerald hatte sie oft bis spät abends gearbeitet. Nate hatte mit Danny und einigen Freunden die alten Zeiten wieder aufleben lassen und war durch etliche Bars und Clubs der Stadt gezogen. Doch er hatte gehofft, Shannon zu treffen. Jeden Morgen. Und jeden Abend.
Erst hatte er befürchtet, sie auf dem Nachhauseweg vom Molly’s verschreckt zu haben. Doch ehrlich gesagt kam ihm das eher unwahrscheinlich vor, schließlich hatte er sich zusammengerissen. Und ihrem Lächeln nach zu urteilen, schien zwischen ihnen alles in Ordnung zu sein. Jetzt war es an ihm, dafür zu sorgen, dass es auch so blieb.
„Warum guckst du so?“ Sie klang noch etwas verschlafen, und der tiefe Ton verlieh ihrer Stimme ein sexy
Weitere Kostenlose Bücher