Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
die Vorgaben, oder nicht? Und auf diese Weise konnte er Maddie weiterhin jeden Tag sehen …
„Gut, sagte er und nickte. „Ich spreche heute Abend mit Joe.“ Dann lächelte er. „Und jetzt fahren wir los.“
Es ging besser als erwartet. Sie drehten einige langsame Runden auf dem Farmgelände, bis Maddie ein Gefühl für Bremse und Gaspedal entwickelt hatte. Langsam legte sich ihre Aufregung. Sie hatte alles unter Kontrolle und wurde langsam mutiger. „Und jetzt?“, fragte sie nach der fünften Runde.
„Fahr einfach raus auf die Straße“, antwortete Kieran.
Sekunden später fuhr Maddie so sicher auf dem Highway, als hätte sie nie etwas anderes getan. Ihr Haar wehte im Fahrtwind und ein glücklicher Ausdruck lag auf ihrem Gesicht.
Kieran lächelte. „Du sitzt am Steuer, du hast das Kommando. Fahr uns dort hin, wohin auch immer du willst.“
Maddie lachte auf. „Dann weiß ich einen Ort, den ich dir unbedingt zeigen muss. Bluestone Lake . Als Kind bin ich oft mit meinem Großvater dorthin geritten.“
Es dauerte nicht lange, bevor die Straße in einer Sackgasse endete. Erleichtert seufzte Maddie auf, als der Wagen zum Stehen kam. „Okay, ich denke, für heute habe ich genug vom Fahren. Aber es war toll!“
„Du hast das super gemacht“, sagte Kieran. „Viel besser als ich bei meiner ersten Reitstunde.“
„Auch das wird bald besser“, lachte Maddie und stieg aus. Kieran lehnte sich neben ihr an das Auto. Die Luft war erfüllt vom Zirpen der Zikaden, und der Blick auf den abendlichen See war atemberaubend. „Es ist wunderschön hier“, stellte Kieran fest.
Gemeinsam gingen sie zum Ufer hinunter. Maddie griff nach einem runden Kieselstein und ließ ihn mit geübtem Schwung über das Wasser springen. „Meine Mutter hat angerufen“, sagte sie plötzlich und richtete sich wieder auf. Kieran hob die Brauen. „Wann?“
„Heute früh, als ich dir die Reitstunde gegeben habe. Meine Großmutter hat es mir erzählt. Sie hat meiner Mutter zwar gesagt, dass sie nichts von mir gehört hat, aber sie ist keine besonders gute Lügnerin. Ich schätze, meine Mutter wird innerhalb der nächsten paar Tage hier auftauchen.“
Sie warf Kieran einen Blick aus dem Augenwinkel zu. Er sah sie an.
„Maddie, was möchtest du jetzt tun? Wenn du weiterfahren willst, dann musst du es nur sagen. Ich bin dabei. Ich unterstütze dich bei allem, was dir wichtig ist.“
Sie schüttelte den Kopf. „Du hattest vollkommen recht, ich kann nicht einfach immer nur wegrennen“, sagte sie leise. „Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem ich meiner Mutter gegenübertreten sollte und ihr erklären muss, was ich möchte.“
„Weißt du denn, was du möchtest?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich fühle mich auf jeden Fall sicherer als vorher. So, als könnte ich meiner Mutter etwas entgegensetzen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man eine Karriere wirklich von einem Tag auf den anderen aufgeben kann. Ob das funktioniert.“
„Ich weiß genau, was du meinst“, sagte Kieran gedehnt. „Wenn die sechs Wochen rum sind, muss ich zurück nach Seattle. Für mich geht es um die Entscheidung, ob ich weiter in unserer Firma bleiben möchte, oder nicht. Da zu bleiben wäre das Vernünftigste. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das wirklich will.“
„Nicht?“
Kieran schüttelte den Kopf. „Nein.“
Maddie starrte auf den See. Es hatte sich so leicht angefühlt, mit Kieran wegzulaufen. Sie waren beide vor der Realität geflohen. Doch jetzt, mit jedem Tag, der verging, spürte Maddie den wachsenden Druck stärker auf ihren Schultern lasten. Sie merkte, dass sie sich Gedanken über die Zukunft machen wollte. Über eine Beziehung, einen Ehemann, vielleicht sogar über Kinder.
Nichts von dem hatte sie berührt oder beschäftigt, bevor sie Kieran über den Weg gelaufen war. Ihre Begegnung in Denver hatte alles verändert. In ihm hatte sie den Menschen auf dieser Welt gefunden, der sie voll und ganz verstand, der all ihre nervigen Angewohnheiten akzeptierte. Wie hätte sie sich nicht in ihn verlieben sollen?
„Hast du manchmal Heimweh?“, fragte sie.
„Ein bisschen“, gab er zu. „Vor allem meine Brüder fehlen mir.“
„Ich habe mir immer Geschwister gewünscht“, sagte Maddie. „Es muss schön sein, jemanden zu haben, der zu einem gehört. Ich werde eines Tages ganz alleine sein.“
„Nein, das wirst du nicht“, antwortete Kieran. „Du wirst heiraten und eine Familie haben.“
Maddie lächelte schwach.
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