Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)

wissen lassen, dass alles in Ordnung ist. Und irgendwann wird sie schon dahinterkommen, dass ich zu euch gefahren bin.“
    „Deine Mutter hat eine Menge Fehler gemacht“, sagte Sarah und musterte Maddie ernst. „Ich bin die Letzte, die das abstreiten würde. Aber Maddie, willst du wirklich alles hinschmeißen? Dieses Leben ist doch genau das, wofür du immer gearbeitet hast. Ich weiß, wie gut du singst. Du bist eine wunderbare Musikerin und machst genau das, was du tun solltest.“
    „Ist das so, ja?“ Maddie erhob sich mit einem Ruck. Die Worte gaben ihrem Herzen einen Stich. Sie hatte damit gerechnet, dass ihre Großmutter hinter ihr stehen würde. Nicht auf der Seite ihrer Mutter. „Ich bin nicht sicher, ob ich weitermachen will. Ist es denn so verkehrt, wenn man noch etwas anderes von diesem Leben erwartet?“
    „Eine Hochzeit mit diesem Kieran Quinn zum Beispiel? Maddie, manchmal sorgt die rosarote Brille der Verliebtheit dafür, dass man keine besonders klugen Entscheidungen fällt. Du solltest genau abwägen, was du tust.“
    Maddie runzelte die Stirn. War es das? Hatte sie eine rosarote Brille auf? Aber es war doch gerade Kieran, der ihr dabei half, selbst Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen! Sie hatte das Gefühl, viel klarer zu sehen, seit sie ihn an ihrer Seite hatte!
    „Kieran lebt in Seattle“, sagte Maddie. „Er wird dahin zurückkehren. Und ich muss darüber nachdenken, wie es mit mir weitergehen soll.“
    „Du solltest einfach nichts überstürzen. Das ist alles, was ich sagen möchte.“
    Maddie biss sich auf die Unterlippe. „Ich denke, ich sehe mal nach, wo Kieran ist. Bis später.“
    Sie fühlte eine tiefe Enttäuschung in sich, und am liebsten hätte sie sich ihr Gepäck geschnappt und wäre direkt weitergefahren. Irgendwohin, wo niemand unangenehme Fragen über ihre Zukunft stellte.
    Sie fand Kieran und ihren Großvater bei den Pferden. Sie standen am Weidezaun und beobachteten die Tiere, die im ausgelassenen Galopp über die Weide stürmten.
    „Und, hast du schon Freunde gefunden?“, fragte Maddie und legte Kieran einen Arm um die Hüfte.
    „Einige“, antwortete er lachend. „Aber so aus der Nähe sind Pferde viel größer, als ich erwartet hatte.“
    „Morgen gebe ich dir die erste Reitstunde“, sagte Maddie lächelnd. „Glaub mir, es ist halb so schwer.“
    „Das heißt, im Gegenzug bringe ich dir das Autofahren bei?“
    Joe lachte auf. „Unsere Maddie hinterm Steuer. Das kann ja was werden.“
    Maddie lachte mit ihm. „Ich weiß, wir haben das schon einmal versucht. Ich habe Gas und Bremse verwechselt und den Wagen in den Graben gesetzt. Da war ich aber auch erst dreizehn.“
    „Dann kann ich nur hoffen, dass du in den elf Jahren seitdem etwas dazugelernt hast“, entgegnete Joe lächelnd. „Aber all das hat mich nie davon abgehalten, dich zu lieben.“ Er räusperte sich. „Sieh dich nur um, Maddie. Die ganze Farm konnten wir nur aufbauen, weil du uns mit deiner Musik dabei unterstützt hast.“ Maddie konnte eine Träne in seinem Augenwinkel glitzern sehen. Rasch wandte er sich ab. „Ich werde jetzt besser gehen. Ich habe unglaubliche Lust auf ein Stück Pfirsichkuchen. Und das Baseballspiel fängt gleich an.“
    Damit ging er davon, die Hände in den Taschen seiner Hose vergraben.
    Kieran zog Maddie in seine Arme und küsste sie lang und innig. „Das habe ich vermisst“, sagte er leise.
    „Ich fürchte, es wird nicht besser werden“, antwortete Maddie. „Ninny wird dich mit Argusaugen beobachten. Und ich schätze, du kommst ins Gästezimmer.“
    „Dann müssen wir einen anderen Ort finden, um zusammen zu sein“, murmelte Kieran. „Kannst du dich nachts rausschleichen?“
    Maddie seufzte sehnsüchtig. „Ich wünschte, wir wären einfach im Zug geblieben.“
    „Ach was … Wir finden schon eine Lösung.“
    „Das hoffe ich“, sagte Maddie leise und vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd. Obwohl sie sich freute, ihre Großeltern nach so langer Zeit wiederzusehen, merkte sie doch deutlich, dass die bisherige Reise mit Kieran hier zu Ende war. Sie konnte nicht mehr vor allem weglaufen. Früher oder später würde sie Entscheidungen treffen müssen. Wichtige Entscheidungen.

6. KAPITEL
    Kieran saß auf der Terrasse vor der ehemaligen Scheune, in der sich jetzt kleine Ferienwohnungen befanden. Sein Zimmer war wirklich schön, doch ohne Maddie war das Bett zu leer. Kieran konnte einfach keine Ruhe finden.
    Er