TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03
sie nervös machte. „Es ist fast Mitternacht.“
Als sie sich jetzt von ihm befreien wollte, ließ er sie zu ihrer großen Erleichterung gehen. Sie brauchte die körperliche Distanz dringend. Erleichtert eilte sie ins Haus, um ihr Tuch zu holen, sah, dass es nicht einmal mehr zehn Minuten bis zum neuen Jahr waren, und ging dann hinaus in den Rosengarten. Ein Augenblick Alleinsein half ihr vielleicht, ihr Gleichgewicht wiederzufinden und den Kopf freizubekommen, bevor ihr heimlicher Verehrer erschien.
Der Garten war groß und wunderhübsch angelegt. Auch wenn Alyssa die Gäste auf der Terrasse noch hören konnte, war es hier draußen herrlich ruhig, und nur der helle Mondschein wies ihr den Weg. Sie atmete langsam tief ein und aus und ging unruhig den schmalen Weg entlang. Die kühle Abendluft tat ihrem überhitzten Körper gut.
Kurz darauf hörte sie Schritte. Mit klopfendem Herzen drehte sie sich um, überzeugt davon, dass ihr heimlicher Verehrer vor ihr stehen würde. Stattdessen sah sie Shane auf sich zukommen. Es überraschte sie, dass er ihr in den Rosengarten gefolgt war, allerdings bezweifelte sie, dass der Mann, mit dem sie verabredet war, begeistert davon wäre, Shane hier zu treffen. Vorausgesetzt, er kam überhaupt.
„Was machst du denn hier draußen?“, fragte sie vorsichtig.
Er trat zu ihr und strich zärtlich eine Locke aus ihrem Gesicht. „Ich wollte nur sichergehen, dass du okay bist.“
„Mir geht es gut“, antwortete sie und bekam schon wieder Schmetterlinge im Bauch, als sie ihn so nah bei sich spürte. „Allerdings habe ich das Gefühl, dass wir beide heute Abend wohl versetzt worden sind.“
Er lächelte sie an. „Kein Mann, der noch bei Sinnen ist, würde dich versetzen, Alyssa.“
Sie erschauerte und war sich nicht sicher, ob die kühle Luft dafür verantwortlich war. Viel wahrscheinlicher lag es an Shanes tiefer, ernst klingender Stimme.
„So langsam bezweifle ich das.“ Sie zog ihr Tuch noch enger um die Schultern und benutzte es nicht nur, um sich zu wärmen, sondern auch als eine Art Schutzschild gegen die Gefühle, die Shanes Nähe in ihr auslösten. „Ich habe gerade gehört, wie jemand gerufen hat, dass es nur noch zwei Minuten bis Mitternacht sind, und ich stehe hier mit dir im Rosengarten, nicht mit dem Mann, mit dem ich verabredet war, und zudem habe ich noch immer keine Ahnung, wer er ist.“
Er schob die Hände in die Hosentaschen. Seine lässige Haltung stand in krassem Gegensatz zu dem entschlossenen Blick, mit dem er sie betrachtete. „Meinst du nicht, dass du ihn erkennen wirst, wenn du ihn siehst?“
Seine Worte überraschten sie, und sie musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. „Was meinst du damit?“
„Der Mann, auf den du wartest, könnte direkt vor dir stehen.“
Alyssa dachte kurz nach. Da wird keine Vorstellung nötig sein, hatte ihr heimlicher Verehrer geschrieben. „Tut er das?“, flüsterte sie.
Shanes Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. „Was glaubst du?“
Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum, während ihr Einzelheiten ihres Online-Chats wieder einfielen. Ich finde, du solltest wissen, dass ich dich sehr anziehend finde – und zwar schon seit geraumer Zeit … Du hast wunderhübsche blaue Augen … Ich mag dein Lachen. Es ist heiser und so sexy … Dein Freund kann sich glücklich schätzen, die Nacht mit dir verbringen zu dürfen.
Bei der Vorstellung, dass Shane die ganze Zeit ihr heimlicher Verehrer gewesen sein könnte, wurde ihr schwindelig.
„Himmel“, hauchte sie geschockt. „Du bist …“
„… der Richtige“, antwortete er, bevor sie es tun konnte, und spielte dabei auf den Namen an, den er sich während der letzten Tage beim Chatten gegeben hatte.
Langsam verstand sie die tiefere, intimere Bedeutung.
Völlig verwirrt und überwältigt schüttelte sie den Kopf. „Ich verstehe das alles nicht. Was ist mit der Frau, die du beeindrucken wolltest?“
Ein kleines, hoffnungsvolles Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Diese Frau bist du, Alyssa.“
„Du hast all die Veränderungen an dir nur mir zuliebe vorgenommen?“, fragte sie ungläubig. „Deine Kleidung, deine Frisur, dieses ganze neue Image …“
Er nickte. „Weil ich hoffte, dass diese Veränderungen dir zeigen würden, dass ich all das sein kann, was du dir von einem Mann erträumst, charakterlich genauso wie äußerlich.“
Ihr Herz begann heftig zu pochen, und Tränen brannten in ihren Augen, weil sie sich so sehr wünschte, dass er
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