TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03

der richtige Mann für sie war. Sie wusste jedoch nicht, ob sie die Frau sein konnte, die er in seinem Leben brauchte. Außerdem interessierte seine trendige Kleidung und seine ordentliche Frisur sie nicht im Geringsten. Sie liebte ihn so wie er war – egal, wie er aussah.
    Himmel, sie liebte ihn! Mehr als einen Bruder, den sie nie hatte. Mehr als den besten Freund, der er war. Sie liebte alles an Shane.
    Vom Haus her konnte sie hören, wie die Gäste im Chor den Countdown anstimmten. In zehn Sekunden würde ein neues Jahr beginnen.
    Sie starrte Shane an, der geduldig vor ihr stand und darauf wartete, dass sie eine Entscheidung traf, dass sie etwas sagte oder tat, das ihn wissen ließ, wie es jetzt zwischen ihnen weitergehen sollte. Alyssa brachte kein Wort heraus. Shane, ihr bester Freund, hatte sich in ihren heimlichen Verehrer verwandelt. Er hatte sein Äußeres total umgekrempelt, nur um ihr zu gefallen. Er hatte ihr seine wahren Gefühle offenbart und musste jetzt mit der Möglichkeit rechnen, dass sie ihn abwies.
    So schockierend die Erkenntnis auch war, sie hatte nicht die Absicht, das zu tun.
    Schließlich war sie auch nur eine Frau, die sich nach Liebe und Zärtlichkeit sehnte. Sie wollte in dieser Nacht nicht allein sein. Wollte nicht allein in ihr leeres Bett zurückkehren, um dann von Shane zu träumen. Sie sehnte sich nach ihm, und dieses Verlangen ließ sich einfach nicht länger unterdrücken.
    Die Gäste auf der Party jubelten und begannen das traditionelle „Auld Lang Syne“ zu singen. Es war Mitternacht, das alte Jahr war zu Ende.
    „Ich wünsche dir ein glückliches neues Jahr, Alyssa“, sagte Shane, aber er machte keine Anstalten, sie zu umarmen, wie er es normalerweise getan hätte.
    Nein, er wartete darauf, dass sie den ersten Schritt tat, in welcher Form auch immer.
    Ihre Vernunft riet ihr, schnell zu verschwinden, bevor sie etwas tat, was sie später bereuen könnte, aber ihr Herz riet ihr, das zu tun, was sie sich schon seit Langem wünschte.
    Bevor Alyssa es sich anders überlegen oder wieder zur Vernunft kommen konnte, stürmte sie auf Shane zu, schlang eine Hand um seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich herab. Der Kuss, den sie auf seine Lippen presste, war heiß, innig und leidenschaftlich. In diesem Moment war nichts weiter wichtig, als diesen Mann zu küssen – diesen Mann, der ihr alles bedeutete.
    Ohne zu zögern, erwiderte Shane den Kuss. Er umschloss ihr Gesicht mit seinen warmen Handflächen und drehte ihren Kopf ein wenig, damit er den Kuss noch vertiefen konnte. Ihre Zungen trafen sich zu einem erotischen Tanz, und Alyssa schmiegte sich noch fester an Shane, berauscht von der Hitze seines Körpers. Ihre Becken waren aneinandergepresst, und sie konnte spüren, wie erregt und hart er war. Er verspürte das gleiche Verlangen, das sie zu verzehren drohte.
    Außer Atem löste Shane sich schließlich von ihr und schaute ihr in die Augen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ keinen Zweifel an der Intensität seiner Gefühle für sie. „Ich begehre dich, Alyssa.“
    „Ich weiß.“ Die Worte kamen leise und zögernd, und es kostete Alyssa Mühe, die Angst zurückzuhalten. „Vielleicht ist es ein Fehler, aber ich begehre dich auch.“
    „Dann komm heute Nacht mit mir.“
    Es war eine schlichte Bitte, die keinen Zweifel daran ließ, worum er sie bat.
    Ihre Antwort war genauso bedeutungsvoll. „Ja.“

6. KAPITEL
    Alyssa war schon häufig in Shanes Schlafzimmer gewesen, doch noch nie unter solch intimen Umständen. Sie standen vor dem Bett, und Shane hielt ihre Hände in seinen. Noch waren sie beide vollständig bekleidet, aber Alyssa konnte sich nicht erinnern, sich je so entblößt und so verletzlich gefühlt zu haben.
    „Bist du dir sicher, Liebling?“, fragte er, während er sanft mit den Daumen über ihre Fingerknöchel strich.
    Liebling. Das war ein Kosewort, das er noch nie benutzt hatte. Schon jetzt gab es winzige Veränderungen in ihrer Beziehung, und dabei hatten sie noch nicht einmal miteinander geschlafen. Alyssa wollte gar nicht über die viel schwerwiegenderen Konsequenzen nachdenken, die der nächste Morgen mit sich bringen würde.
    Sie entzog Shane ihre Hände und begann, die Nadeln aus ihrem Haar zu nehmen. Schließlich fielen die dichten Locken wie eine wilde Mähne auf ihre Schultern. „Diese Frage solltest du mir jetzt lieber nicht stellen, Shane“, erwiderte sie. Wenn er ihr zu viel Zeit ließe, über eine Antwort nachzudenken, dann würde er