TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03
sagte er laut.
Auch dadurch, dass er es laut aussprach, fühlte es sich nicht richtiger an. Es war eine Sache, sich in eine kurze Affäre zu stürzen. Das Problem bestand darin, dass sein Herz sich nicht mit einer kurzen Affäre begnügen wollte, und das war alarmierend.
Er warf einen Blick auf den roten Weihnachtsstern auf der Fensterbank. Merrie hatte ihm den nach der ersten gemeinsamen Nacht mitgebracht, weil sie der Ansicht war, sein Büro sollte ein bisschen weihnachtlicher aussehen. Er musste zugeben, dass die leuchtend roten Blätter ein wenig Farbe an seinen ansonsten schmucklosen Arbeitsplatz brachten. Und sie erinnerten ihn an Merrie.
Moment mal – summte er etwa vor sich hin? Allerdings, aber er summte nicht nur irgendeine Melodie, sondern die des Liedes „Have Yourself a Merry Little Christmas“.
Na fabelhaft, jetzt hatte er schon Weihnachtslieder mit ihrem Namen im Titel im Kopf, und sein Magen verlangte knurrend nach Weihnachtsplätzchen. Derartige weihnachtliche Gefühle hatte er seit seiner Kindheit nicht mehr gehabt, und das war alles Merries Werk. Egal, wo sie war, sie schien überall einen Zauber um sich zu verbreiten. Einerseits gefiel ihm das, andererseits fand er es beunruhigend. Er mochte es nicht, wenn seine Alltagsroutine unterbrochen wurde. Er hatte seinen eigenen Rhythmus, in dem er am besten arbeiten konnte.
Du hast keinen eigenen Rhythmus, sagte seine innere Stimme, du lebst in einem Trott. Das ist ein Unterschied.
Traf das zu? Er schaute sich erneut in seinem Büro um und musste zugeben, dass es, abgesehen vom Weihnachtsstern, karg aussah. Man fühlte sich darin einsam. Spiegelte das nicht sein Empfinden in letzter Zeit wider?
Schon möglich. Vielleicht hatte Merrie gerade deshalb diese Wirkung auf ihn, weil er einsam war. Jeder wäre eine willkommene Abwechslung gewesen, oder? Ja, das war alles, mehr steckte gar nicht dahinter. Man verliebte sich nicht einfach so.
Das erinnerte ihn an Rick. Tom war Trauzeuge bei der überraschenden Hochzeit seines Freundes vor drei Jahren gewesen. Er und Rick waren auf dem College vier Jahre lang Zimmergenossen, und Tom kannte niemanden, der mit größerer Überzeugung Junggeselle war. Dann hatte Rick Sue kennengelernt, und schon verabschiedete er sich von seinem Junggesellendasein. Er hatte noch die Worte seines Freundes im Ohr: „Ich weiß nicht, was passiert ist, Mann.
Ich habe sie gesehen und wusste es. Wie verrückt habe ich versucht, es mir auszureden, aber es funktionierte nicht. Sie war die Richtige.“
Drei Jahre später waren sie glücklich verheiratet und erwarteten ihr erstes Kind. Das bewies doch, dass man bei Herzensdingen nie vorhersagen konnte, was passieren würde. Trotzdem hatte er Zweifel. Käme die Liebe für ihn nicht eher in Gestalt einer Frau daher, die besser zu ihm passte?
Ein weiteres Bild von Merrie erschien vor seinem geistigen Auge, das er entschlossen verdrängte, denn er musste unbedingt seine Arbeit erledigen. Er würde am Abend wieder an sie denken, nach Feierabend, wenn sie nackt im Bett lagen …
Er atmete schwer aus. Verdammt! Es würde ein höllisch langer Tag werden.
An diesem Abend, nach einer erfolgreichen Party für die Angestellten der Handelskammer von Lansfare, parkte Merrie ihren Van so nah wie möglich am Eingang ihres Ladens und wandte sich an Tom, der auf dem Beifahrersitz saß. Er trug noch sein Weihnachtsmannkostüm, hatte allerdings die Mütze und den falschen Bart abgenommen. Auch das Kissen, das dem Weihnachtsmann einen Bauch gab, hatte er entfernt. Während der fünfzehnminütigen Fahrt war er ungewöhnlich still gewesen, und Merrie hatte sich gefragt, worüber er nachdachte. Doch als sie den verlangenden Ausdruck in seinen Augen sah, war diese Frage beantwortet. Ihr Puls beschleunigte sich aus Vorfreude – und aus Erleichterung darüber, dass nicht nur sie lüsterne Fantasien hatte. Bevor sie etwas sagen konnte, beugte er sich zu ihr herüber, löste ihren Sicherheitsgurt und zog sie auf seinen Schoß – was er trotz der Mittelkonsole zwischen ihnen beeindruckend elegant hinbekam.
„Woher wusstest du, dass ich gerade daran gedacht habe, wie gern ich beim Weihnachtsmann auf dem Schoß sitzen würde?“, fragte sie lächelnd, während sie ihm durch das volle dunkle Haar strich.
„Ich bin eben sehr schlau.“
„Wirst du mich jetzt fragen, ob ich auch artig war?“
„Süße, das weiß ich längst.“
„Hm. Tja, eine Elfe muss tun, was eine Elfe tun muss. Wie lautet also das
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