Tiffany Sexy Christmas Band: Stille Nacht, sexy Nacht / Mein nackter Engel / Eine verführerische Bescherung! / (German Edition)
das Pferd über die offene Prärie und nicht durch den bewaldeten Teil des Chance-Landes. Bevor es aber seine Meinung dahin gehend änderte, musste er es unbedingt einfangen, denn im Wald zwischen den Bäumen würde ihm der Motorschlitten nichts nützen.
Tucker steuerte auf eine kleine Anhöhe zu, weil er hoffte, von dort einen Blick auf das Pferd zu erhaschen. Tatsächlich galoppierte der Schecke zweihundert Meter vor ihm über die Weide. Der frische Pulverschnee lag hoch genug, dass er dabei in alle Richtungen aufstob, aber nicht so hoch, dass sich das Tier dabei ernsthaft verletzen konnte. Houdini schien sich herrlich zu amüsieren.
Tucker stoppte den Schlitten und pfiff einmal laut, obwohl er wusste, dass es wohl vergebene Liebesmüh war.
Wie man es von ihm kannte, blieb Houdini nicht stehen. Tucker rief ihm ein paar scharfe Worte hinterher, die jedoch in einer Atemwolke in der kalten Luft verdampften, und setzte ihm nach.
Würde nicht so viel auf dem Spiel stehen, hätte die Verfolgung ihm Spaß gemacht. Mit seinem weißen, wehenden Schweif war Houdini ein Urbild von Unbekümmertheit, dem man die Freude über die gelungene Flucht aus dem Stall wirklich ansah. Tucker konnte den Drang, alles hinter sich zu lassen, nachvollziehen. Er hatte ihm oft genug nachgegeben.
Aber leichtsinnige Aktionen hatten Folgen. Letzten Sommer hatte er einen Drink zu viel gehabt und seinen Truck zu Schrott gefahren. Es war nur pures Glück, dass er dabei niemanden verletzt oder getötet hatte. Aber das Schrottauto und dazu die Anzeige wegen Trunkenheit am Steuer hatten ihn wachgerüttelt.
Er hatte die Chance-Brüder immer bewundert – für sie zu arbeiten, war nach seinem Dafürhalten ein Fortschritt. Er wollte ihren Respekt, und einen wertvollen Hengst entkommen zu lassen, war ein Schritt in die falsche Richtung. Houdinis Leben hing davon ab, dass er ihn wieder einfing, aber auch sein Selbstvertrauen.
Jetzt, wo er den Hengst im Blick hatte, war er zuversichtlicher, ihn einfangen zu können. Obwohl es schwierig werden konnte. Das Schneetreiben wurde Sekunde für Sekunde stärker. Licht drang kaum noch durch, und zeitweilig nahm es ihm die Sicht auf das fliehende Pferd.
Sowie er das Tier hatte, würde er bei der Ranch anrufen und seinen Standort durchgeben. Vor ihnen tauchte ein Stacheldrahtzaun auf. Demnach waren sie also weiter vorgedrungen, als er dachte, und befanden sich an der Grenze des Chance-Lands. So weit war er in diese Richtung noch nie zuvor geritten.
Der Zaun konnte zu einem Riesenproblem werden. Wenn Houdini danach war, konnte er ihn überspringen, aber der Motorschlitten nicht. „Spring nicht über den verdammten Zaun“, murmelte Tucker vor sich hin. „Bitte.“
Houdini galoppierte darauf zu, als hätte er es fest vor. Auf der anderen Zaunseite befand sich ein kleines Blockhaus, in dem Licht brannte und aus dessen Schornstein Rauch aufstieg. Falls sie dort in ihrem Anbau einen Motorschlitten stehen hatten, würde er gegebenenfalls fragen, ob er ihn sich ausborgen könnte.
Lieber aber würde er den Hengst auf dieser Zaunseite fangen und Ende Gelände! Entschlossen, bei Houdini zu sein, bevor dieser den Zaun erreichte, beschleunigte Tucker schnell den Motorschlitten. Er war so fixiert auf dieses Ziel, dass er den großen, aus dem Schnee ragenden Felsbrocken erst bemerkte, als er mit den Kufen des Schlittens dagegenstieß.
Ehe Tucker es sich versah, lag er flach auf dem Rücken im Schnee, und der Wind fegte über ihn hinweg. Das Blut sauste ihm in den Ohren, als er nach Atem rang. Schöne Bescherung! Houdini war jetzt wahrscheinlich über den Zaun und schon einen Kilometer weg. Der Motorschlitten gab keinen Laut mehr von sich und war wohl Schrott.
Auf einmal tauchte über ihm eine schwarz-weiße Pferdenase auf. Und eine dampfende Atemwolke wehte ihm ins Gesicht, als Houdini schnaubte.
Voller Erleichterung griff Tucker nach dem Pferdehalfter. „Hab dich.“
Lacey Evans hatte den Motorschlitten herannahen hören und gehofft, dass nicht irgendjemand nach ihr sehen wollte. Sie kam hier draußen bestens alleine klar, vielen Dank . In der Hütte duftete es nach warmem Rindfleisch-Stew, frisch gebackenem Brot, und im Kamin knisterte ein Feuer.
Nachdem sie den Besitzer informiert hatte, dass sie seine Hütte nicht wie geplant mit einem Mann zusammen mieten wollte, hatte er nervös gewirkt. Aber schließlich hatte sie ihn mit dem Argument überzeugen können, durch ihren Job als Forest Ranger so qualifiziert zu
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