Tiffany Sexy Christmas Band: Stille Nacht, sexy Nacht / Mein nackter Engel / Eine verführerische Bescherung! / (German Edition)
Weihnachtsleckereien vergessen konnte. Die Karamellbonbons, den Eier-Schinken-Auflauf, den Weihnachtsschinken. Es war kühl im Haus. Demzufolge hatten seine Eltern, wann auch immer sie abgereist waren, nicht geplant, so schnell zurückzukehren, und den Thermostat heruntergedreht. Zweitens war alles zu aufgeräumt, unbewohnt und, obwohl er Cletus noch nicht gesehen hatte – die jüngste, von seinen Eltern gerettete Katze – war frisches Futter im Napf.
Als wären das alles nicht schon an sich genug Indizien: Hatte er nicht auch noch plätschernde Geräusche aus dem verglasten Veranda-Vorbau geortet – beziehungsweise dem Whirlpool – und Musik? Ray LaMontagnes Trouble , ziemlich schlecht und falsch mitgesungen von einer Frau.
„Trouble …“
Silas grinste. Er würde ihr ja Punkte geben, weil es von Herzen kam, aber notentechnisch musste er sie hart kritisieren.
Vorsichtig öffnete er die Hintertür, erspähte Klamotten auf dem Fußboden – einen Pullover, eine Jeans, ein rotes Spitzenhöschen und einen passenden BH – und spürte, wie seine zuvor gedrückte Stimmung entsprechend stieg.
Also war die geheimnisvolle Frau nackt. Im Whirlpool seiner Eltern.
Wenn sie auch noch hübsch war, würde Weihnachten am Ende vielleicht doch nicht so ätzend werden.
Eine Sekunde hatte er, um eine schwarze Lockenmähne, ein Paar weit aufgerissene kornblumenblaue Augen und volle himbeerrote Lippen wahrzunehmen … ehe sich ihr Mund zu einem markerschütterndem Schrei öffnete.
In einem ersten Impuls wollte Delphie Moreau aus dem Whirlpool springen und um ihr Leben rennen, aber sie war nackt, und ganz offensichtlich war es wichtiger – das musste sie später wirklich noch mal überdenken – sein Gesicht zu wahren, als sein Leben zu retten. Sicher stimmte etwas nicht, wenn eine Frau lieber sterben wollte, als vor Scham im Boden versinken. Sie verschränkte die Arme vor ihren bloßen Brüsten und schrie mit aller Macht.
Scheinbar konsterniert, hob der extrem gut aussehende vermeintliche Mörder beschwichtigend die Hände und lachte mild – anstatt sie anzugreifen. Es war ein leises, hintergründiges Lächeln, das ein schmelzendes, warmes Gefühl in ihrem Bauch auslöste.
„Ich bin Silas Davenport“, übertönte er ihre Schreie. „Das ist das Haus meiner Eltern.“
Ach, dachte Delphie und bekam Kulleraugen, wobei ihr der Schreck in der Kehle schnell verging. Sie hielt inne, um ihn sich anzusehen und spürte verärgert eine blitzartige, hektische Röte auf den Wangen. Das erklärte die militärische Uniform und die starke Ähnlichkeit mit Charlie Davenport. Dieser Mann hier war eine größere, weitaus muskulösere Ausgabe ihres pensionierten Nachbarn. Während Charlies dunkles Haar weiß geworden war, war das seines Sohnes noch tiefschwarz und sehr dicht. Wäre sie nicht so erschrocken gewesen, hätte sie ihn sicher von den Fotos im Wohnzimmer her erkannt.
Das war also der legendäre Silas. Der aus Fleisch und Blut. Und aus sehr sexy Fleisch, in der Tat. Augenscheinlich hatte seine Mutter nicht übertrieben, als sie die körperlichen Vorzüge ihres Sohnes anpries. Delphie hatte sich gedacht, dass jede Mutter ihren Sohn für attraktiv hielt und – obwohl er auf den Fotos, die sie gesehen hatte, wirklich gut rüberkam – Fotos mitunter lügen konnten.
Sichtlich hatten die, die sie gesehen hatte, es nicht.
Außerdem, wenn alles andere, was seine Mutter erzählt hatte, auch noch stimmte, dann war sie schon halb in ihn verliebt.
Er grinste sie an und hatte einen Gesichtsausdruck, der ihre Vernunft gefährdete.
In der Hoffnung, dass die sprudelnde Oberfläche ihren entblößten Körper bedeckte, sank Delphie tiefer ins Wasser. Ich habe heute Morgen meine Beine nicht rasiert, dachte sie flüchtig. Als wäre das wichtig. Pah. Sie war dabei, den Verstand zu verlieren. Ihr Gesicht war schon vom warmen Wasser gerötet und von den beiden Gläsern Wein, die sie getrunken hatte. Aber unmöglicherweise ließ die Verlegenheit ihre Wangen noch heißer glühen, was ihr ihre Verletzlichkeit intensiv bewusst machte.
Silas rieb sich mit der Hand den Nacken. „Äh … Wer sind Sie?“
Tja, das wüsste er wohl gern, was? Verdammt, abgesehen davon, dass sie einen klitzekleinen Schwips hatte, was war mit ihr los? Das letzte Fünkchen Würde aus sich herauspressend hob sie das Kinn.
„Ich bin Delphie Moreau, die Nachbarin Ihrer Eltern von gegenüber.“
In seinen dunklen Augen blitzte etwas wie ein Wiedererkennen auf,
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