Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie
„Du machst keine Witze. Warum? Du warst immer der eifrigste Verfechter des Junggesellenstandes.“
„Ich stehe kurz vor Abschluss eines hervorragenden Geschäfts. Der Plantagenbesitzer legt großen Wert auf den guten Ruf und den Familienstand seiner Partner. Ich habe ihm erzählt, ich stünde vor der Verlobung mit einer respektablen jungen Dame der Londoner Gesellschaft.“
Cordelia berührte mit ihrer bleichen, schmalen Hand Christophers nackten Unterarm. Seine Haut war warm, dunkel und haarlos. Sie hatte die Zeit mit ihm immer genossen. Davon abgesehen hatte er sich stets als großzügiger Gönner ihrer Dienste erwiesen.
„Aber warum? Du bist reich, geheimnisumwittert und frei. Weshalb willst du das aufgeben für einen Geschäftsabschluss?“
Christopher betrachtete Cordelia mit dem Blick eines neutralen Beobachters. Sie war zierlich, mit wohlgeformten Gliedmaßen und schmalen Hüften. Ihr goldblondes Haar fiel in seidigen Strähnen weit über ihren Rücken und die kleinen Brüste. Und ihr Gesicht sah wie das lebende Gegenstück zu einem der wertvollen Porzellanfigürchen aus, die er in seinem Salon aufgereiht hatte: blaue, runde Augen, ein Stupsnäschen und volle Lippen.
Er seufzte, als er sich daran erinnerte, was diese Lippen mit seinem Schaft anzustellen vermochten und mit welcher Inbrunst, wenn sie ihm auf diese Art ein weiteres Mal Erlösung schenkte.
„Kit?“ Sie riss ihn aus seinen Gedanken.
„Ein Mann kann nie reich und angesehen genug sein.“
Cordelia schüttelte den Kopf.
„Das ist nicht der wahre Grund!“, widersprach sie.
Sie kannte ihn zu gut. Er blieb stumm, und Cordelia seufzte. Sie glitt aus dem Bett, kniete sich zwischen seine Beine und rieb seinen Schwanz durch die Hose hindurch. Sofort schoss das Blut in seinen Schaft. Cordelia fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
„Du wirst mich nicht mehr aufsuchen, wenn du dich vermählt hast.“
„Das war mein letzter Besuch bei dir.“ Im Gegensatz zu vielen anderen Männern des Adels würde er seine Gemahlin niemals mit der Existenz einer Kurtisane brüskieren. Er würde eine Dame der Gesellschaft wählen, die er nicht liebte, aber wenigstens in seinem Bett begehrte.
„Dann lass mich dir das zum Abschied mitgeben.“ Geschickt öffnete sie seine Culotte, zog seinen Penis heraus, beugte sich darüber und leckte seine Hoden, bis sein Schaft steinhart war. Ihre Lippen schlossen sich um seine Eichel. Ihre Zunge umspielte die empfindsame Spitze, dann sog Cordelia sein Glied ein und nahm es in der gesamten Länge in sich auf.
Christopher stöhnte und bewegte seinen Unterleib. Stieß sacht in Cordelias Mundhöhle.
Als sie die drängender werdenden Stöße bemerkte, verdoppelte sie ihre Anstrengungen. Christopher hatte sie an ihren Haaren gepackt und sah zu, wie ihre Lippen an seinem Penis entlangglitten. Sie saugte, leckte und knetete seinen Schaft und seine Hoden, bis er seine Lust mit einem heiseren Schrei entlud.
Anna saß am Fenster und nähte am Kittel für eines der Waisenkinder, um die sie sich regelmäßig kümmerte. Die armen Kleinen! Allein auf der Welt und kaum eine Menschenseele, die sich ihrer erbarmte.
Sie sah von ihrer Arbeit auf und starrte auf die Straße hinaus. Das rege Treiben vermittelte Vertrautheit. Wie oft hatte sie hier mit ihrer Mutter gesessen und die Menschen und Pferde und Kutschen beobachtet, die am Haus entlangeilten.
Anna blinzelte die Tränen fort. Die Trauerzeit sollte vorbei sein. Obwohl es weiß Gott keinen Grund zur Freude gab, so war die Zeit der Tränen ebenfalls vorüber.
Sie lebte und musste sehen, wie sie zurechtkam. Kurz nach dem Tod ihres Stiefvaters, des Earl of Munthorpe, der vom selben Fieber dahingerafft worden war wie ihre Mutter, hatte sie ihrem Stiefonkel einen Brief geschrieben. Obwohl es ihr schwerfiel, hielt sie es für ihre Pflicht, ihn darüber zu informieren, dass sein älterer Bruder verstorben war und er somit der neue Earl of Munthorpe war. Und wie nicht anders zu erwarten, hatte Mr. Christopher Drysdale es nicht für nötig erachtet, ihr zu antworten. Schon zu Lebzeiten ihres Stiefvaters pflegten dieser und sein Halbbruder weder Kontakt noch verkehrten sie in denselben Kreisen. Das Getuschel, das über Christopher in Umlauf war, legte nahe, dass Annas Stiefonkel seinem schlechten Ruf mehr als gerecht wurde. Nur durch Sophies Gatten, Bertram, erfuhr Anna überhaupt derartige Gerüchte. Dummerweise erbte ihr Stiefonkel nicht nur den Titel, sondern auch das
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