Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
ich. Über die Zeit entwickelten wir uns zu Ansprechpartnern für Jimmy und Leon.
Es gab zwar das Internet, aber sie hatten nicht den Mut, mit fremden Leuten in Verbindung zu treten. Ihre Anrufe beschränkten sich auf 1 bis 2 Telefonate im Monat und wir sprachen wirklich gerne mit ihnen.
Als Charlie und ich eines Abends ins Bett gingen, kam mir eine Frage in den Sinn.
»Charlie, wer wird eigentlich alles zu den Nationals kommen?«
Ich dachte einen Moment nach und formulierte die Frage anders.
»Nein, das ist nicht die richtige Frage. Die Frage ist: Können wir die Anzahl der Leute begrenzen, die da hin kommen? Wir können von der Gang nicht verlangen, dass alle immer quer durchs Land fahren, nur weil einer von uns einen Wettkampf hat.«
Die Nationals fanden an der University of Illinois in Champaign statt.
»Die National Diving Championships sind nicht gerade irgendein Wettkampf«, gab Charlie zu bedenken.
»Ja, ich weiß. Aber ich habe daran schon drei Mal teilgenommen und bin der amtierende Champion. Müssen wir da unbedingt eine große Nummer daraus machen?«
»Ich habe eine Idee. Lass uns die Gang anrufen und ihnen sagen, dass die Nationals in diesem Jahr etwas besonderes sind, nur für uns beide. Ich konnte in den letzten Jahren nicht dabei sein. Also ist es für uns dieses Jahr etwas sehr persönliches. Wir bitten sie einfach, sich das Ganze im Fernsehen anzuschauen.«
»Ich glaube das macht Sinn. Bitte mach das, okay?«
Charlie ging sofort am nächsten Tag ans Werk und bat die ganze Gang, mir viel Glück zu wünschen, uns aber allein nach Champaign fahren zu lassen.
Alle respektierten natürlich unseren Wunsch, diese Zeit alleine miteinander verbringen zu wollen. Selbst meine Eltern blieben zuhause. Wir versicherten ihnen, dass wir uns freuen würden, wenn sie mit uns kommen würden, aber sie lehnten ab.
Ich glaube, Charlie und ich waren beide glücklich darüber, diese Zeit wirklich nur für uns zu haben.
Wir verlängerten unsere Reise, aber die zusätzlichen Tage kamen erst nach dem Wettbewerb.
Wir fuhren 2 Tage vor dem Wettbewerb hin und Coach Nelson flog uns hinterher. Wir hatten ihm angeboten, mit uns zu fahren, aber er lehnte dankend ab. Ich bin mir sicher, dass Dad sein Flugticket bezahlt hatte, aber niemand verlor jemals ein Wort darüber.
Ich war noch keine 5 Minuten in der Schwimmhalle, da kam auch schon Coach Billings von der Indiana University zu mir, um mich zu begrüßen. Ich hätte ihn gerne umarmt, entschied mich aber dafür, dass es sinnvoller war, ihm die Hand zu geben.
Es waren auch einige Springer aus Indiana da und viele erinnerten sich an meinen Besuch an der IU .
Coach Billings schaute sie alle an und zeigte dann auf mich.
»Das ist der Mann, den es zu schlagen gilt.«
35 Charlie
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Sie haben es versucht. Viele Springer haben es versucht, aber es war hoffnungslos.
Tim dominierte den Wettkampf so sehr, dass es fast keinen Spaß machte, sich das Ganze anzusehen. Außer vielleicht, man heißt Charlie und liebt denjenigen, der einen großartigen Sprung nach dem anderen ablieferte. Ich bewunderte ihn wieder einmal.
Ich sah nicht eine Hand und nicht einen Fuß, der nicht dort war, wo er sein sollte. Wie auch immer, die Punktrichter sahen es ein wenig anders. Nicht für jeden Sprung bekam er eine 10, aber alle wurden ausgesprochen hoch bewertet. Zudem war der Schwierigkeitsgrad seiner Sprünge so hoch wie von keinem anderen Springer. Kombiniert man diese beiden Dinge, wird einem schnell klar, wie deutlich Tim gewann.
Seinen Sprünge vom Brett waren allerdings nicht ganz so spektakulär wie vom Turm. Aber es reichte dennoch locker, um auch diesen ersten Platz mit nach Hause zu nehmen.
Direkt nachdem Tim seine zweite Goldmedaille entgegen genommen hatte, kam Coach Billings zu uns. Er schüttelte Coach Nelson‘s Hand.
»Sie denken vielleicht nicht, dass Sie ein Weltklasse-Trainer sind, aber der Rest der Welt ist sich sicher, dass Sie es sind«, sagte er. »Tim, wo immer du auch in den nächsten drei jahren sein wirst, ich bin jederzeit bereit dir zu helfen, wenn ich kann. Ruf mich einfach an. Auch wenn du vermutlich weder meine noch die Hilfe von irgendjemanden sonst brauchen wirst. Es ist übrigens jetzt offiziell, dass ich der Coach des Olympia-Teams sein werde. Ich freue mich darauf, dich dabei zu haben.«
Dann sah er Coach Nelson an.
»Und Mr. Waters, ich möchte, dass Sie mein erster Assistenz-Coach sind.«
Coach Nelson war sprachlos und starrte Coach
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