Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
ein großes Abendessen mit Norman, Betsy, Carl, Carol, Hal und Sue.
Der 31. August war der Tag unserer Abreise aus Minneapolis. Es war ein langer und für uns alle tränenreicher Abschied. Wir freuten uns aber auf den neuen Lebensabschnitt, der vor uns lag. Wir würden ein paar Tage Zeit haben, um uns einzuleben, bevor Tim‘s College -Alltag begann.
Wir entschieden uns, unterwegs irgendwo zu übernachten, sodass wir relativ früh am nächsten Morgen in Grand Forks ankommen würden. Wir hatten eine Menge zu tun, denn das Haus musste noch ein bisschen eingerichtet werden, Felix musste in sein Apartment einziehen und es gab mit Sicherheit noch unzählige andere Dinge zu erledigen, an die wir bisher noch nicht gedacht hatten.
Tim schlug vor, eine östlicher gelegene Route zu fahren.
»Wir müssen nicht vor morgen in Grand Forks sein. Also haben wir ein bisschen Zeit. Wir könnten zum Lake Itaska fahren. Ich bin da noch nie gewesen. Du?«
Ich verneinte und wir hielten an, um die neue Route ins Navigationssystem einzugeben.
Lake Itaska lag weit ab von unserer Route. Es bedeutete, dass wir viele langsamere Straßen nehmen müssen, aber es sah nach einem interessanten Abstecher aus.
Es war mittags, als wir in der Gegend von Itaska ankamen.
Wir fuhren ein bisschen herum und suchten uns ein kleines Hotel, das günstig und sauber war.
Nachdem wir eingecheckt hatten, fuhren wir in den Itaska State Park , dem Quellgebiet des Mississippi River . Der Mississippi war an dieser Stelle ungefähr 6 Meter breit und man konnte ihn auf ein paar Steinen überqueren, ohne sich die Füße nass zu machen. Oder genauer genommen, ohne besonders nasse Füße zu bekommen. Das war sozusagen Pflicht bei einem Besuch in diesem Gebiet. Es nicht zu tun wäre wie nach New York zu fahren und nicht das Empire State Building zu besuchen.
Wir überquerten den Fluss und gingen ein Stück, bis wir in einen kleinen Wald kamen.
Dort umarmten und küssten wir uns.
»Hier beginnt unser neues Leben zusammen. Bisher haben wir uns darauf vorbereitet, aber jetzt geht es richtig los«, sagte Tim und küsste mich noch einmal. Dieses mal leidenschaftlicher und wesentlich länger.
Wir gingen den Weg über die Steine zurück und schauten uns ein bisschen die Gegend an. Den Abend verbrachten wir damit, die kleinen Straßen rund um unser Hotel zu erkunden.
Es war ein sternenklarer Himmel und angenehm warm. Der Wind war gerade stark genug, dass es nicht zu warm war. Wir gingen einige Meilen, hielten Händchen und küssten uns hin und wieder. Aber wir sprachen nur sehr wenig.
Wir genossen es einfach, zusammen zu sein.
Zurück in unserem Hotel kuschelten wir uns zusammen ins Bett und schliefen in unserer Lieblingsposition ein.
Am Morgen klingelte der Wecker um 5:42 Uhr.
Dieser verdammte Wicht hat tatsächlich den Wecker gestellt , dachte ich.
Tim sprang aus dem Bett, steckte sich und zerrte dann auch mich aus dem Bett.
»Charlie, unser neues Leben hat begonnen«, sagte er. »Und wir wollen keinen Moment davon verpassen.«
Ich stöhnte frustriert und er kicherte. Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte zu protestieren, also ließ ich mich von ihm unter die Dusche schieben, wo Tim sich größte Mühe machte, mich wach zu bekommen. Zugegeben war er damit sehr erfolgreich.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Grand Forks.
Auf dem ersten Blick sah unser Haus nicht viel anders aus als vorher. Aber dann ließen wir den Blick nach oben schweifen.
Wir sahen das neue Dach und die neuen Fenster, die eingebaut wurden. Auch eine neue Haustür hatten wir bekommen.
Wir gingen Hand in Hand den kleinen Weg entlang, bevor ich die Haustür aufschloss. Wir hielten uns auch bei der Hand, als wir zum ersten Mal ins Haus gingen.
Nachdem wir die Tür hinter uns geschlossen hatten, küssten wir uns lange und leidenschaftlich. Erst danach begannen wir, uns in unserem neuen Zuhause umzusehen. Die Restaurierungen waren großartig. Die Wände brauchten dringen einen neuen Anstrich, aber die wiederhergestellten Holzarbeiten waren herausragend. Überall war Eiche verbaut worden, außer im Wohnzimmer. Dort wurde Mahagoni verwendet.
Später erfuhren wir, dass nicht einmal Felix davon wusste, da es die vorherigen Besitzer bereits verdeckt hatten.
Felix‘ alte Möbel waren in der Küche verstaut, da dies der einzige Raum war, in dem nichts gemacht werden musste. Wir kamen kaum durch die Tür.
Der Rest des Hauses war leer. Wir realisierten, dass wir
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