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Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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wenige ruhige Augenblicke wie dieser vergönnt sein würden, also genoss ich jede Minute auf See und versuchte, etwas zu entspannen. Es war fast wie eine kleine Urlaubsreise. Ich blieb also noch eine Weile und wartete, bis alle Passagiere unter Deck gegangen waren. Dann begab ich mich in den Salon.
    Das Schiff war wirklich prachtvoll. Und das, obwohl es bereits einen Krieg überstanden hatte. Soweit ich mich erinnerte, wurde es im Ersten Weltkrieg als Truppentransport- und später auch als Lazarettschiff eingesetzt. Der Salon, in dem ich mich nun friedlich schreibend befand, musste sicher komplett neu hergerichtet worden sein nach den Torturen des Krieges. Nicht auszudenken, was erst im nächsten Weltkrieg mit dem Schiff passierte. Meines Wissens würde sie erst 1949 ihre letzte Reise antreten. Knapp 38 Jahre vor meiner Geburt …
     
    Durch die Fenster des Salons hörte ich das Meer rauschen. Um diese Zeit herrschte auf dem Schiff eine äußerst entspannende Ruhe. Das gab mir endlich die Möglichkeit, den weiteren Verlauf meiner Reise zu planen.
    Die Aquitania war mit ihren 23 Knoten ein recht schnelles Schiff. Die Überfahrt von Liverpool nach New York dauerte etwa eine Woche. Ich wollte noch etwas Zeit in New York verbringen, bevor ich mich weiter westwärts bewegen würde. Sicher war das Reisen in dieser Zeit nicht immer einfach, aber ich brannte vor Neugier auf das New York der Zwanzigerjahre.
    Meine Recherchen hatten ergeben, dass es eine aufregende Zeit gewesen war. Erst vor einigen Monaten hatten Frauen das erste Mal in der amerikanischen Geschichte das Wahlrecht erhalten. Ich hatte bei mindestens der Hälfte meiner Freunde das berühmte Bild mit dem Titel "Mittagspause auf T-Träger" im Flur hängen sehen. Es müsste etwa um 1920 in New York entstanden sein. Das Land steckte mitten in der Prohibition. Ich wollte wissen, ob es sich genauso verhielt wie in dem Film "Es war einmal in Amerika". Geheime Klubs, in Kellern und Hinterhäusern, in denen man den Schnaps aus der Heizung zapfte, immer in Angst, von der Polizei erwischt zu werden. Viele Dinge, die einem so selbstverständlich in den Sinn kamen, wenn man an Amerika dachte, existierten noch nicht einmal. Die Golden Gate Bridge, das Empire State Building, Elvis!
    Mein Plan war einfach. Ich würde ein paar der kleinen Edelsteine, welche sorgsam in meinen Rocksaum genäht waren, versetzen und die Reise mit dem Zug fortsetzen. Vorher wollte ich aber New York entdecken. Glücklicherweise war mein Zeitfenster groß. Ich hatte bis zum Spätsommer Zeit, den Wiedereintrittsort zu finden. Entgegen aller Science-Fiction-Beschreibungen waren Zeitreisen nicht mit einer wackeligen Maschine oder einem getunten DeLorean möglich. Es bedurfte sorgsamer Planung und außergewöhnlich guter geologischer Kenntnisse, einen Zeitsprung zu wagen. Sicher, der Hinweg war einfach. Die Technologien des 21. Jahrhunderts machten das Ganze zu einem Spaziergang. Die Rückreise jedoch war komplizierter.
    Um in die Gegenwart zurückzukehren, musste man vorher explizit festlegen, an welchem Ort der Wiedereintritt in die Gegenwart stattfinden sollte. Mithilfe des Verfahrens, welches Professor Tyssot entwickelt hatte, konnte man Orte lokalisieren, die eine Verknüpfung zwischen zwei Punkten der Zeit besaßen.
    Um die Verbindung für einen Zeitsprung konstant zu halten und zu stabilisieren, benötigte man allerdings eine extreme Menge an Energie. Daher war es unbedingt notwendig, den genauen Reisezeitpunkt im Vorfeld zu bestimmen. Sollte die Energie freigesetzt werden, bevor sich der Reisende an Ort und Stelle befand, wäre der Moment verstrichen. Ein ausreichender Energieschub würde erst Monate später wieder möglich sein. Aus diesem Grund legten der Professor und ich vor dem Beginn einer Reise alle Koordinaten und Zeitpunkte penibel fest.
    Natürlich konnte ich mir die Daten nicht einfach in mein Handtäschchen packen und das Beste hoffen. Die Gefahr, sie zu verlieren, war zu groß. Also tätowierten wir die Informationen etwas unterhalb meines Bauchnabels auf meinen Körper. Natürlich handelte es sich hierbei nicht um ein richtiges Tattoo, sondern um ein sogenanntes Temptoo. Das Grundprinzip war dasselbe wie das einer gewöhnlichen Tätowierung. Allerdings wurde die Farbe nur in die oberen Hautschichten eingearbeitet, sodass das Temptoo nach etwa zwei bis fünf Jahren wieder verschwinden würde. Über diese Erfindung war ich äußerst froh, da ich im Laufe der Zeit sicher noch einige

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