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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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gleich nach«, schlug ich vor. Er sah mich neugierig an, ich glaubte aber, daß ich nur mein schlechtes Gewissen spürte, weil ich einen so netten Kerl anlog.
    Er zuckte mit den Achseln und drückte kurz mein Taille, dann ging er davon. Ich kämpfte mich durch den Menschenstrom zurück und arbeitete mich schließlich seitwärts zu den abstoßenden, überlaufenden Toiletten vor. Der Gestank ließ mich würgen, deshalb entfernte ich mich wieder und setzte mich hinter eine Säule, entgegen der Windrichtung von den Toiletten.
    Ich konnte das Café erkennen, wo sich Anton an einem Tisch gegenüber dem Eingang zum Tempel niedergelassen hatte. Ich fluchte leise. Zeit für das Notfall-Ablenkungsmanöver.
    Nach einem kurzen Blick über die arabischen Kinder in meiner Nähe entschied ich mich für einen zerlumpten Jungen und winkte ihn zu mir her. Nachdem ich ihn mit einem Geldschein und einem Kugelschreiber entlohnt hatte, wies ich ihn an, Anton einen zusammengefalteten Zettel zu überbringen. Der attraktive Doktor war inzwischen in ein shesh-besh-Spiel verwickelt, und ich überlegte kurz, ob ich mich zu ihm gesellen sollte. Er war ausgesprochen nett und unterhaltsam gewesen, und er sah auf seine lockere, intellektuelle Art eindeutig gut aus. Camille wäre begeistert, dachte ich versonnen.
    Der Junge war bereits bei ihm angekommen, und ich beobachtete, wie Anton meine Nachricht las, auf der ich ihm mitteilte, daß ich meine Schwester und eine alte Freundin getroffen hätte und wir in das Hotel meiner Freundin gegangen seien und daß wir uns morgen zum Frühstück wiedersähen. Er zog die Achseln hoch, schenkte dem Jungen einen Kaugummi, wuschelte ihm durchs Haar und widmete sich wieder dem Spiel.
    Ich beobachtete, wie die letzten Touristen zum Tor geleitet wurden, und kroch tiefer in den Schatten, wobei ich die vielen Aufseher im Auge behielt, die überall auf dem Gelände herumeilten. Sie unterhielten sich laut rufend miteinander und wünschten einander mit großen Gesten und einem Lachen in der Stimme gute Nacht.
    Als sie sich vergewissert hatten, daß keine Touristen mehr auf dem Gelände waren, verschwanden sie einer nach dem anderen nach draußen und mischten sich unter die Leute im Café. Der Mond stand inzwischen hoch am Himmel, und da ich jetzt weniger fürchtete, entdeckt zu werden, trat ich ins Licht und warf einen Blick auf meine Uhr: 10 Uhr 53. Ich hockte mich still hin und wartete, bis im Café die Lichter ausgingen und die Türen abgeschlossen wurden.
    Einen Moment lang wurde ich kleinmütig; was wie ein Kinderstreich ausgesehen hatte, wäre überhaupt nicht komisch, wenn man mich jetzt entdecken würde. Ich verharrte so reglos wie eine der Steinsphingen.
    Schließlich war alles dunkel, und nur vom Fluß her waren noch Geräusche zu hören. Ich pustete den Atem aus, den ich unbemerkt angehalten hatte. Ich war überzeugt, daß irgendwo noch Nachtwächter waren, und wußte, daß ich auf der Hut sein mußte.
    Ich hastete durch den Großen Hof, dessen Statuen in der Stille auf unheimliche Weise lebendig wirkten. Mondlicht floß über meine Schulter, als ich in der Säulenhalle anhielt, ohne auch nur zu atmen und immer auf Schritte lauschend, die mir möglicherweise folgten. Hatte man mich entdeckt? Ich hörte keinen Laut. Nur aus einem anderen Bereich des Tempels ein paar Nachtwächter, die einander zuriefen, sich vor den Djinns, den Dämonen der Nacht, in acht zu nehmen, wenn sie nach einem weiteren langen Tag voller Touristen heimgingen. Sie wären bestimmt nicht begeistert, wenn sie mich fänden.
    Ich huschte von Säule zu Säule und überquerte einen uralten Gang, bis ich mich schließlich neben den teilweise zugemauerten Obelisken von Pharao Hatschepsut wiederfand. Mit ehrfürchtigen Fingern betastete ich die Hieroglyphen, als mich ein fast physischer Schlag durchfuhr. Über mir konnte ich durch das eingestürzte Dach die Sterne am Himmel funkeln sehen. Ich hielt meine Uhr ins Mondlicht. Sie stand bereits auf zwanzig nach elf, was meine militärische Erziehung in 23 Uhr 20 übersetzte. Mir wurde schwindlig, und ich legte die Hand auf den kühlen Stein, um mich zu beruhigen und die Angst und Spannung zu dämpfen, die durch meine Adern jagten. Noch etwas prickelte unter meiner Schädeldecke … ein Déjà-vu? Da ich schon einmal hier gewesen war, ignorierte ich das Gefühl. Ich meine, ich befand mich in einem antiken ägyptischen Tempel, mitten in der Nacht, an meinem Geburtstag, und tat etwas wirklich

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