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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Fuß… die nächste Hand…
    Fast da, dachte sie.
    Fast da.
    Dann berührte sie den steinernen Fenstersims und fand ihren ersten sicheren Handhalt. Sie zog sich einhändig hoch und spähte vorsichtig in den Gang.
    Keine Wachen.
    Der Gang war leer.
    Kate zog sich mit beiden Händen hoch, schwang sich auf den Sims und ließ sich drinnen zu Boden gleiten. Jetzt stand sie im Gang vor der verschlossenen Tür. »Geschafft«, sagte sie leise.
    Marek fragte: »Wachen?«
    »Nein, aber auch kein Schlüssel.«
    Sie untersuchte die Tür. Sie war dick, massiv.
    »Scharniere?« fragte Marek.
    »Ja. Außen.« Sie bestanden aus schwerem Schmiedeeisen. Kate wußte, was Marek von ihr wissen wollte. »Ich sehe die Stifte.« Wenn sie die Stifte aus den Scharnieren stemmen konnte, wäre die Tür leicht aufzubrechen. »Aber ich brauche einen Hammer oder was Ähnliches. Hier ist nichts, was ich benutzen kann.«
    »Such dir etwas«, sagte Marek leise.
    Sie lief den Gang hinunter.
    »De Kere«, sagte Lord Oliver, als der Ritter mit der Narbe ins Zimmer kam. »Der Magister rät mir, ich soll nach La Roque umziehen.«
    De Kere nickte wissend. »Das hieße, viel riskieren, Sire.«
    »Und das Risiko, wenn ich bleibe?«
    »Wenn der Rat des Magisters aufrichtig und gut und ohne finstre Absicht ist, warum verstellten sich dann seine Gehilfen, als sie das erste Mal an Euren Hof kamen? Eine solche Verstellung ist kein Zeichen von Aufrichtigkeit, Mylord. Ich rate Euch, laßt sie zuerst ihr Verhalten rechtfertigen, bevor Ihr Vertrauen setzt in diesen neuen Magister und seinen Rat.«
    »So sei es«, sagte Oliver. »Bringt mir auf der Stelle die Gehilfen, und wir werden sie fragen, was Ihr wissen wollt.«
    »Mylord.« De Kere verbeugte sich und verließ das Zimmer.
    Kate kam aus dem Treppenhaus und mischte sich unter die Menge im Burghof. Irgendwo mußte sie den Werkzeugkasten eines Schreiners auftreiben, den Hammer eines Schmieds oder vielleicht einige der Werkzeuge, die zum Beschlagen von Pferden benutzt wurden. Links von ihr liefen einige Burschen mit Pferden, und sie folgte ihnen. In dem aufgeregten Getümmel achtete niemand auf sie. Mühelos schaffte sie es bis zur östlichen Mauer und überlegte gerade, wie sie die Burschen ablenken konnte, als sie direkt vor sich einen Ritter sah, der bewegungslos dastand und sie anstarrte.
    Robert de Kere.
    Ihre Blicke trafen sich kurz, dann drehte sie sich um und rannte los. Hinter sich hörte sie de Kere nach Hilfe rufen und von ringsumher die Antwortrufe von Soldaten. Sie zwängte sich durch die Menge, die plötzlich ein Hindernis darstellte, Hände, die nach ihr griffen, an ihren Kleidern zerrten. Es war wie ein Alptraum. Um der Menge zu entkommen, lief sie durch die  nächstliege nde Tür und knallte sie hinter sich zu.
    Sie fand sich in der Küche wieder.
    Der Raum war entsetzlich heiß und noch überfüllter als der Hof. Riesige eiserne Kessel simmerten über der gigantischen Feuerstelle. Ein Dutzend Kapaune drehten sich auf Spießen, die Kurbel wurde von einem Jungen gedreht. Sie blieb stehen, weil sie nicht so recht wußte, was sie tun sollte, und in diesem Augenblick kam de Kere durch die Tür, fauchte »Du!« und schwang sein Schwert.
    Sie duckte sich und krabbelte zwischen den Tischen hindurch, auf denen Speisen vorbereitet wurden. Das Schwert sauste auf einen Tisch, Geschirr hüpfte klappernd. Die Köche fingen an zu schreien. Sie sah ein riesiges Modell der Burg aus einer Art Kuchenteig und stürzte darauf zu. De Kere war direkt hinter ihr.
    Die Köche riefen: »Non, Sir Robert, non!« in einem Chor, der aus jeder Ecke der Küche kam, und einige Männer waren so bestürzt, daß sie sich ihm in den Weg stellten.
    De Kere holte wieder aus. Kate duckte sich, und das Schwert schlug der Burg die Zinnen ab. Weißer Puderzucker staubte hoch. Die Köche kreischten entsetzt auf und fielen von allen Seiten über de Kere her. Das sei Lord Olivers Lieblingsstück, schrien sie, er habe es gutgeheißen und Sir Robert dürfe keinen weiteren Schaden anrichten. Robert wälzte sich auf dem Boden, fluchte und versuchte, sie abzuschütteln.
    In dem Durcheinander lief sie wieder zur Tür hinaus ins Nachmittagslicht.
    Rechts sah sie die geschwungene Mauer der Kapelle, die eben repariert wurde. Eine Leiter lehnte an der Wand, und oben am Dach, wo Ziegel ersetzt werden mußten, war ein provisorisches Gerüst zu sehen.
    Kate wollte weg von den vielen Menschen. Sie wußte, daß es auf der anderen Seite der Kapelle einen

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