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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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noch  etwas anderes, das er nicht verstand, bevor das statische Rauschen überhandnahm.
    Marek hatte die hölzerne Truhe neben dem kleinen Altar geöffnet und wühlte darin herum. »Komm schon, hilf mir.«
    »Was ist denn?« fragte Chris.
    »Oliver hält sich in diesem Zimmer seine Geliebte«, sagte Marek. »Ich wette, daß er hier irgendwo auch eine Waffe hat.«
    Chris ging zu einer zweiten Truhe am Fuß des Betts und öffnete sie. Sie schien angefüllt zu sein mit Bettlaken, Roben und seidener Wäsche. Suchend warf er alles in die Luft, die Stücke flatterten neben ihm zu Boden.
    Eine Waffe fand er nicht.
    Nichts.
    Er sah Marek an. Der stand inmitten eines Haufens Kleider  und schüttelte den Kopf.
    Keine Waffe.
    Im Gang polterten die Schritte von Soldaten, die auf ihre Tür zugelaufen kamen. Und jetzt drang durch die Tür das metallische Sirren, mit dem sie ihre Schwerter aus den Scheiden zogen.
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29:10:24
    Ich kann Ihnen Coke anbieten, Diet Coke, Fanta oder Sprite«, sagte Gordon. Sie standen vor einem Getränkeautomaten im Gang zu den ITC-Laboren. Gordon klimperte mit Kleingeld in  seiner Hand.
    »Ich nehme ein Coke«, sagte Stern.
    Die Dose schepperte in den Entnahmeschacht. Stern nahm sie  und riß die Lasche auf. Gordon drückte sich ein Sprite. »Es ist wichtig, in der Wüste genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen«, sagte er. »Wir haben Luftbefeuchter im Gebäude, aber die funktionieren nicht sonderlich gut.«
    Sie gingen den Korridor entlang.
    »Ich dachte mir, daß Sie das vielleicht sehen wollen«, sagte Gordon und öffnete die Tür zu einem Labor. »Auch wenn es nur noch von historischem Interesse ist. Das ist das Labor, in dem wir die Technologie zum ersten Mal demonstriert haben.«
    Das Labor war ein großer, unordentlicher Raum. Der Boden war belegt mit grauen antistatischen Matten, die Decke unverkleidet, so daß nackte ind irekte Beleuchtungskörper und metallene Führungsschienen zu sehen waren, von denen dicke Kabel wie Nabelschnüre zu Computern auf diversen Tischen liefen. Auf einem Tisch standen zwei winzige käfigähnliche Vorrichtungen jede etwa dreißig Zentimeter hoch. Sie waren gut einen Meter voneinander entfernt und mit einem Kabel verbunden.
    »Das ist Alice«, sagte Gordon stolz und zeigte auf den ersten Käfig. »Und das ist Bob.«
    Stern wußte, daß Quantentransmitter traditionell »Alice« und »Bob« oder »A« und »B« genannt wurden. Er betrachtete die kleinen Käfige. In einem lehnte eine Kinderpuppe aus Plastik, ein Siedlermädchen in einem karierten Kleid.
    »Hier wurde die erste Übertragung durchgeführt«, sagte Gordon. »Wir haben erfolgreich die Puppe zwischen den Käfigen hin und her geschickt. Das war vor vier Jahren.«
    Stern nahm die Puppe zur Hand. Es war nur ein billiges Ding, er sah die Plastiknähte seitlich an Gesicht und Körper. Die Augen öffneten und schlossen sich, als er die Puppe auf und ab kippte.
    »Wissen Sie«, sagte Gordon, »unser erstes Ziel war es, die Übertragung makroskopischer Objekte zu perfektionieren. Dreidimensionales Faxen. Sie wissen vielleicht, daß daran großes Interesse bestand.«
    Stern nickte; er hatte von den Forschungen auf diesem Gebiet gehört. Allerdings hatte er keine Ahnung, wie weit diese schon gediehen waren.
    »Stanford hatte das früheste Projekt«, fuhr Gordon fort. »Und auch im Silicon Valley wurde heftig daran gearbeitet. Der Ausgangspunkt war, daß in den letzten zwanzig Jahren die Dokumentenübertragung rein elektronisch geworden war — mit Fax oder mit E-Mail. Man muß jetzt kein Papier mehr verschicken, man schickt nur noch elektrische Signale. Viele Leute hatten den Eindruck, daß man früher oder später alle Objekte auf diese Art verschicken würde. Man brauchte dann zum Beispiel keine Möbel mehr zu transportieren, man könnte sie einfach von einer Station zur anderen übertragen. Solche Sachen.«
    »Wenn man dazu in der Lage ist.«
    »Ja. Solange wir nur mit einfachen Gegenständen arbeiteten, waren wir dazu in der Lage. Das machte uns Mut. Aber natürlich reicht es nicht, zwischen zwei Stationen zu übertragen, die mit Kabeln verbunden sind. Wir müssen über größere Entfernungen übertragen, durch die Luft sozusagen. Also haben wir das versucht. Hier.«
    Er ging zu zwei anderen Käfigen, die etwas größer und komplexer waren. Sie ähnelten bereits den Käfigen, die Stern im Transitbereich gesehen hatte. Zwischen diesen Käfigen gab es keine Verbindungskabel.
    »Alice und Bob, Teil zwei«,

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